Pelbar 7 Das Schwert der Geduld
verderben.
Schickt mich! Schickt Budde! Wir werden unser Bestes tun. Ich verspreche es. Ich kenne diese Leute. Ich habe mit ihnen gegessen, gearbeitet und gestritten, ich habe an ihrer Seite gekämpft, ja sogar ... ich kenne sie jedenfalls. Schaden kann es doch nichts, oder?«
»Schickt sie!« sagte Repräsentant Subish. »Dann können wir uns endlich mit den ernsthaften Proble-men dieses Gremiums befassen.«
»Sag mir nur eines, Pelbar!« wollte ein Mann wissen, der bisher geschwiegen hatte. »Wie kannst du deiner Ansicht so sicher sein?«
»Das kann ich natürlich nicht. Aber ich bin viel herumgekommen und habe mich umgesehen, und ich habe nichts zu gewinnen und kein eigenes Interesse zu vertreten.«
»Das kann ich nicht glauben.«
»Nein. Ich verstehe, daß du das nicht kannst. Aber vor ein paar Jahren habe ich alles verloren. Eine Zeitlang besaß ich überhaupt nichts mehr. Als ich dann darüber nachdachte und Inventur von allem machte, was noch übrig war, da merkte ich, daß es alles war.«
»Sprich vernünftig!«
»Ich merkte, daß ich immer noch das Privileg der Aufrichtigkeit hatte, der Höflichkeit und der Güte, daß ich alles lieben konnte, was mir an Liebenswer-tem über den Weg lief, was immer meine Liebe akzeptierte, und sogar einiges, was sie nicht akzeptierte.
Ferth hat sie akzeptiert, weil sie so einsam war. Andere Menschen haben sie ebenfalls akzeptiert. Als ich euren Leuten half, nach Hause zu kommen, haben sie das auch akzeptiert. Jetzt bin ich bereit, zu helfen, weil ich kein privates Interesse an irgendwelchem Besitz habe, kein Interesse an Ehre, Stellung oder Familie. Ich bin ein freier Mann, und deshalb habe ich die Freiheit, zu versuchen, euch zu helfen.«
»Du trägst dick auf, Pelbar«, sagte Subish.
»Aus deiner Sicht hast du zweifellos recht«, sagte Stel. »Aber was ich tue, könnte euch helfen, und wenn nicht, braucht ihr es nicht zu akzeptieren. Was also habt ihr dabei zu verlieren?«
Spät in dieser Nacht brachten Kundschafter die Nachricht zu Tristals Leuten an den Leynap, daß die Innanigani sich nach Norden gewandt hätten. »Rein-gefallen«, sagte Tristal. »Und ich war mir so sicher.
Nun, wir wollen auf unsere eigene Sache zurückkehren und uns ausruhen. Vielleicht ist es ganz gut so.
Bei uns ist inzwischen wirklich alles knapp, sogar der Fisch. Wir haben den ganzen Fluß leergemacht.«
Ungefähr zweiundzwanzig Ayas weiter im Norden, bei Hutch's Crossing, watete der Rest der Innanigani-Armee das Ostufer hinauf. »Wir haben es geschafft, Oberly«, sagte ein Leutnant. »Was nun?«
»Wir ziehen ungefähr vier Ayas nach Südosten.
Dort kenne ich eine hochgelegene Bergfarm mit einem hübschen Brunnen. Felder. Offenes Gelände.«
»Eine Farm? So weit westlich?«
»Alter Armeeangehöriger. Hat vor Jahren eine Peshtak geheiratet. Die Peshkies haben sie immer in Ruhe gelassen. Ich nehme an, der Feind ist irgendwo in der Nähe von Sconet Ford. Wir werden uns ein wenig Ruhe gönnen, aber nicht viel. Wir müssen uns in der Zeit zwischen dem Augenblick zurückziehen, in dem uns ihre Kundschafter finden, und dem, wenn ihre Truppe hier eintrifft.«
»Ihre Kundschafter?«
»Ja. Auf diese Weise können wir sie umgehen, den Oldvein überqueren und nach Südosten zur alten Straße marschieren. Ich kenne einen Berg, wo wir auf sie warten können.«
»Ich ...«
»Wir können unsere Kundschafterpatrouillen losschicken, um sie zu finden, dann kann die Haupttruppe angreifen, wenn sie kommen. Hart zuschlagen. Das wirft sie zurück. Danach können wir unseren Wachenkreis auf ein einigermaßen vernünftiges Maß reduzieren.«
Später, auf dem Weg nach Norden, erhielt Tristal einen neuen Kundschafterbericht. Er lehnte sich an einen Baum und überlegte eine Weile. »Sie haben einen neuen Kommandanten«, sagte er. »Ich muß so denken wie er. Er ist aalglatt. Und er ist auf seinem eigenen Land. Ich glaube nicht, daß wir ihm nachset-zen sollten. Ich weiß, daß wir ihn überholen könnten.
Aber wir haben nicht mehr genug Material. Bald werden wir wieder auf die Bogen zurückgreifen müssen. Ich könnte mir denken, daß die Coo und die Balis nicht mehr mitbringen. Wir werden jetzt langsam nach Osten ziehen und nach dieser alten Straße Ausschau halten. Sollen sie sich doch einrichten. Die Männer sind fast am Ende. Wir können eine Ruhepause brauchen. Dann holen uns vielleicht auch die Balis ein. Es war ein ganz schönes Tempo. Ahroe muß noch weit im Westen sein.«
»Sie ist sicher
Weitere Kostenlose Bücher