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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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als wir nach Mbwun gesucht haben. Das ist die kleine Figur.«
    »Wo ist die Figur jetzt?« fragte Pendergast.
    »Sie wird für die Ausstellung vorbereitet. Eigentlich müßte sie schon in ihrem Schaukasten sein, denn wir wollten heute mit dem Aufbau fertig werden.«
    »Haben Sie sonst etwas aus der Kiste genommen?«
    »Nein. Außer der Figur ist das Zeug momentan für uns nicht interessant.«
    »Ich würde diese Figur gerne sehen«, sagte Pendergast.
    Cuthbert scharrte gereizt mit den Füßen. »Sie können sie sehen, wenn die Ausstellung eröffnet wird. Ehrlich gesagt, ich verstehe nicht ganz, was Sie hier machen. Warum vergeuden Sie Ihre Zeit an eine aufgebrochene Kiste, während hier im Museum ein Serienmörder frei herumläuft und Ihre Leute nicht in der Lage sind, ihn dingfest zu machen?«
    Frock räusperte sich. »Margo, bitte bringen Sie mich etwas näher ran«, bat er.
    Margo schob den Rollstuhl hinüber zu den Kisten. Mit einem Ächzen beugte Frock sich nach vorn, um die beschädigten Bretter zu begutachten.
    Alle beobachteten ihn dabei.
    »Danke«, sagte er schließlich und richtete sich wieder auf. Dann besah er nacheinander alle in der kleinen Gruppe.
    »Bitte beachten Sie, daß die Bretter Kratzer sowohl an der
Innenseite
als auch an der Außenseite aufweisen«, sagte er. »Mr. Pendergast, meinen Sie eigentlich nicht, daß wir hier eine vorschnelle Behauptung aufgestellt haben?«
    »Ich stelle niemals unbewiesene Behauptungen auf«, entgegnete Pendergast mit einem Lächeln.
    »Doch, das tun Sie«, beharrte Frock. »Sie alle stellen eine Behauptung auf – und zwar die, daß jemand oder etwas diese Kiste hier von
außen
aufgebrochen hat.«
    In dem Gewölbe war es still. Margo fiel auf, daß es ganz leicht nach Staub und Holzwolle roch.
    Dann gab Cuthbert ein heiseres Lachen von sich, das rauh und unangenehm von den Wänden des Gewölbes widerhallte.
     
    Als sie sich wieder Frocks Büro näherten, war der Kurator ungewöhnlich lebhaft.
    »Haben Sie sich den Abguß angesehen?« fragte er Margo. »Vogeltypische Merkmale und eine geradezu dinosaurierhafte Form. Das könnte genau das sein, was wir brauchen!« Er konnte vor Aufregung kaum mehr an sich halten.
    »Aber Professor Frock, Mr. Pendergast glaubt doch, daß es sich um eine Art Waffe handelt«, sagte Margo rasch. Noch während sie es aussprach, fiel ihr auf, wie sehr
sie
es glauben wollte.
    »Unfug!« schnaubte Frock. »Hatten Sie denn nicht auch das Gefühl, bei dem Abguß auf etwas fast quälend Vertrautes und doch vollkommen Fremdartiges zu blicken? Wir haben da eben einen Irrweg der Evolution erblickt, Margo, einen leibhaftigen Beweis für meine Theorie.« Im Büro zog Frock sofort ein Notizbuch aus seiner Jackettasche und fing an, etwas hineinzukritzeln.
    »Aber Professor, wie könnte denn so eine Kreatur –« Margo hörte auf, als sie spürte, wie sich Frocks Hand über die ihre legte. Sein Griff war außergewöhnlich fest.
    »Mein liebes Mädchen«, sagte er, »wie Hamlet schon sagte, gibt es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als unsere Schulweisheit sich träumen läßt. Wir müssen nicht immer über alles bis ins kleinste Detail nachdenken. Manchmal müssen wir einfach zusehen und lernen.« Seine Stimme war leise, aber er zitterte vor Aufregung. »Wir dürfen uns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, verstehen Sie? Oh, wie hasse ich mein stählernes Gefängnis hier! Sie müssen meine Augen und Ohren sein, Margo. Sie müssen überall hingehen, alles durchsuchen, Sie müssen meine rechte und linke Hand sein. Wir
dürfen
diese Chance nicht vorbeigehen lassen. Na, was ist? Wollen Sie das für mich tun, Margo?«
    Er packte ihre Hand noch fester.

19
    D er alte Lastenaufzug in Sektion 28 des Museums roch immer so, als wäre gerade irgend etwas darin verendet, dachte Smithback und atmete durch den Mund.
    Der Aufzug war so groß, daß ein kleines Appartement in Manhattan hineingepaßt hätte, und der Aufzugführer hatte es sich mit Tisch, Stuhl und Bildern, die er aus dem Naturmagazin des Museums ausgeschnitten hatte, darin gemütlich gemacht. Die Bilder zeigten eigentlich nur das eine: Giraffen, die ihre Hälse aneinander rieben, Insekten beim Liebesspiel, ein Pavian, der sein Hinterteil zeigte, und Eingeborenenfrauen mit riesigen Hängebrüsten.
    »Gefällt Ihnen meine kleine Kunstgalerie?« fragte der Aufzugführer mit einem schlüpfrigen Grinsen. Er war etwa sechzig Jahre alt und trug ein orangefarbenes Toupet.
    »Schön zu sehen, daß

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