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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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ziemlich hartes Leben hinter sich, aber er ist so sanft wie ein Spatz – wenn man aufrichtig mit ihm spricht. Wenn eure Armee fast am Ende ist, so müßt ihr wissen, daß es der unseren nicht anders ergeht. Sie sollen sich alle zusammensetzen und miteinander reden. Natürlich sind jetzt auch noch die Balis und die Coo da.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich bin sicher, daß sie sich jetzt entschieden haben – nachdem Borund einen Coo getötet und versucht hat, die Stadt Baligan in die Luft zu sprengen.«
    »Was meinst du mit ›entschieden‹?«
    »Ich kann mir vorstellen, daß sie just in diesem Augenblick auf dem Weg nach Norden sind, um sich der Föderation anzuschließen.«
    »Du weißt nichts dergleichen, Pelbar!« rief eine Stimme von der Galerie. »Wir lassen uns nicht einschüchtern. Warum vergeuden wir unsere Zeit mit diesem Gesindel?«
    »Weil es vorteilhaft scheint. Nun, Stel, was kannst du uns von dieser Ahroe erzählen?« wollte der Vorsitzende wissen. »Wird sie bei der Armee sein – diejenige, die sich selbst die Hand verbrannt hat? Ist sie so unempfindlich gegen Schmerz?«
    Stel lachte nervös. »Nein. Weißt du, das war ein Gnadenakt. Sie wollte den Schmerz mit euren Männern teilen, damit die sich nicht dagegen auflehnten.
    Die Peshtak wollten eure Leute ein wenig foltern, um sich für ihre Verluste zu entschädigen. Es war eine symbolische Sache. Sie hat einfach versucht, es annehmbar zu machen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Sie hat es mir erzählt.«
    »Dann kennst du sie also?«
    »Ja.«
    »Was hältst du von ihr?«
    »Wenn irgend jemand fair gegen euch sein wird, dann sie. Ich habe nie erlebt, daß sie bewußt unfair war. Sie geht völlig in ihren Pflichten der Gesellschaft gegenüber auf und wird sich der euren genauso an-nehmen wie ihrer eigenen. Manchmal vernachlässigt sie dadurch den einzelnen Menschen, sich selbst nicht ausgenommen. Ihr werdet sie nicht leicht täuschen können. Ich würde es gar nicht erst versuchen. Na-türlich hat auch sie ihre Grenzen.«
    »Welche sind das?«
    »Die gleichen wie bei euch. Sie ist von den beste-henden Methoden gesellschaftlichen Handelns faszi-niert und sieht deshalb oft nicht über sie hinaus. Dadurch engt sie, genau wie ihr, ihr Blickfeld ein.
    Manchmal erscheint das Offensichtliche undenkbar, weil das System so viele Konsequenzen eingebaut hat.«
    »Wovon redest du?«
    »Was könnte klarer sein? Die beiden Armeen sollten haltmachen, wo sie jetzt sind, miteinander reden, dann nach Hause gehen, alle Bomben demontieren, die Granaten einsammeln, sie einschmelzen und die Statuen neu gießen, sie könnten miteinander Handel treiben und zu Hause in Frieden leben. Das wollen alle Menschen.«
    »Wäre eure Seite dazu bereit?«
    »Wahrscheinlich nicht. Sie würden Garantien und Zugeständnisse verlangen, genau wie ihr auch. Die Schwierigkeit ist, daß bei euch oder bei Ahroe immer nur Leute in Regierungsämter kommen, die daran interessiert sind, das Leben von anderen Menschen zu kontrollieren. Die eignen sich dann so merkwürdige Gewohnheiten an. Die Kontrolle wird bald wichtiger als die Menschen selbst. Systeme verselb-ständigen sich, werden zu Sachzwängen. Es kommt zu Ungerechtigkeiten und schließlich sogar zu Mord, weil irgend jemand eine Vorschrift erlassen hat, die das im Namen irgendeiner hirnrissigen Sache legiti-miert, die kein Mensch will als die Politiker selber.
    Und bald sehen die Politiker keine andere Möglichkeit mehr als die Gewalt, weil sie auf die Notwendigkeit fixiert sind, ihre Machtposition zu erhalten und das System, das sie trägt und ihnen ihren Einfluß garantiert.
    Inzwischen sind die Menschen, die wirklich normal sind, die in Städten und auf Farmen leben und wirkliche Arbeit leisten, immer wieder dumm genug, zuzulassen, daß Leute dieser Art, meist Schwätzer und Wichtigtuer, über alles bestimmen, und das Ergebnis ist entsetzlich – weil es unter den Politikern eine Menge wirklich sehr verrückter Typen gibt, nur sind die Normalen so daran gewöhnt, daß ihnen das gar nicht mehr auffällt. Auch Armeen sind eine sonderbare Sache. Sie setzen sich aus lauter Menschen zusammen, die lieber bei ihren Familien wären – bis auf die wirklichen Killer, perverse Typen, denen es Spaß macht zu töten.«
    »So kommen wir nicht weiter. Sag uns, Pelbar, wie weit deiner Ansicht nach eure Wilden zu einem Gespräch bereit wären? Ganz offen. Könnte es dazu kommen?«
    »Ich kenne wirklich keine Wilden. Aber wenn du die Föderation meinst,

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