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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Zustand. Aber
Sie
galten als etwas anderes. Sie erhielten eine besondere Behandlung.«
    »Sie war nicht allzu angenehm, Mr. Konstantin.«
    »Wiederum nicht Ihre Entscheidung, nicht wahr?«
    »Nein«, lautete die heisere Antwort. Damon bereute plötzlich sein Drängen, hervorgerufen durch den Argwohn, der in ihm nagte, die üblen Gerüchte über die Flotte. Er schämte sich der Rolle, in die er versetzt worden war. In die Pell versetzt worden war. Krieg und Kriegsgefangene. Damit hätte er lieber nichts zu tun gehabt.
    »Sie weisen die von uns angebotene Lösung zurück«, sagte er. »Das steht Ihnen frei.
    Niemand wird Sie zwingen. Wir wollen Ihr Leben nicht in Gefahr bringen - und das wäre der Fall, wenn die Dinge so stehen, wie Sie sagen. Aber was wollen Sie dann? Ich nehme an, Sie spielen weiterhin Midge mit den Wachen. Es ist ein sehr enges Gefängnis. Haben sie Ihnen die Bänder und das Abspielgerät gegeben? Haben Sie es erhalten?«
    »Ich möchte...« Die Worte kamen hervor wie hochkommende Übelkeit. »Ich möchte um Anpassung bitten.«
    Jacoby senkte den Blick und schüttelte den Kopf. Damon rührte sich nicht.
    »Wenn ich angepasst wäre, könnte ich hier herauskommen«, meinte der Gefangene.
    »Endlich etwas
tun!
Es ist meine eigene Bitte. Ein Gefangener hat doch immer die Möglichkeit, sich dafür zu entscheiden, oder nicht?«
    »Ihre Seite benutzt dieses Verfahren bei Gefangenen«, sagte Damon. »Wir nicht.«
    »Ich bitte darum. Sie haben mich wie einen Verbrecher eingesperrt. Wenn ich jemanden umgebracht hätte, wäre ich dann nicht dazu berechtigt? Wenn ich gestohlen oder...«
    »Ich glaube, Sie sollten psychiatrisch untersucht werden, wenn Sie weiterhin darauf bestehen.«
    »Gehört diese Untersuchung - zum Anpassungsverfahren?« Damon blickte zu Jacoby.
    »Er leidet zunehmend an Depressionen«, sagte Jacoby. »Er hat mich immer und immer wieder gebeten, dieses Ersuchen an die Station weiterzugeben, und ich habe es nicht getan.«
    »Wir haben die Anpassung noch nie bei jemandem durchgeführt, der nicht wegen eines Gewaltverbrechens verurteilt war.«
    »Hatten
Sie jemals«, fragte der Gefangene, »einen Menschen hier drin, bei dem das nicht zutraf?«
    »Bei der Union«, sagte der Aufseher mit leiser Stimme, »macht man das, ohne mit der Wimper zu zucken. Diese Zellen sind klein, Mr. Konstantin.«
    »Ein Mensch bittet nicht um etwas Derartiges«, sagte Damon. »Ich bitte darum«, beharrte Talley. »Ich bitte Sie. Ich möchte hier raus.«
    »Es würde das Problem lösen«, meinte Jacoby.
    »Ich möchte wissen, warum er das will.«
    »Ich will raus!«
    Damon erstarrte. Talley schnappte nach Luft, lehnte sich an den Tisch und fand kurz vor einem Tränenausbruch die Selbstbeherrschung wieder. Die Anpassung war keine Strafmaßnahme, war nie als eine gedacht worden. Sie besaß zweifache Vorteile - verändertes Verhalten des Gewalttäters und ein bisschen innere Bereinigung für psychisch Defekte. Es ging um letzteres, vermutete er, als er in Talleys schattige Augen blickte. Auf einmal spürte er überquellendes Mitleid mit diesem Mann, der vernünftig war, der überaus vernünftig zu sein schien. Die Station befand sich in einer Krise. Ereignisse brauten sich über ihnen zusammen, bei denen Individuen verloren gehen konnten, beiseite geschoben.
    Arrestzellen wurden dringend für wirkliche Kriminelle gebracht, Leute aus Q, von denen sie reichlich hatten. Es gab schlimmere Schicksale als die Anpassung. Lebenslang in einem ausblicklosen Achtmal-Zehn-Raum eingesperrt zu sein, war ein solches.
    »Besorgen Sie die Zuweisungspapiere aus dem Computer«, forderte er den Aufseher auf, und dieser gab den Befehl über Kom weiter. Jacoby machte sich offenbar Sorgen, schob Papiere hin und her und blickte keinen der anderen an. »Was ich vorhabe, ist«, sagte Damon zu Talley, mit einem Gefühl, als sei alles ein gemeinsamer böser Traum, »Ihnen die Papiere auszuhändigen. Und Sie können dann die begleitenden ausgedruckten Erklärungen studieren. Wenn Sie morgen noch dasselbe wollen, werden wir die Papiere unterschrieben akzeptieren. Ich möchte auch, dass Sie uns mit eigenen Worten eine Entlastung und ein Ersuchen schreiben, woraus hervorgeht, dass dies Ihre eigene Idee war und Ihre Entscheidung, dass Sie nicht klaustrophobisch sind oder an einer anderen Behinderung leiden...«
    »Ich war
Computerkanonier«,
warf Talley verächtlich ein. Das war nicht die größte Position auf einem Schiff.
    »...oder einem Umstand, der

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