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Pelbar 6 Das Lied der Axt

Pelbar 6 Das Lied der Axt

Titel: Pelbar 6 Das Lied der Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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verschwunden sind. Bis auf einen Fall hat sich das in den Jahren ereignet, in denen Überfälle stattfanden.«
    »Und deshalb meinst du ...«
    »Sie wurden entführt. Und diese Fremden kommen nicht einfach vom Eis herunter und greifen an. Sie klettern herunter und studieren erst einmal die gesamte Lage. Sie haben in den letzten fünfundzwanzig Jahren nur einen Mann verloren.«
    »Wir glauben, daß sie mehr verloren haben, aber sie nehmen sie mit.«
    »Trotzdem sind es nicht viele. Ihr habt nie einen gefangennehmen können.«
    »Nein. Sie kommen schnell, schlagen zu und verschwinden sofort wieder. Bis wir uns organisiert haben, sind sie schon fort. Aber du bauschst das zu sehr auf. Wir hatten jetzt seit sieben Jahren keinen Überfall mehr. Vielleicht kommen sie niemals wieder.«
    »Vielleicht. Aber ich habe in dem, was sie tun, ein Muster entdeckt, etwas fehlt mir jedoch noch. Ich weiß nicht, warum ich es nicht sehe. Wie wäre es damit? Angenommen, ich finde auf der Westseite Arbeit. Ich möchte nicht im Weg sein. Ist das möglich?
    Ich möchte gerne weitermachen. Außerdem ...«
    »Ja?«
    »Wenn ich einen Weg nach draußen finde, muß es dort sein.«
    Aber in diesem Sommer fand Tor keinen Weg nach draußen. Und es kamen auch keine Fremden. Er nahm Emily im Boot mit hinaus und schockierte damit die Stadt Blue Lake. Sie hatte meist geschwiegen, obwohl sie das Eis unbedingt aus der Nähe sehen wollte. Das Eis war eine ununterbrochene Mauer. Tor war enttäuscht.
    Als der Sommer seinem Ende zuging und hoch oben auf dem Eis schon Neuschnee zu sehen war, verließ Tor den Westen und zog nach Norden. Nahe an einem kleinen, hochgelegenen, vom Eis gespeisten See saß Roland Thebeau und bewachte eine Schafherde.
    Er klimperte, gegen einen Felsen gelehnt, müßig auf einem Instrument, das einer Pellute sehr ähnlich war.
    Plötzlich steckte ein großer Hund seine Schnauze unter seinen Arm und riß ihn hoch. Thebeau sprang mit den Worten: »Le Saint-Esprit!« auf.
    Als er sich umdrehte, sah er Tor. »Toi! Va-t'en!
    Porceau.«
    »Weißt du, was ein ›porceau‹ ist? Ich habe hier noch keine gesehen.«
    »Un animal atroce. Comme toi.«
    »Ganz so schlimm ist es auch wieder nicht. Am unteren Heart-Fluß laufen sie wild herum. Schmek-ken gut. Ich glaube, die Alten haben sie gezüchtet.
    Die Peshtak tun es noch immer.«
    »Va-t'en. Je n'ai pas besoin de te parler.«
    »Setz dich, Thebeau! Ich muß mit dir sprechen.
    Und du mußt zuhören.«
    »Non. Je ne veux ...«
    »Oh, fermez la bouche und so weiter. Setz dich! Es ist très important.«
    Thebeau sah ihn an, dann setzte er sich unvermittelt. »Sieh mich an!« sagte er. »Ich kann nicht richtig gehen. Noch immer nicht. Vielleicht nie mehr.«
    »Du könntest schon. Du tust es nur nicht. Ich könnte es dir beibringen. Zum Teil bin ich deshalb zu dir gekommen. Du gibst dir keine Mühe. Ich habe dich letztes Jahr gesehen.«
    »Wann? Wo?«
    »Oh, als ich die Talränder besuchte. Laß das mal!
    Der Winter kommt. Kannst du den Winter über nach Boiling Springs gehen?«
    »Bist du verrückt? Da ist doch Fenbaker ... was soll das?«
    »Nur eine Idee. Du hast Emily nicht mehr gesehen.
    Sie macht sich große Sorgen. Niemand nimmt sie ernst. Nicht mehr. Niemand spricht darüber. Aber sie nehmen sie nicht ernst. Der Frauenraub war viel zu öffentlich.«
    »Er hat mich ruiniert. Ruiniert. Es hätte funktionieren können.«
    »Nein. Es war eine häßliche Sache. Claude Pennybacker – was hätte der für einen Ehemann abgege-ben? Schlecht. Er ist weggelaufen. Er ist weggelaufen und hat dich im Stich gelassen. Du weißt es. Du hast dich von ihm benützen lassen, wegen seiner Stellung.
    Nun, du hast gesehen, wie bestürzt Emily Fenbaker über deine Verletzungen war, trotz allem, was geschehen war. Vielleicht seid ihr es einander schuldig, zu versuchen, etwas von dem, was da zerbrochen wurde, wieder zusammenzufügen. Vielleicht ...«
    »Pah. Tu es un homme sauvage. Tu es stupide, sans cervelle. Quelle bêtise. Tu es trop fouinard. Maintenant.
    Vat'en.« Thebeau kehrte Tor den Rücken zu und wollte auf nichts mehr antworten, was der noch sagte.
    Tor stand auf und rief: »Lady, hierher!« Der Hund, der in den Büschen herumgeschnüffelt hatte, drehte sich um und rannte zu ihm. »Nun, Thebeau, wenn du dir das mit dem Gehen anders überlegst, ich verstehe etwas davon. Du darfst nicht einfach hier herumsit-zen, wenn du gesund werden willst. Entschuldige die Störung.«
    »Wenigstens etwas gehorcht dir,

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