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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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nicht.
    »Mein Augen sehen«, sagte eine andere Stimme. Satin schritt zwischen den anderen hindurch und baute sich nach mehreren sorgenvollen Hüpfern bei ihm auf. Ihre Stimme war schrill und brüchig. »Hale stoßen er Freund, schwer mit Gewehr. Böse stoßen er.«
    Höhnische Rufe kamen von Hales Seite; andere von der Q-Seite. Brüllend forderte er Ruhe.
    Es war keine Lüge, was Satin gesagt hatte. Er kannte die Downer, und er kannte Hale.
    Es war keine Lüge. »Sie haben ihm die Atemmaske weggenommen?«
    »Weggenommen«, sagte Satin und presste dann den Mund fest zusammen. Furcht stand in ihren Augen.
    »In Ordnung.« Emilio holte tief Luft und blickte direkt in Bran Hales hartes Gesicht. »Wir setzen diese Diskussion besser in meinem Büro fort.«
    »Wir unterhalten uns genau hier«, sagte Hale. Hier hatte er seine Leute um sich, was sein Vorteil war. Emilio erwiderte seinen Blick; das war alles, was er tun konnte, ohne Waffen und ohne eigene Leute, die ihn unterstützten. »Das Wort von Downern«, meinte Hale, »ist kein Zeugnis. Sie werden mich nicht auf ein Downerwort hin beschimpfen, Mr. Konstantin!
    Auf keinen Fall, Sir!«
    Emilio konnte weggehen, klein beigeben. Sicherlich konnten die Leute im Einsatzzentrum und die regulären Arbeiter sehen, was vor sich ging. Vielleicht hatten sie aus ihren Kuppeln herausgeschaut und es vorgezogen, nichts zu sehen. An diesem Ort konnten Unfälle geschehen, auch einem Konstantin. Für eine lange Zeit hatte die Macht auf Downbelow bei John Lukas und seinen speziell ausgesuchten Männern gelegen. Er konnte jetzt weggehen, vielleicht sogar das Einsatzzentrum erreichen und die Fähre bitten, ihm Hilfe zu schicken, falls Hale es zuließ. Und für den Rest seines Lebens würde man sich dann erzählen, wie Emilio Konstantin auf Drohungen reagierte. »Sie werden Ihre Sachen packen«, sagte er ruhig. »Und Sie werden auf der Fähre sein, wenn sie startet. Sie alle!«
    »Auf das Wort einer Downerhure hin?« Hale verlor seine Würde, entschied sich, zu brüllen.
    Er konnte es sich leisten. Ein paar Gewehre waren in
Emilios
Richtung geschwenkt.
    »Verschwinden Sie von hier!« sagte Emilio. »Auf
mein
Wort hin. Gehen Sie an Bord der Fähre! Ihr Gastspiel hier ist beendet!«
    Er sah die Spannung bei Hale, das Schweifen der Augen. Jemand bewegte sich. Ein Gewehr ging los und brutzelte Schlamm. Einer von den Q-Männern hatte es heruntergehauen. Eine Sekunde lang sah es nach Aufruhr aus.
    »Raus!« wiederholte Emilio. Plötzlich verlagerte sich das Gleichgewicht der Macht. Junge Arbeiter bildeten die erste Reihe der Q-Leute, und ihr eigener Kolonnenchef Wei war darunter. Hales Augen schweiften von links nach rechts, maßen von neuem die Lage der Dinge, und schließlich winkte er seinen Gefährten kurz zu. Sie zogen davon. Emilio stand da und blickte ihrem großtuerischen Rückzug zur Gemeinschaftskaserne hinterher, konnte selbst jedoch noch nicht glauben, dass das Problem ausgestanden war. Neben ihm stieß Blauzahn ein langes Zischen hervor, und Satin machte ein spuckendes Geräusch. Seine eigenen Muskeln zitterten noch unter dem Kampf, zu dem es nicht gekommen war. Er hörte ein Rauschen in der Luft, und die Kuppel sackte zusammen, als der Rest der Q-Leute herausgeströmt kam, alle Dreihundert, und dabei ihre Schleuse weit aufrissen. Er betrachtete sie, war allein mit ihnen. »Sie werden die Neuankömmlinge in Ihrer Kuppel aufnehmen! Und Sie werden das ohne Zanken und ohne Streit machen! Wir werden neue Unterkünfte errichten; Sie und die neuen zusammen, so rasch es geht. Wollen Sie, dass die Leute im Freien schlafen? Erzählen Sie mir nicht solchen Unsinn!«
    »Ja,
Sir«,
antwortete Wei nach einem Moment. Die Frau, die geweint hatte, trat vor. Emilio wich zurück, und sie beugte sich herab, um dem mitgenommenen Jungen zu helfen, der darum kämpfte, sich aufzusetzen; die Mutter, überlegte Emilio. Noch weitere kamen und halfen dem Jungen auf. Alles verlief mit sehr viel Lärm.
    Emilio packte den Arm des Jungen. »Kommen Sie mit herein, ich möchte Sie untersuchen lassen!« sagte er. »Zwei von Ihnen bringen ihn zum Einsatzzentrum hinüber!«
    Sie zögerten. Eigentlich sollten Wachtposten sie begleiten. Aber es gab keine mehr, erkannte er in diesem Augenblick. Er hatte gerade eben alle Sicherheitskräfte der Hauptbasis vom Planeten wegkommandiert.
    »Gehen Sie wieder hinein!« sagte er zu den anderen. »Bringen Sie die Kuppel wieder in Ordnung; ich spreche später mit Ihnen darüber.« Und

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