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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Ausstellung so einen jungen Burschen frisch von Harvard geholt. Der mehr von Computern und Marketing versteht als von der reinen Wissenschaft, so sagt man wenigstens.«
    Frock rutschte abermals in seinem Rollstuhl herum. »Nun, wie dem auch sei, Miß Green, das, was Sie mir vorhin geschildert haben, scheint mir eine gute Ergänzung für Ihre Doktorarbeit zu sein. Ich schlage vor, daß Sie sich ein paar Exemplare der Kiribitu-Pflanzen aus dem Herbarium besorgen und daran weiterarbeiten.«
    Margo ordnete ihre Papiere, als Frock plötzlich sagte: »Schlimme Geschichte, das von heute morgen.«
    Margo nickte.
    Frock blieb einen Augenblick still. »Ich mache mir Sorgen wegen des Museums«, sagte er dann.
    Margo war überrascht. »Die Opfer waren zwei Brüder, das muß für die Familie eine furchtbare Tragödie sein. Aber die Aufregung wird sich schon wieder legen – das tut sie immer.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Frock. »Ich habe nämlich etwas über den Zustand der Leichen erfahren. Das, was die beiden Kinder so zugerichtet hat, muß über Kräfte verfügen, die nicht – normal sind.«
    »Aber
Sie
glauben doch nicht etwa auch, daß es ein wildes Tier war, oder?« fragte Margo. War Frock vielleicht am Ende wirklich so verrückt, wie die Leute behaupteten?
    Frock lächelte. »Ich stelle keine Behauptungen auf, meine Liebe. Ich warte auf weitere Beweise. Momentan hoffe ich, daß dieses Unglück Sie nicht in Ihrer Entscheidung, ob Sie am Museum bleiben wollen, negativ beeinflußt. Ja, ich habe davon gehört, und es tat mir sehr leid, als ich vom Tod Ihres Vaters erfuhr. Aber Sie haben mir gezeigt, daß Sie über die drei Gaben verfügen, die eine exzellente Forscherin benötigt: Ein Gespür dafür, wonach Sie suchen müssen; einen Riecher dafür, wo Sie es suchen müssen; und den nötigen Arbeitseifer, um Ihre Theorien auch bis zum Ende weiterzuverfolgen.« Er fuhr mit seinem Rollstuhl näher an sie heran. »Der akademische Eifer ist mindestens ebenso wichtig wie der bei Feldforschungen, Miß Green. Das müssen Sie sich immer vor Augen halten. In technischen Fächern und bei der Laborarbeit haben Sie immer ganz exzellente Arbeit geleistet. Es wäre ein großer Verlust für unsere Wissenschaft, wenn Ihr Talent ihr nicht mehr zur Verfügung stünde.«
    Margo fühlte eine Mischung aus Dankbarkeit und Ablehnung. »Vielen Dank, Dr. Frock«, antwortete sie. »Ich weiß Ihre freundlichen Worte zu schätzen – und ebenso Ihre Anteilnahme.«
    Der Wissenschaftler winkte ihr zu, und Margo verabschiedete sich. Aber als sie schon an der Tür war, rief Frock ihr noch etwas nach.
    »Miß Green?« fragte er.
    »Ja?«
    »Bitte, passen Sie auf sich auf.«

7
    D raußen auf dem Gang wäre sie fast mit Smithback zusammengestoßen. Er beugte sich zu ihr hin und fragte mit einem spitzbübischen Zwinkern in den Augen: »Na, wie wär’s mit einem kleinen Mittagessen?«
    »Nein«, antwortete Margo. »Hab zuviel zu tun.« Zweimal Smithback an einem Tag – das war möglicherweise eine Dosis zu viel.
    »Nun kommen Sie schon«, drängte er. »Ich habe auch ein paar neue, grausige Details über die Morde für Sie.«
    »Okay.« Margo beschleunigte ihre Schritte den Gang entlang und bemerkte irritiert, daß der Journalist ihre Neugier geweckt hatte.
    Smithback packte sie am Arm. »Ich habe gehört, daß es heute in der Cafeteria eine wunderbar abgelagerte und ofengetrocknete Lasagne geben soll.« Er schob Margo zu einem Aufzug.
    Im Speisesaal saßen die üblichen Kuratoren, die Wachleute, die sich lautstark unterhielten, Techniker und Präparatoren in weißen Laborkitteln. Ein Kurator reichte bei seinen Tischnachbarn Proben aus einem Forschungsprojekt herum, die von den anderen Wissenschaftlern mit bewunderndem und interessiertem Gemurmel betrachtet wurden. Margo warf einen Blick darauf. Es waren irgendwelche in Gläser mit leicht trübem Formaldehyd eingelegte Würmer.
    Sie setzten sich, und Margo säbelte lustlos an ihrer harten Lasagne herum.
    »Ist doch genauso, wie ich versprochen habe, oder?« fragte Smithback, der ein Stück von seiner Portion in die Hand nahm und mit lautem Knacken eine Ecke abbiß. »War sicher seit neun Uhr früh auf der Warmhalteplatte, wenn nicht noch länger.«
    Er kaute geräuschvoll. »Nun, die Polizei hat es endlich offiziell bekanntgegeben. Gestern nacht sind hier zwei Morde passiert. Brillante Erkenntnis, nicht wahr? Erinnern Sie sich noch an all die Fragen der Reporter nach den wilden Tieren? Nun, es

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