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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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die letzten Tantal vom Heck gesprungen und schrien um Hilfe. Das zweite Schiff schickte sofort einen Schwarm kleiner Raketen hoch, von denen eine auf Deck explodierte und vier Shumai tötete. Die anderen Angreifer breiteten das Feuer schnell über das ganze Schiff aus, dann gingen sie seitlich über Bord und zogen ihre Opfer mit sich.
    Am Ufer rannte eine Tantal-Streitmacht den Strand herunter auf das brennende Schiff zu, aber auch sie hörten das Donnern der Pferdehufe und das Shumai-Geheul. Einen Augenblick lang schwankten sie, dann kehrten sie um. Schwere, hustende Explosionen kamen von den Reitern, als die anfingen, ihre Sattelwaf-fen abzuschießen, sie jagten die Tantal den Strand hinunter und überholten die langsameren, während sie sich dem Wachenkreis des Lagers näherten. Vom Lager kamen ein paar Pfeile, ein Pferd wieherte schrill und stürzte, aber ein zweiter Reiter erfaßte den gestürzten Shumai, wendete zwischen den hin-und herlaufenden Pferden und galoppierte mit ihm den Strand entlang. Ein Tantal stolperte verstört und hin-kend hinter den Reitern her, der Mann an der Spitze beugte sich vor, sein Schwert fuhr durch die Luft, und der Tantal stürzte zu Boden. Die anderen Reiter folgten, zwei von ihnen banden ein Seil an das ge-stürzte Pferd und schleppten es den Strand hinunter.
    Als das verbliebene Tantal-Schiff Raketen abfeuerte, fielen seine Kanoniere den Gewehrschüssen der Gardisten zum Opfer.
    Iturges Männer hörten den Lärm vor sich, als sie durch den Wald zurückkehrten.
    »Laß doch das Drecksfaß fallen«, sagte ein Kundschafter.
    »Niemals. Wir brauchen eine Belohnung für unsere Nachtarbeit«, schrie Iturge. »Keine Angst. Wir teilen gerecht. Heute nacht haben wir ihnen wirklich einen Schlag versetzt.«
    »Ja, mit den Toten teilen wir«, murmelte ein Mann im Dunkeln.
    »Wer war das?« brüllte Iturge. Er erhielt keine Antwort. Die Tantal rannten auf ihr Lager zu, während das Feuer des brennenden Schiffs in der Dunkelheit vor ihnen loderte.
    Früh am nächsten Morgen spähte Iturge durch die Balkenritzen des Wachturms auf das noch immer rauchende Wrack seines Schiffes. Er hatte neun Männer im Pelbar-Lager verloren, und weitere sieben-undvierzig waren beim Kampf um das Schiff gefallen. Jetzt würde ihn Lynd sicher ablösen lassen. Nun, er kam ohnehin aus einer Priesterfamilie. Er hätte gleich dort bleiben sollen, aber er fürchtete die schwächenden Auswirkungen von Blans Macht. Er würde in den Priesterberuf zurückkehren, auch wenn sein älterer Bruder aufgrund des Erstgeburtsrechts das beste Amt hatte. Es war immer noch besser, als ein hinterhältiger Tod in diesen vergammelten Wäldern. Vielleicht wollte ihn Blan strafen, weil er sein Amt verschmäht hatte.
    Jemand klopfte an die Leiter. Es war Lynd, der mit sonderbarer Miene zu ihm aufschaute. »Was gesehen?« fragte er.
    »Nichts, was wie diese Menschentiere aussieht. Das müssen Reiter gewesen sein. Wir haben gehört, daß die Barbaren im Westen Tiere haben, die sie Pferde nennen, auf denen man sitzen kann. Die Innanigani wissen davon – aus alten Zeiten.«
    »Hier. Was zu trinken für dich. Deine Männer haben letzte Nacht das Faß angezapft – die Hauptbeute deines Raubzugs. Hier. Wir haben dir etwas aufgehoben. Der Wein ist gut.«
    »Ich habe jetzt keinen Durst. Wir müssen einen Plan ausarbeiten.«
    »Trink nur, Iturge«, sagte ein grauhaariger Kundschafter grinsend. »Auf unser Wohl. Bitte.«
    Iturge blickte auf einen Kreis von Männern hinunter, die fröhlich ihre Becher erhoben hatten. »Wir können die Beute ruhig genießen«, rief ein Mann lachend. »Was, Kommandant?«
    Iturge schien überrascht. Sie waren offenbar einverstanden. Wenigstens hatte jemand etwas gewonnen. Na schön. Er nahm den Becher. Er war ziemlich groß. »So viel? Na gut, wie ihr wollt.«
    Iturge trank den Becher leer, nur einmal setzte er keuchend ab. »Gut«, sagte er dann. »Ein Tantal-Jahrgang ist es natürlich nicht, aber für die Wilden ist es ein guter Wein. Wenn wir sie versklavt haben, können wir sie an diese Arbeit stellen.«
    »So«, sagte Lynd. »Hast du jetzt da draußen am Schiff etwas gesehen?«
    »Nein.«
    »Schau noch einmal hin! Sie haben eine Flagge für dich vorbereitet, eine besondere Überraschung.«
    Iturge stieg wieder auf die Leiter und schaute, die Augen mit der Hand beschattend. War ihm der Wein zu Kopf gestiegen? Was war das? Auf das Segel war sein Name gemalt, und was noch? Eine obszöne Geste. Fuchsteufelswild drehte

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