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Pelbar 6 Das Lied der Axt

Pelbar 6 Das Lied der Axt

Titel: Pelbar 6 Das Lied der Axt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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So etwas gibt es doch nicht mehr.«
    »Nein. Aber sie hatten Eigenschaften, die nicht verlorengehen sollten, weil die Urstadge sie brauchen wird. Aber du scheinst dazu nicht fähig zu sein. Laß nur!«
    »Du übertreibst. Die Sentani konnten sie schlagen.
    Sie haben nie etwas anderes getan, als auf der Prärie herumzustreifen und Wild zu jagen.«
    »Es war ein schweres und ein gutes Leben. Aber sie waren Führer – und nicht, weil sie dafür etwas bekommen konnten, wie es hier ist. Sie waren Führer für das, was sie gaben, was sie sahen. Bei den besten von ihnen war es etwas Reines.«
    »Ein Haufen poetischer Unsinn.«
    »Ich kann mich noch erinnern ... auch du warst einmal ein Poet.«
    »Man hat mich gebrandmarkt, fortgejagt, manipuliert und getreten. Ich habe Verbrennungen und Er-frierungen. Ich möchte versuchen, in mäßiger Wärme zu leben.«
    »Dazu hast du dir den falschen Ort ausgesucht.«
    » Du hast ihn doch ausgesucht. Der große Führer.
    Wenn du nur ein wenig Verstand hättest, würdest du sehen, daß Freifrau Arbyr dich sofort heiraten würde, und dann könntest du über die Produktion von fünfundzwanzig Farmen verfügen. Dann hättest du endlich etwas zu führen. Nicht nur einen unreifen Jungen und einen Hund.«
    »Freifrau Arbyr sollte von rechts wegen Stonewright heiraten. Er verdient es. Er würde sich ganz einbringen. Ich nicht.«
    Tris verzog angewidert das Gesicht. »Nun, dann werde ich Freifrau Arbyr erzählen, daß es dir gut geht. Sie möchte, daß du kommst.«
    »Bitte dank ihr in meinem Namen. Sag ihr, das Boot gehört jetzt ihr. Ich brauche es nicht mehr.«
    Tris schaute ihn verdutzt an. Nun, der Bruch war vollzogen, so weit wie nötig. Er fühlte immer noch eine tiefe Liebe zu seinem Onkel, und es war schwer.
    Aber er konnte sich nicht ewig an den alten Narren binden, in dessen Hirn archaische Vorstellungen her-umspukten. Das sagte sogar Elayna.
    Als Tor kam, wartete Emily mit ihrer Mutter in einem großen Vorderzimmer mit weichen, leinenbezogenen Stühlen. Sie unterhielten sich eine Weile über allgemeine Dinge, dann sagte Emily: »Mutter, macht es dir etwas aus, wenn ich mit Tor alleine spreche?«
    Freifrau Fenbaker machte ein überraschtes Gesicht.
    »Wirklich, Tor. Hättest du etwas dagegen, wenn ich dich ›Theodor‹ nennen würde? Das ist viel passender.«
    »Wenn du willst. Ich habe von den Pelbar gehört, daß ›Sein sich einfügen heißt‹. Ich genieße es, zu sein.
    Wenn es mich passender macht, Theodor genannt zu werden, dann verleiht es mir vielleicht mehr Sein.«
    Freifrau Fenbaker runzelte verwirrt die Stirn.
    »Mutter«, murmelte Emily.
    Die ältere Frau erhob sich und ging mit den Worten: »Ich bin in meinem Zimmer, wenn ihr mich braucht.«
    »Nun«, sagte Emily. »Du hast Roland Thebeau gesagt, du könntest erreichen, daß er richtig gehen kann. Ich habe mich mit ihm versöhnt. Er schämt sich zu sehr, um dich selbst zu fragen, was du zu diesem Zweck vorschlägst, aber eine Vorstellung mußt du doch haben. Wie ...«
    »Nur eine Reihe von Übungen. Seinen Beinen fehlt eigentlich gar nichts. Ein Muskel wurde verletzt. Er ist lange Zeit stillgelegen und hat ihn ausheilen lassen. Seitdem hat er seine Beine nicht mehr stark bela-stet.«
    »Er hat Schmerzen.«
    »Schmerzen. Schmerzen sind immer da. Sie sind ein Teil des Lebens. Ich werde dir eine Reihe von Diagrammen aufzeichnen. Er wird Schmerzen haben.
    Du könntest ihm helfen. Es wird Zeit brauchen. Aber es wird besser werden. So ... und warum willst du das tun?« Er schaute sie an. »Er ist ein guter Mann, aber er ist nur ein Schäfer. Daß er ein Freund von Pennybacker ist, würde ihm gar nichts nützen. Au-
    ßerdem bemüht man sich, den ganzen Vorfall totzu-schweigen. Bist du fähig, die Frau eines Schäfers zu sein? Ach. Es ist nicht mehr so, wie es einmal war, nicht? Jason Morton wollte dich nicht mehr ansehen.
    Keine von den Gutsfamilien. Schade. Aber du mußt einsehen, daß eine Ehe ...«
    »Was ist eine Ehe? Was verstehst denn du davon?«
    »Emily, du mußt fähig sein ...«
    »Den Tatsachen ins Auge zu sehen? Genau das sagt Mutter auch. So. Wirst du mir jetzt versprechen, mich anzuhören und niemandem etwas zu verraten, wenn ich dir erzähle, was wir uns ausgedacht haben?«
    »Natürlich.«
    »Die Eiswand im Osten kann man ersteigen. Wir könnten den Weg nehmen, den ihr gekommen seid.
    Mit genügend Vorräten. Wir könnten einen neuen Anfang machen. Nicht bei den Seglern, von denen du gesprochen hast.

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