Pelbar 7 Das Schwert der Geduld
wieder. »Meine Mutter hat mich gewarnt, ich soll dich nicht heiraten.
Du Schweinehund. Du dreckiger, aasfressender Schweinehund! Nach allem, was der Mann für Ferth getan hat, für deine eigene Tochter! Und jetzt für uns.
Du Schweinehund. Und du hast ihm ein Versprechen gegeben. Hat das überhaupt nichts zu bedeuten?«
Owayn zuckte die Achseln. »Bring sie alle an Bord!« rief er kopfschüttelnd.
Triefend naß kam Stel herauf. Ferth zitterte, beugte sich aber über ihn, aus seiner Kopfwunde floß wäßriges Blut auf das Deck. Er stöhnte. »Die verblassenden Sterne«, sagte er. »Sie sind so schnell zurückgekommen. Ich glaube, mir wird ein wenig ... übel.« Er übergab sich.
»Widerlich«, murmelte Owayn. »Fesselt ihn und bringt ihn hinunter. Setzt die Segel! Wir haben Zeit verloren. Schnell! Es wird heller.«
Ungefähr vierzehn Ayas weiter im Osten beobachtete Borund die Baligani-Verfolger mit Unbehagen. »Wo war deine Explosion, deine große Explosion, Ticent?
Hast sie nicht ausprobiert, was?«
»Sie müssen die Bombe auseinandergenommen haben: Du hast die Zündexplosion gehört.«
»Bist du sicher, daß das nicht das Ganze war?«
»Nein, dank allem, was gut ist. Die Vernichtung ...«
Borund schlug ihm mit dem Handrücken über das Gesicht. Ticent hielt sich mit zorniger Miene den Mund. »Du«, sagte Borund zum Besitzer des Bootes, »geht dieses kleine Boot schneller als das hier?«
»Unter Segeln? Ja. Aber du kannst dieses hier nicht einfach im Stich lassen. Ich brauche es für meinen Le-bensunterhalt.«
»Wenn sie uns erwischen, gibt es keinen Lebens-unterhalt mehr. Laß es hinunter! Ticent, wir lassen dich jetzt mit deinem kostbaren Spielzeug allein. In Innanigan sehen wir uns wieder.«
»Das kannst du nicht machen, du flohzerbissener Verräter.«
»Werft ihn hinunter und laßt ihn liegen!« Drei Männer packten Ticent und drängten ihn in den Frachtraum, wo sie ihn gegen die alte Bombe warfen.
»So«, rief Borund lachend durch die Luke hinunter.
»Jetzt kuschle dich daran. Du hast dein ganzes Leben damit verbracht. Könnte einen guten Briefbeschwerer abgeben. Allerdings ein bißchen plump.«
»Wenn die Balis sie kriegen, können sie sie gegen uns verwenden!« schrie Ticent.
»Wenn sie funktioniert. Ich lasse dich hier, damit du dich darum kümmern kannst. Wir brauchen sie als Köder. Stoß jetzt ab, Ohor! Schnell! Ins Boot!«
Ticent stand, von Zorn und Schwindel ergriffen, auf und rannte die steile Treppe hinauf an Deck, dort sah er aber nur noch, wie sich das kleinere Boot entfernte. »Du abscheulicher, fliegenverschissener, ekelhafter, verrückter Hund!« schrie er. »Du wirst schon sehen!«
Er sprang wieder in den Frachtraum hinunter, nahm den Einstellschlüssel und zog den Zeitzünder auf, dann rannte er hinauf und warf Borund den Schlüssel nach. Er traf den Mast und fiel dem Abgeordneten zu Füßen. Der lachte, hob ihn auf und schleuderte ihn zurück. Der Schlüssel fiel ins Wasser.
Ticent schaute ungläubig hinunter, als wache er auf, wandte sich wieder der Bombe zu, ließ seinen Blick auf dem Boot herumschweifen, griff sich eine Schwimmweste und sprang damit ins Meer, dann schwamm er in verzweifelter Hast auf das nächste Baligani-Boot zu, das jetzt weniger als einen Ayas entfernt war.
Der Leutnant auf diesem Boot legte die Hand über die Augen und murmelte: »Was bei Billies wurmigem Apfel geht da vor?«
»Mir gefällt das nicht, Leutnant«, sagte ein Unterführer dicht neben ihm. »Ich glaube, sie haben die Bombe scharfgemacht.«
Der Leutnant starrte ihn an. »Abschwenken!« rief er zum Ruder hinüber. »Wenden! Zurück! Schnell!«
Als Ticent über die Wellen kam, sah er die Baligani-Boote abdrehen und schrie verzweifelt: »Halt!
Wartet! Laßt mich nicht hier zurück!« Er begann hektisch zu schwimmen und kam schnell außer Atem.
Beim Wassertreten drehte er sich um und sah das Boot mit unbemannter Ruderpinne auf-und abhüpfen und in der leichten Brise unvorsichtig anluven.
Borund lachte laut, als er zurückschaute und die flüchtenden Boote der Baligani beobachtete. »Ich komme zurück!« schrie er. »Wir werden siegen.« Und dann verwandelte sich mit einem Schlag seine ganze Welt in ein riesiges, weißes Feuer. Er hatte nur den Bruchteil einer Sekunde Zeit, seinem Tod ins Auge zu sehen, ehe er verdampfte.
Das Feuer lief über den im Wasser schwimmenden Brod Ticent hinweg, verbrannte seinen Kopf augenblicklich zu Asche, während sein Körper in der bro-delnden See
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