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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Antwort.
    »Noch einen!« sagte Frock. »Den da drüben, auf der anderen Seite des Gangs.«
    Margo blieb vor der Tür stehen, auf der PLEISTOZÄN 12 B stand, und bemerkte gleichzeitig, daß am Ende des Ganges eine Tür ins Treppenhaus führte. Als sie die Tür öffnete, flackerte das Licht ein zweites Mal.
    »Das ist –« fing sie an.
    Plötzlich dröhnte ein lauter Knall durch den Gang. Mit klopfendem Herzen blickte Margo hoch. Es schien so, als wäre hinter der nächsten Ecke, in einem Gang, den sie bisher noch nicht entlanggegangen waren, ein Schuß abgefeuert worden.
    Dann ging das Licht ganz aus.
    »Warten wir einen Augenblick, bis das Notstromaggregat seine Arbeit aufnimmt«, sagte Frock.
    Nur das leise Knarzen des Gebäudes unterbrach ab und zu die Stille. Aus Sekunden wurde erst eine, dann volle zwei Minuten. Margo bemerkte einen seltsam verrotteten, fast ranzigen Geruch. Als ihr bewußt wurde, wo und unter welchen Umständen sie diesen Geruch schon einmal gerochen hatte, schluchzte sie laut auf. Es war in der dunklen, leeren Ausstellung gewesen.
    »Riechen Sie das auch?« flüsterte sie.
    »Ja«, zischte Frock. »Gehen Sie in den Lagerraum und sperren Sie die Tür ab.«
    Margos Atem ging schnell, und sie mußte sich am Türrahmen festhalten. Der Geruch wurde immer stärker, und sie rief leise: »Dr. Frock? Können Sie meiner Stimme folgen?«
    »Dafür ist es jetzt zu spät«, flüsterte Frock zurück. »Vergessen Sie mich und gehen Sie in den Lagerraum.«
    »Nein«, antwortete Margo. »Fahren Sie langsam auf mich zu.« Margo hörte, wie sein Rollstuhl knarzte. Der Geruch war jetzt geradezu überwältigend, wie der erdigfaulige Gestank eines Sumpfs, vermischt mit dem süßlichen von rohem Hackfleisch. Margo hörte ein feuchtes Schnüffeln.
    »Ich bin hier«, flüsterte sie Frock zu. »Bitte, beeilen Sie sich.« Die Dunkelheit kam Margo schwer und erstickend vor. Sie krallte sich am Türrahmen fest und preßte sich flach an die Wand und kämpfte so gegen das fast überwältigende Bedürfnis zu fliehen an. In der pechschwarzen Düsternis hörte sie das Knirschen der Räder, und schließlich spürte sie, wie der Rollstuhl ihr gegen ein Bein fuhr. Sie packte die Griffe des Stuhls und zog Frock in den Lagerraum. Dann schlug sie die Tür zu, sperrte sie ab und sank, von lautlosen Weinkrämpfen geschüttelt, zu Boden. In dem Lagerraum war alles still.
    Dann kratzte es an der Tür, erst leise, dann immer lauter und heftiger. Margo zuckte zusammen und schlug sich die Schulter am Rahmen des Rollstuhls an. Ohne ein Wort zu sagen, nahm Frock sanft ihre Hand in die seine.

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    D ’Agosta setzte sich inmitten von Glasscherben auf, nahm sein Funkgerät und blickte den letzten Gästen hinterher, die sich schreiend und heulend entfernten.
    »Lieutenant?« Bailey, einer seiner Männer, rappelte sich unter einem weiteren umgestürzten Schaukasten hervor. Der Raum war ein einziges Chaos: kaputte Ausstellungsstücke waren auf dem Boden verstreut, überall lagen zerbrochenes Glas, Handtaschen, Kleidungsstücke und einzelne Schuhe herum. Alle, außer D’Agosta, Bailey und dem Toten, hatten den Raum verlassen. D’Agosta sah die enthauptete Leiche kurz an und bemerkte die klaffenden Wunden in der Brust, die von geronnenem Blut steife Kleidung und die heraushängenden Gedärme, die aussahen, als wäre die Holzwollefüllung aus einem Stofftier gequollen. Der Mann war schon eine ganze Weile tot. D’Agosta wandte den Blick ab, sah dann aber gleich wieder hin. Die Leiche trug eine Polizeiuniform!
    »Bailey«, rief er. »Das ist einer von uns! Wissen Sie vielleicht, wer das sein könnte?«
    Bailey, dessen Gesicht in dem schwachen Licht sehr bleich aussah, kam herüber. »Schwer zu sagen, Sir, aber ich glaube, Fred Beauregard hatte einen solchen alten Ring von der Polizeiakademie.«
    »Was Sie nicht
sagen
.« D’Agosta pfiff durch die Zähne, während er sich hinunterbeugte und die Nummer auf dem Polizeistern an der Uniform las. »Sechs, sieben, fünf, neun, null.«
    Bailey nickte. »Ja, das ist Beauregard.«
    »Gott im Himmel«, sagte D’Agosta und richtete sich auf. »Hatte der denn nicht achtundvierzig Stunden dienstfrei?«
    »Das stimmt. Seine letzte Schicht endete Mittwoch nachmittag.«
    »Dann war er die ganze Zeit über hier drin –« begann D’Agosta mit finsterer Miene. »Und dieser Scheißkerl Coffey hat uns verboten, die Ausstellung zu durchsuchen. Na, dem werde ich vielleicht den Arsch aufreißen!«
    Bailey half ihm

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