Pells Stern
Streitmacht sein
musste!
Hastig erhob er sich auf die Knie, versuchte, trotz der die Bergflanke zerfurchenden Strahlen einen Schuss auf die Soldaten in der offenen Luke abzufeuern. Die dunkle Flut ergoss sich über ihre eigenen Gefallenen hinweg, erstürmte den Eingang, gab dann plötzlich nach und zog sich verzweifelt zurück.
Feuer flammte in der Luke auf, verbreitete sich und fegte durch die Reihen der Soldaten und der Angreifer hindurch; das Geräusch erreichte Emilio, und der Schock erschütterte seine Knochen. Er landete mit ausgebreiteten Gliedern im Schlamm und blieb dort liegen.
Schweigen herrschte... es gab keinen Krieg mehr, nur noch das Prasseln des Regens in den Pfützen.
Downer plapperten und schnatterten und kamen hinter Emilio herbeigeeilt. Er wollte sich wieder aufrichten, den Hang hinuntergehen, wo seine eigenen Leute gefallen waren, als sie die Luke sprengten.
Dann wurden die Lampen des Schiffes wieder hell und die Motoren grollten, und wieder eröffnete es das Feuer, und seine Geschütze jagten wieder Strahlen in den Berghang.
Immer noch lebendig. Er tobte innerlich darüber, spürte kaum die Hände, die sich um seine Arme und Seiten legten und ihn zu tragen versuchten... Downer, hartnäckig dazu entschlossen, ihm zu helfen, schnatterten ihn flehend an.
Dann stellte das Schiff den Beschuss ein und schaltete die Motoren ab. Blieb untätig, mit blinzelnden Lampen, aber einer dunkel klaffenden und feuergeschwärzten Luke.
Downer zerrten Emilio weg, warfen ihre Arme um ihn, als er zu stehen versuchte, hielten ihn dann, als seine Beine unter ihm nachgaben. Die dünne Hand eines Hisa tätschelte seine Wange. »Du in Ordnung, du in Ordnung«, bat eine Stimme. Es war Bounders Stimme. Sie überquerten die hintere Bergflanke, wo Downer noch mehr Tote und Verwundete aufhoben, und wo auf einmal menschliche Gestalten aus dem Wald heraus auf sie zukamen, Menschen in Begleitung von Hisa.
»Emilio!« hörte er, und diesmal war es Milikos Stimme. Andere Menschen liefen hinter ihr her und auf ihn zu - die Männer und Frauen, die zurückgeblieben gewesen waren -, er schaffte es noch, ein paar Laufschritte zurückzulegen, und erreichte Miliko, drückte sie wie verrückt an sich, spürte den Geschmack der Verzweiflung im Mund.
»Ito«, sagte sie, »Ernst - sie haben sie erwischt. Die Sprengung hat die Luke versperrt.«
»Sie werden uns auch kriegen«, meinte er. »Sie werden die großen Schiffe herabrufen.«
»Nein. Wir haben eine Kom-Station im Busch; eine Nachricht - eine Blitznachricht an das Basis-Zwei-Komgerät bei der Versammlung - wird sie von dort wegbekommen. Wir haben sie
erwischt!«
Er ließ los, konnte es jetzt; langsam schwanden ihm die Sinne - blickte zurück zum Schiff, das jedoch unsichtbar war hinter dem Hügel; wieder brüllten die Motoren auf, donnerten bedrohlich; ein verzweifeltes Schiff, das nur noch versuchte, sich selbst zu retten.
»Schnell!« sagte sie, versuchte ihm beim Gehen zu helfen. Er folgte ihr. Überall um sie herum waren Hisa und drängten zur Eile, immer und immer wieder, umrundeten all die Menschen, von denen einige selbst gingen, andere still waren und von Hisa getragen wurden, über die Bergflanke hinweg und tief hinein zwischen die vor Regen tropfenden Bäume, hinauf in die Berge... gingen so lange, bis ihm die Sinne schwanden und aussetzen und er sich in den Farn setzen musste, wieder von einem Dutzend starker Hände hochgezogen und fast im Laufschritt über die letzte Strecke geschleppt wurde. Ein Loch klaffte in einer Bergflanke, eine Stelle zwischen den Felsen.
»Miliko«, sagte er, hatte eine irrationale Angst vor dem dunklen engen Tunnel. Sie rissen ihn mit hinein und setzten ihn ab, und einen Moment später wurde er wieder von Armen hochgehoben und sanft gewiegt, während Milikos Stimme in sein Ohr flüsterte. »Wir sind okay«, sagte sie immer wieder. »Die Tunnels werden uns alle aufnehmen... die tiefen Wintergrabungen, tief in sämtlichen Bergen... wir sind in Sicherheit!«
4.1. »Norway«; 00:45 Uhr HT; 12:45 Uhr WT
Sie zogen sich zurück. Die
Australia
drehte ab, die
Pacific
und die
Atlantic
hatten bereits die Verfolgung abgebrochen. Signy lauschte dem Seufzen der Erleichterung, das durch die Brücke lief, als über die Kanäle die guten Nachrichten kamen, anstelle der Katastrophe, die an ihren Fersen gehangen hatte. »Rasch!« fauchte Signy. »Schadenskontrolle, machen Sie sich an die Arbeit!« Die Brücke verschwamm vor ihren Augen. Vielleicht
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