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Pelbar 6 Das Lied der Axt

Pelbar 6 Das Lied der Axt

Titel: Pelbar 6 Das Lied der Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Kauderwelschern jemals wiedersehen. Niemals.
    Niemals.« Sie lief an ihm vorbei und stürzte davon.
    Er drehte sich um und rief ihr nach: »Non. Moi non plus. Vous êtes laide à faire peur.«
    Sie schaute zurück und antwortete: »Vous, monsieur, êtes vraiment un monstre.« Sie brach in Tränen aus und eilte davon.
    Thebeau starrte ihr erstaunt nach. Er hatte keine Ahnung gehabt, daß sie ihn verstehen würde.
    Er spürte, wie jemand ihn anrempelte. »Hast du hier etwas zu suchen?« Es war ein massiger Mann in einem schweißfleckigen Hemd. »Noch nicht genug angerichtet? Willst wohl zurückkommen und noch mehr Schwierigkeiten machen?«
    Thebeau schlug mit einem seiner Stöcke nach dem Mann, aber der wehrte ihn ab, riß ihn weg und warf Thebeau zu Boden. Er wollte aufstehen, spürte aber einen Fuß im Nacken. »So, du Frauenräuber. Auf!
    Geh nach Hause! Hier bist du nicht erwünscht.«
    Eine Menge sammelte sich. Thebeau stand wütend und hilflos auf.
    »Na los, weitergehen!« sagte jemand. Einer der Männer des Sheriffs stellte sich neben ihn. »Du. Du kommst mit mir!« sagte er zu Thebeau.
    Später, im Büro des Sheriffs, sagte der Gesetzes-hüter: »Du schreibst einen Entschuldigungsbrief, dann kommst du hier raus. Danach kannst du nach Hause gehen.«
    »Entschuldigung! Man hat mich überfallen. Einen freien Bürger, mitten auf der Straße, der nur Spazierengehen wollte.«
    »Wie Fräulein Fenbaker vor einiger Zeit. Überfallen. Weggeschleppt. Spiel nicht die verletzte Unschuld!«
    »Habe ich dafür nicht bezahlt? Ein Jahr im Gefängnis und ein Leben als Krüppel.«
    Ein Mann kam herein und reichte dem Sheriff einen Zettel. Der las ihn, dann sagte er: »Gut, Thebeau.
    Du kannst gehen. Fräulein Fenbaker möchte, daß du sofort von hier verschwindest.«
    »Sie! Sie möchte, daß ich verschwinde! Wer ist sie denn, der Herr persönlich?«
    »Auf!«
    »Nein. Wenn sie mich hier weghaben will, dann soll sie kommen und mir selbst sagen, daß ich verschwinden soll.«
    »Hör mal, Thebeau, hast du ihr noch nicht genug angetan? Hast ihr einfach alle Chancen zerstört. Je mehr Theater du jetzt machst, desto mehr Leute erfahren davon, und desto peinlicher ist es für sie.
    Wenn du das tust, dann wirst du dafür bezahlen, das sage ich dir gleich.«
    »An allem ist nur dieser Wilde schuld. Wie dumm.«
    »Das auch. Aber du hast es herumgetragen. Groß-
    maul.«
    »Du kannst mir soviel Schwierigkeiten machen, wie du nur willst. Ich gehe hier erst weg, wenn ich will.«
    Der Sheriff schrieb einen Zettel und reichte ihn einem seiner Männer, dann gab er einem zweiten ein Zeichen mit dem Kopf, die beiden hoben Thebeau auf und schleppten ihn zu einer der Zellen an der Rückseite des Büros. Der Sheriff öffnete die Tür, und die beiden warfen ihn hinein. Dann brach er Thebeaus Stöcke über dem Knie ab, warf sie hinter ihm her und knallte die Tür zu.
    Einige Zeit später saß Thebeau neben der Tür und schlug mit einem Stück seiner Stöcke monoton dagegen, als sie plötzlich aufging. Er fiel in den Korridor, und als er nach unten schaute, sah er die kleinen Schuhe einer Frau vor sich. Er blickte auf. Es war Emily. Er wich zurück, kam mühsam auf die Beine und ging rückwärts in die Zelle. »Was ist?« fragte er.
    Sie folgte ihm hinein.
    »Setz dich bitte!« sagte sie. Er gehorchte. »Ich flehe dich an, tu nicht noch mehr, als du schon getan hast.
    Weißt du nicht, wie schwer es ist, hier zu leben? Ich kann sonst nirgendwo hin. Ich kann nicht einfach hinausgehen und Schafe hüten. Bitte. Was habe ich dir getan, daß du mich immer weiter quälst? Ich bitte dich inständig. Die Männer sind wütend. Ich will nicht, daß dir etwas geschieht – deinetwegen, aber ich bin auch egoistisch. Meinetwegen. Wenn irgend etwas passiert, wird noch mehr mit dem Finger gedeutet und geflüstert.« Sie setzte sich auf das Bett in der Zelle, schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte.
    Thebeau schaute zu Boden. »Der idiotische Wilde.
    Alles seinetwegen.« Emily Fenbaker hörte nicht auf zu weinen. »Ich gehe«, sagte Thebeau. »Hör auf damit! Davon habe ich im Eis genug gehört. Ich höre es immer noch. Ich höre es sogar im Schlaf.«
    »Du! Du hörst es im Schlaf. Was glaubst du denn, wie es bei mir ist?«
    »Warum sollte ich es nicht hören, wenn ich mir doch ständig sage: ›Wie bin ich da bloß hineingeraten? Was habe ich getan? Wie kann ich das ertragen?‹
    Es war unrecht. Das wußte ich, sobald wir in der Sache drinsteckten, aber da gab

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