Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
Vom Netzwerk:
ihre Toten. Irgendwann meldete ein Leutnant Onser: »Wir haben weitere zweiunddreißig Mann verloren, Erhabener, und achtundzwanzig sind verwundet.«
    »Ochsenhirne!« schrie der Offizier.
    »Und auch noch das letzte Joch«, fügte er mit einem nervösen Lachen hinzu.
    »Sie werden also wie Rinder abgeschlachtet.«
    »Ja, Erhabener. So läuft es. Ich verstehe das Licht da oben nicht. Haben sie eine Möglichkeit, zu fliegen?«
    »Das ist unmöglich.«
    »Und doch ...«
    »Wir werden herausfinden, was es bedeutet. Irgend etwas ganz Einfaches.«
    »Hast du gesehen, wie gut diese Flugblätter ge-druckt waren? Diese Leute sind nicht einfach Wilde.«
    »Nein. Aber wir auch nicht. Die Männer sollen sich heute nacht eingraben. Morgen bleiben wir hier, ruhen uns aus und bereiten uns vor. Dann brechen wir am nächsten Tag noch vor Anbruch der Dämmerung zu einem sehr langen Marsch auf. Ich möchte mindestens fünfzig Ayas schaffen.«
    »Erhabener, die Männer ...«
    »Sie müssen einfach!«
    In diesem Augenblick arbeiteten zwei Ayas weiter östlich in einem Kreis von Fackeln dreißig Mann daran, den zweiten Ballon von den Bäumen herunterzu-holen, in denen er niedergegangen war. Ein Mann lag tot darin, sein abkühlendes Blut tropfte langsam durch die Löcher im Korb auf die Männer darunter.
    Der zweite hing stöhnend über die Seitenwand. Aus seiner aufgerissenen Schulter lief das Blut.
    Mokil schaute durch die Bäume nach oben. »Im Westen geht Ikdal unter. Die Dämmerung ist nicht mehr weit«, sagte er.
    Als Stels Boot nach Osten durch den Kanal glitt, bemerkte er die ersten Anzeichen der Dämmerung. Neben ihm sagte Jaas: »Kannst du aus diesem Scheiß-
    Kahn nicht mehr herausholen?«
    »Die einzige Möglichkeit ist, daß du und einige andere euch ins Beiboot setzt und mit einer Leine rudert. Trotzdem bin ich nicht sicher, daß das etwas nützen würde.«
    »Vor uns sind ein paar Scheiß-Balis.«
    »Die sind mit dem anderen Boot beschäftigt. Mit dem von Borund.«
    »Woher weißt du, daß es seines ist?«
    »Die Botschaft auf dem Hund.«
    »Du hast sie gesehen.«
    »Viele haben sie gesehen. Laß das Vorsegel ein wenig nach. Und sprich leiser! Ferth schläft.«
    »Ferth! Es gibt wichtigere Dinge.«
    »Sie hat euch soeben das Leben gerettet. Nein. Frag nicht, wieso! Ihr seid offenbar unfähig, etwas zu be-greifen. Schau! Das ist das offene Meer.«
    »Wird ja auch Zeit.«
    »Wenn wir aus dem Kanal draußen sind, können wir nach Nordnordosten fahren. Ich vermute, alle anderen halten sich nach Nordosten, deshalb möchte ich ihnen ausweichen und auf die Küste zusteuern.«
    »Das hätte Borund auch gemacht.«
    »Das bezweifle ich. Er hätte versucht, sie in der Nacht abzuhängen und gehofft, in ein oder zwei Tagen die Fischgründe der Innanigani zu erreichen.
    Schau! Da draußen am Horizont sehe ich drei Segel.«
    »Wo?«
    »Gegen das Licht. Siehst du sie?«
    »Nein.«
    »Sie sind da. Glaub es meinem guten Auge. Das andere ist fehlgegangen.«
    Jaas schaute Stel im schwachen Licht verächtlich an. Langsam fuhren sie aus dem Kanal ins freie Wasser hinaus, gerieten in den leichten Seegang und schaukelten sanft.
    Ein paar Minuten später stapfte Owayn mit zwei anderen Männern die Treppe von der Kajüte herauf und nickte Jaas zu, daraufhin schwang der eine Keule und schlug sie Stel auf den Kopf. Ferth, die hinter ihrem Vater stand, schrie auf und wollte um ihn herum, aber er stieß sie zurück.
    »Hinaus mit ihm!« zischte Owayn.
    Die Männer zerrten Stel an die Reling und hoben ihn hinauf, Ferth stürmte weinend an ihrem Vater vorbei, Jaas kippte jedoch Stels schlaffen Körper hin-
    über und Ferth stürzte sich verzweifelt hinterher. Ervil kam gleich danach und sprang hinter ihr hinein.
    »Mach den Pelbar los und bring Ferth zurück!«
    schrie Owayn, gerade als seine Frau das Deck erreichte, aufkreischte und mit den Fäusten auf seinen Rücken und seinen Kopf einzuhämmern begann.
    »Ich werde ihn nie ... loslassen«, schrie Ferth gel-lend und schluckte Wasser.
    »Werft ein Seil!« rief Ervil dem abtreibenden Boot zu.
    »Lockert alle Segel«, befahl Jaas, während er zum Beiboot rannte.
    »Wage es nicht, dem Pelbar etwas anzutun, du Schweinehund!« schrie Ms. Sovel.
    »Was?« fragte Owayn.
    »Schweinehund! Schweinehund! Schweinehund!«
    wiederholte sie und trommelte mit ihren kleinen, dik-ken Fäusten auf ihn ein. Er packte ihre Hände und starrte in ihr undeutlich erkennbares, verzerrtes Gesicht. »Schweinehund!« sagte sie

Weitere Kostenlose Bücher