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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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besteht wohl die Möglichkeit, daß die beiden Jungen tatsächlich von einem wilden Tier zerfleischt wurden.«
    »Bitte, nicht beim Essen!« sagte Margo.
    »Sie haben recht. Aber es klang so, als wären die beiden buchstäblich zerfetzt worden.«
    Margo sah auf.
»Bitte nicht.«
    »Das ist kein Scherz«, fuhr Smithback fort. »Und jetzt muß alles drangesetzt werden, um diesen Fall zu
lösen,
wo doch die große Ausstellung bevorsteht. Ich habe gehört, daß die Polizei sogar eine Pathologin von der New Yorker Zoologischen Gesellschaft zu Rate gezogen haben soll. Die kann angeblich von Klauen gerissene Wunden besser lesen als Helen Keller die Blindenschrift.«
    »Verdammt noch mal, Smithback«, sagte Margo und ließ die Gabel sinken. »Ihr Benehmen und diese grausigen Details machen mich ganz krank, besonders beim Essen. Kann ich nicht zuerst in Ruhe meine Mahlzeit zu mir nehmen, und danach erzählen Sie mir all das Zeug?«
    »Diese Frau«, fuhr Smithback fort und ignorierte den Ausbruch einfach, »ist eine Expertin für Großkatzen. Sie heißt Dr. Matilda Ziewicz. Komischer Name, was? Klingt irgendwie fett.«
    Trotz ihres Ärgers mußte Margo ein Lächeln unterdrücken. Smithback war zwar ein Knallkopf, aber wenigstens ein witziger Knallkopf. Sie schob ihr Tablett von sich. »Wo haben Sie denn das alles gehört?« fragte sie.
    Smithback grinste. »Ich habe da so meine Quellen.« Er schaufelte sich noch ein Stück Lasagne in den Mund. »Zufälligerweise habe ich einen alten Freund von mir getroffen, der für die
News
arbeitet. Jemand dort hat die Geschichte von einer Quelle im Polizeipräsidium. In den Nachmittagsausgaben der Zeitungen wird sie bestimmt ganz groß aufgemacht werden. Können Sie sich Wrights Gesicht vorstellen, wenn er das liest? O je, o je!«
    Smithback kicherte einen Moment in sich hinein, bevor er einen weiteren Bissen nahm. Als er seine Lasagne aufgegessen hatte, machte er sich über den Rest von Margos Portion her. Obwohl er so ein dürrer Kerl war, aß er wie ein Scheunendrescher.
    »Aber wie kann denn ein wildes Tier frei im Museum herumlaufen?« fragte Margo. »Das ist doch absurd.«
    »Ja? Dann sagen Sie mir mal, warum die mit einem Bluthund die Gänge abgehen und nach dem Mistding suchen?«
    »Jetzt machen Sie aber Witze.«
    »Ich doch nicht. Fragen Sie doch die Leute vom Wachdienst. Hier in diesem Bau gibt es eine halbe Million Quadratmeter, in denen sich eine große Katze versteckt halten könnte, inklusive gut acht Kilometer Luftschächte der Klimaanlage, die so groß sind, daß sogar ein
Mensch
durchkriechen könnte. Und unter dem Museum befindet sich ein wahres Labyrinth aus stillgelegten Stollen. Die nehmen das verdammt ernst.«
    »Stollen?«
    »Ja. Haben Sie denn nicht meinen Artikel im Hausmagazin von letztem Monat gelesen? Der erste Museumsbau wurde auf einem artesischen Sumpf errichtet, den man nicht trockenlegen konnte. Also hat man all diese Stollen gebaut, um das Wasser abzuleiten. Als dieses Gebäude im Jahr 1911 abbrannte, hat man einfach den Neubau auf die alten Grundmauern gestellt. Die unteren Kellergeschosse sind riesig, reichen mehrere Ebenen nach unten, und in vielen Räumen gibt es nicht einmal elektrisches Licht. Ich möchte bezweifeln, daß überhaupt noch jemand am Leben ist, der sich dort drunten wirklich auskennt.«
    Smithback kaute das letzte Stück Lasagne und schob den Teller zur Seite. »Und dann gibt es ja auch noch all die Gerüchte über das Museumsmonster.«
    Jeder, der im Museum arbeitete, kannte diese Gerüchte. Wartungsarbeiter der Spätschicht wollen das Monster aus den Augenwinkeln gesehen haben, Assistenzkuratoren schwören, daß es auf ihrem Weg zu den Aufbewahrungsgewölben in den Schatten der nur schlecht beleuchteten Gänge an ihnen vorbeigehuscht sei. Niemand wußte, was es war oder wo es herkam, aber manche behaupteten, es habe vor einigen Jahren einen Mann getötet.
    Margo beschloß, das Thema zu wechseln. »Macht Rickman Ihnen noch immer Schwierigkeiten?« fragte sie.
    Bei der Erwähnung dieses Namens zog Smithback eine Grimasse. Margo wußte, daß Lavinia Rickman, die Leiterin der Public-Relations-Abteilung des Museums, Smithback zum Schreiben seines Buchs angeheuert hatte. Außerdem hatte sie den Anteil des Museums am Erlös des Buches festgelegt. Obwohl Smithback über die Einzelheiten seines Vertrages nicht allzu glücklich war, versprach wenigstens die Ausstellung ein solch durchschlagender Erfolg zu werden, daß in ihrem Kielwasser die

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