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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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sie dreckigerweise nicht. Wenn du die Menschen rettest, rettest du das irre System. Es steckt in ihrem Kopf. Den mußt du zerschlagen.«
    »Nein. Menschen können sich ändern.«
    »Oder bleiben wie sie sind. Hol ihnen das Wasser, Pelbar! Nur zu! Aber treib uns nicht zu weit!«
    Sie traten zur Seite, und Stel drückte sich vorbei. Er ging an Deck, holte einen Eimer, band ihn an ein Tau und schöpfte damit über die Seitenwand Wasser. Als er in die Kajüte zurückkam, sah er, daß man den beiden Gefangenen Kot in Gesicht und Haare geschmiert hatte. Die Peshtak waren fort. Er holte einen Lappen und wusch die beiden, so gut er konnte. Das Mädchen weinte, und ihre Mutter verfluchte ihn. Stel ging wieder an Deck, säuberte den Eimer, brachte frisches Wasser und einen Becher hinunter und hielt ihn den beiden Frauen an den Mund, damit sie trinken konnten. Die Frau des Informationsmeisters trank wirklich, widerwillig zuerst, dann gierig, und als Stel den Becher zurückzog, keuchte sie.
    Sie schaute spöttisch zu ihm auf und sagte: »Du bist und bleibst Dreck, Pelbar. Daran kannst du nichts ändern.«
    »Was macht das, solange ich euch Wasser bringen kann?«
    »Ich habe Hunger«, sagte das Mädchen.
    Stel zog ein Brot heraus und fütterte das Mädchen Bissen für Bissen, dann befeuchtete er ihr die Lippen wieder mit Wasser.
    »Möchtest du auch etwas?« fragte er Corpoll.
    »Ja, damit ich es dir ins Gesicht spucken kann, du Hund!«
    Stel schaute sie an, entschied, daß sie es ernst meinte, verließ den Raum und schloß die Tür. Einer der Peshtak, der Wächter, war zurückgekehrt und lehnte lässig außerhalb der Türöffnung. »Vielleicht hast du recht. Sie scheint wirklich ein gräßliches Weib zu sein«, sagte Stel. »Trotzdem, warum erniedrigt ihr euch, indem ihr sie mißhandelt?«
    »Sufy will dich sprechen«, sagte der Mann. »Sie haben herübergerufen.«
    Stel eilte an Deck und stieg über die Seite in sein Boot. Als er im Kommandantenraum eintraf, wo Sufy lag, mußte er nach der Helligkeit draußen erst blin-zeln, um etwas sehen zu können.
    »Sufy«, sagte er. Sie antwortete nicht. Eine junge Frau, die bei ihr saß, runzelte die Stirn und deutete auf ihr Ohr. Stel berührte Sufy mit der Hand an der Schulter.
    Sie fuhr auf und drehte sich um. »Stel«, sagte sie in merkwürdigem Flüsterton. »Ich ... ich kann nichts mehr hören. Ich habe Fieber. Ich ... weiß nicht. Vielleicht ist das das Ende für mich. Aber es hat sich ...
    gelohnt. Wirklich. Ich würde es noch einmal genauso machen.« Sie hob kraftlos einen Arm, und er rückte nahe heran und legte seine Wange an die ihre.
    »Es hat sich gelohnt«, sagte er. »Aber du wirst nicht sterben.«
    »Ich kann dich nicht hören. Was?«
    Stel trat zurück und lächelte. Er formte die Worte mit dem Mund. Sie schaute mit schmalen Augen zu ihm auf, runzelte leicht die Stirn und sagte: »Na gut.
    Denken kannst du das schon, Stel, wenn du willst.«
    Sie lachte ein wenig. »Vielleicht hast du sogar recht.«
    Stel blieb schweigend bei Sufy sitzen, hielt ihre Hand und versuchte zu beten.
    Schließlich öffnete sich die Tür und Oad streckte den Kopf herein. »Deine Tochter, Stel. Wir mußten sie fesseln. Du solltest lieber kommen.«
    Stel küßte Sufy, dann folgte er Oad durch den schmalen Gang zum Offiziersraum, den man für Stel und Raydi hergerichtet hatte. Sie lag auf einem Bett und wand sich in ihren Fesseln. Zerbrochenes Geschirr und Essen lagen im Raum verstreut. Stel starrte sie an und spürte, wie ihm die Augen brannten.
    »Danke, Oad«, murmelte er.
    Der Peshtak legte Stel die Hand auf die Schulter.
    »Sie haben in ihrem Geist herumgepfuscht, Stel. Aber man kann ungeschehen machen, was geschehen ist.«
    »Das hat Sufy auch gesagt.«
    »Wir werden dir helfen, Stel. Du wirst sehen.«
    »Danke. Ich kann es brauchen. Alles läuft schief.«
    »Nicht alles. Schau! Zweihundertsechsundneunzig von uns sind jetzt wieder frei.«
    »Ja.« Stel wurde etwas fröhlicher. »Das ist gut. Es ist ein Anfang. Darauf können wir aufbauen.« Er wandte sich Raydi zu, die ihre gefesselten Beine streckte und nach ihm treten wollte. »Laß uns lieber eine Weile allein, Oad! Danke.«
    Der Peshtak lächelte matt und verließ den Raum.
    Stel setzte sich zu Raydi auf das Bett und nahm ihr langsam den Knebel ab. Sie spuckte ihn an. »Dreckiger Pelbar. Peshtak-Liebchen. Wir kriegen dich schon.
    Keine Angst. Du glaubst, du hast gesiegt. Ich werde nie wieder eine Pelbar sein. Darüber bin ich

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