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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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wandte sich von der Verheerung auf den Bildschirmen ab und dem Chaos an den Schaltpulten zu, wo sich Techs hastig abmühten, Anrufe an die Schadenskontrolle und die Sicherheit weiterzugeben.
    »Sir«, wandte sich einer an ihn. »Sir, in Blau sitzen Soldaten in einer abgeschlossenen Abteilung in der Falle. Sie wollen wissen, wann wir zu ihnen durchkommen können. Sie wollen wissen, wie lange noch.«
    Er erstarrte. Er wusste keine Antworten mehr. Es kamen keine Anweisungen mehr. Es umgaben ihn nur noch die ständigen Wachtposten, Hale und seine Kameraden, die Tag und Nacht bei ihm waren, sein persönlicher, nicht abzuschüttelnder Alptraum.
    Sie hielten ihre Gewehre jetzt auf die Techs gerichtet. Lukas drehte sich zu Hale um, wollte ihn bitten, über Helmkom mit der Flotte in Verbindung zu treten, um Informationen zu bitten, ob es sich nun um einen Angriff handelte oder eine Fehlfunktion oder was sonst dazu geführt hatte, dass ein Flottenträger mit drei anderen im Gefolge über ihre Köpfe hinweggebraust war.
    Auf einmal hielten Hale und seine Männer inne, lauschten auf etwas, das nur sie hören konnten. Und urplötzlich drehten sie sich um und legten die Gewehre an.
    »Nein!«
kreischte Jon.
    Sie feuerten.
     
    3.9. Downbelow-Hauptbasis; 24:00 Uhr HT; 12:00 Uhr WT; örtliche Nacht
    Die Chance, etwas Schlaf zu erwischen, war gering. Sie taten es, wann sie konnten, Mensch und Hisa, die einen in der Q-Kuppel zusammengekauert, die anderen draußen im Schlamm, schliefen so gut sie konnten, Schicht auf Schicht in ihren Kleidern, in stets denselben schlammverkrusteten, stinkenden Decken, wann immer man ihnen gestattete zu schlafen. Die Mühlen wurden nie angehalten; und die Arbeit ging Tag und Nacht weiter.
    Die dünnen Türen der Schleuse knallten, eine nach der anderen, und Emilio blieb steif und reglos liegen, als seine Befürchtung bestätigt wurde - ein Geräusch hatte ihn geweckt. Es war noch nicht Zeit zum Wecken, ganz sicher noch nicht. Es schien erst Minuten her zu sein, dass er sich zum Schlafen niedergelegt hatte. Er hörte das Trommeln des Regens auf dem Dach; hörte, wie eine größere Anzahl Stiefel draußen auf dem Kies knirschte. Eine Fähre war nicht gelandet, und normalerweise wurden nur dann beide Schichten aufgeboten, wenn eine beladen werden musste.
    »Aufstehen und rausgehen!« brüllte ein Soldat.
    Er regte sich, hörte Seufzer ringsumher, als die anderen Männer erwachten und in dem grellen Licht zusammenzuckten, das über sie geschwenkt wurde. Er rollte sich aus dem Feldbett und schnitt eine Grimasse unter dem Schmerz strapazierter Muskeln und blasenbedeckter Füße, über die er vom Wasser steif gewordene Stiefel zog. Angst nagte an ihm, denn kleine Einzelheiten stimmten hier nicht, unterschieden sich von anderen Gelegenheiten, zu denen sie nachts geweckt worden waren. Er machte seine Kleidung zu, zog die Jacke an und griff an den Hals nach der Atemmaske, die dort ständig hing. Wieder traf ein Lichtstrahl sein Gesicht, entlockte anderen ein schmerzliches Stöhnen. Umgeben von anderen ging er zur Tür, dann durch die zweite Tür hinaus und die Holzstufen hinauf zum Weg. Noch mehr Licht auf seinem Gesicht; er warf die Arme hoch, um die Augen abzuschirmen.
    »Konstantin. Trommeln Sie die Downer zusammen!«
    Er versuchte, mit seinen tränenden Augen an den Lichtern vorbeizusehen... schaffte es bei einem zweiten Versuch, dahinter Schatten auszumachen - auch welche von seinen Leuten, die von den Mühlen herbeigebracht wurden. Eine Fähre musste im Anflug sein. Das musste es sein. Nicht nötig, in Panik zu geraten.
    »Holen Sie die Downer!«
    »Alle raus!« rief jemand in der Kuppel. Dann gingen beide Türen gleichzeitig auf, so dass das Kuppeldach zusammensackte, während alle Insassen mit angelegten Gewehren hinausgetrieben wurden.
    Eine Hand griff nach seiner, eine kindliche Geste. Er sah hinab und entdeckte Bounder. Die Downer waren auf. All die anderen Hisa hatten sich versammelt, verwirrt durch die Lichter und die rauen Stimmen, die ihren Namen riefen.
    »Sind jetzt alle draußen?« fragte ein Soldat einen anderen. »Wir haben sie alle«, sagte der andere.
    Der Tonfall stimmte irgendwie nicht. Bedrohlich. Einzelheiten wurden auf einmal seltsam klar, wie der Augenblick eines langen Sturzes, eines Unfalls, einer lang ausgedehnten Zeitspanne... der Regen... und die Lichter... das Glitzern von Wasser auf Panzerungen... er sah, wie sie sich bewegten... Gewehrläufe sich hoben...
    »Auf sie!« schrie

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