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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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begingen den großen Fehler, meiner kleinen Schwester über den Weg zu laufen und sie zu stehlen.«
    Zard starrte ihn an. »Was?« sagte er.
    Garet erzählte ihm die Geschichte von Stel Westläufers Reise nach Ginesh und deren Nachspiel. Noch ehe er sehr weit gekommen war, hatten sich viele Männer um ihn versammelt und hörten zu.
    Als er fertig war, fragte einer: »Wieviel davon hast du erfunden?«
    »Nichts.«
    »Und die Schiffe. Wir hatten davon gehört, es aber nicht geglaubt.«
    »Von den Tantal. Das dachte ich mir. Sie müssen sich bei euch niedergelassen haben.«
    »Die meisten sind in Seligan. Wir haben auch ein paar.«
    »Paßt bloß auf sie auf! Unangenehme Leute.«
    »Wenn wir dasselbe über die Peshtak sagten, würdest du uns glauben?«
    »Jetzt nicht mehr.« Garet lachte wieder. Seine große Braune hörte in der Ferne die Tanwölfe, wieherte ein wenig und trat dichter an die Männer heran. Sie hatten sich an die Stute gewöhnt. Einer rieb ihr die Nase.
    Sie stieß ihn leicht mit der Schnauze an und suchte in seiner Tasche nach einer Leckerei. Der Mann lachte und streckte die Hand aus, um ihr die Ohren zu kraulen.
    »Ich rieche wieder Schnee«, sagte Garet. »Wie weit ist es noch bis zum Cwanto?«
    »Jetzt noch etwa zweiundzwanzig Ayas«, sagte Zard. »Ein langer Marsch morgen für diese Invaliden, dann müßten wir dort sein. Gleich nördlich von Tremai.«
    Aber sie schafften es nicht am nächsten Tag. Viele der Männer waren krank und gingen langsam, und Zard wollte früh haltmachen, um bessere Unterstän-de zu bauen, weil der scharfe Wind neuen Schnee an-kündigte.
    Als sie in dieser Nacht beieinanderlagen, in Blätter gekuschelt, unter einem Dach aus dichten Tannenzweigen, setzte sich Garet plötzlich auf und lauschte.
    »Was ist?« murmelte sein Nebenmann.
    Garet schwieg lange. Ein zweiter Mann drehte sich um und schaute ihn an, konnte aber im Dunkeln nichts sehen. »Leg dich hin, Pelbar!« sagte er. »Es wird kalt so.«
    Garet brummte und legte sich hin, blieb aber lange wach und lauschte auf das Heulen der Tanwölfe. Es klang anders. Er wußte, daß sich hinter ihnen mehr Peshtak herumtrieben und daß sie ausgeschwärmt waren, aber jetzt spürte er in den Stimmen der Wölfe, daß auch vor ihnen Leute waren. Er hoffte, daß sie sich jenseits des Cwanto befanden.
    Garet stand früh auf und schürte das Feuer. Die ersten Schneeflocken trieben träge durch die kahlen Zweige herunter. Zard trat neben ihn. »Jetzt sind es nur noch etwa drei Ayas bis zum Fluß«, sagte er.
    »Wir müßten ihn heute morgen überqueren – wenn wir es schaffen. Vielleicht müssen wir Flöße bauen.«
    »Wo ist dieses Tremai von hier aus?«
    »Im Süden. Etwa acht oder neun Ayas südlich der Stelle, wo wir übersetzen werden, schätze ich.«
    Nachdem sie gegessen hatten, setzte Garet den schwachen Mann, der seinen Pelzmantel trug, auf das Pferd und ließ einen anderen Mann den Zügel nehmen und vorneweggehen. Ein dritter ging daneben und achtete darauf, daß der erste auch im Sattel blieb.
    Garet bat andere, die Schleppbahre zu ziehen, denn das Pferd, sagte er, sei müde, hungrig und fußlahm und würde nicht durchhalten, wenn man es überan-strengte.
    Er selbst zog bei einem der Lastschlitten mit, die wie immer wegen des Reisigs und wegen ihres Gewichts hinterherhinkten. Der Schnee schien es nicht eilig zu haben, sondern schwebte weiterhin Flocke für Flocke auf dem kalten Wind herab.
    Jemand gab die Nachricht nach hinten weiter, daß man vorne den Fluß sähe, und die ganze Truppe kletterte schräg eine Schlucht hinunter, um ihn zu erreichen, da trafen plötzlich drei Pfeile den Mann auf Garets brauner Stute, und ein Innanigani-Horn er-tönte. Sofort ließ Garet den Lastschlitten fahren und rannte nach Westen, an den letzten paar Nachzüglern vorbei, den Weg hinauf, den sie gekommen waren.
    Als er über die Schulter schaute, sah er keine Verfolger. Er blieb stehen und schickte einen langen, schar-fen Pfiff zurück.
    Sein Pferd riß sich aus dem Getümmel um den ge-troffenen Mann los und kam im Galopp hinter ihm her. »Fangt es ein!« rief ein Mann.
    Aber das Pferd war schon in vollem Lauf und raste an den Nachzüglern vorbei. Garet pfiff noch einmal, und die Braune kam zu ihm. Garet faßte den Zügel, rannte neben dem Tier her, schwang sich in den Sattel und entfernte sich im Galopp von den Schreien hinter sich. Als er weit genug weg war, fiel er in Trab und schaute sich in den Wäldern nach den Peshtak um.
    Einer winkte

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