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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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sagte der Ingenieur und hielt, den Zeigefinger Millimeter über einer der Tasten, inne. »Es wird keine Verzögerung geben. Aber eines muß Ihnen klar sein: Was ich jetzt in Bewegung setze, kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Wenn ich nämlich diese Taste hier drücke, fangt die Hydraulik an, die Schieber zu bewegen, und weder ich noch sonst wer kann sie stoppen. Die Sache ist nämlich die ...«
    »Jetzt drücken Sie schon die verdammte Taste«, verlangte Waxie ungeduldig.
    Duffy senkte mit einer bedeutungsvollen Geste seinen Finger.
    »Das war's«, teilte er Waxie mit. »Jetzt kann nur noch ein Wunder das Wasser aufhalten. Und falls Sie es noch nicht wissen sollten: Wunder sind streng verboten in NewYork City.«
     

45
    D’Agosta blickte auf das kleine Häufchen verchromter Merallteile auf Margos Arbeitstisch und nahm eines von ihnen zur Hand, nur um es nach kurzer Betrachtung mit einem angewiderten Gesicht wieder hinzulegen.
    »Was sind das bloß für verdammte Dinger?« fragte er. »Sind Sie sicher, daß sie nicht doch durch irgendeinen Zufall auf diesen Opferstein gekommen sein können?«
    »Ich versichere Ihnen, Vincent, sie waren sorgfältig arrangiert«, antwortete Pendergast. »Fast so, als wären sie eine Art Opfergabe.« In der Stille, die folgte, ging Pendergast ruhelos in dem kleinen Büro auf und ab.
    »Da ist übrigens noch etwas, was mir Kopfzerbrechen bereitet«, sagte er. »Mir will einfach nicht in den Sinn, weshalb die Kreaturen, die Kawakita getötet haben, auch gleich die Pflanzen in seinen Aquarien vernichtet haben. Warum sollten sie die Quelle für ihre Droge zerstören? Für Süchtige ist es doch das schlimmste, wenn sie keinen Stoff mehr haben. Und dennoch wurde das Labor mit voller Absicht niedergebrannt, darauf deuten alle Spuren hin.«
    »Vielleicht bauen die Kreaturen die Pflanze ja längst woanders an«, meinte D'Agosta und fingerte gedankenverloren an seiner Brusttasche herum.
    »Na los, zünden Sie sich schon eine an«, sagte Margo.
    D'Agosta sah sie erstaunt an. »Ist das Ihr Ernst?«
    Margo nickte lächelnd. »Nur dieses eine Mal. Und nur, wenn Sie mir versprechen, daß Sie Dr. Merriam nichts davon erzählen.«
    »Ich werde mich hüten«, entgegnete D'Agosta strahlend. »Das bleibt unser Geheimnis.« Er nahm die Zigarre aus der Brusttasche, wickelte sie aus ihrer Zellophanhülle und machte mit einem Bleistift ein Loch ins Mundende. Dann ging er an das einzige Fenster des Büros und schob es nach oben. Genüßlich zündete er die Zigarre an und blies den Rauch in die Luft über dem Central Park.
    Ich wünschte, ich hätte ein Laster, an dem ich so viel Gefallen fände wie er an seiner Raucherei, dachte Margo ein wenig neidisch.
    »Ich habe ebenfalls über die Möglichkeit einer neuen Quelle für die Drogen nachgedacht«, erklärte Pendergast, »und habe deshalb in den Astortunnels Ausschau nach einem unterirdischen Garten oder Labor gehalten. Aber mir ist nichts Derartiges untergekommen.«
    D'Agosta zog zufrieden an seiner Zigarre. »Sehen Sie sich bloß dieses Chaos da unten an«, sagte er und deutete nach Süden.
    »Horlocker kriegt junge Hunde, wenn er das sieht.«
    Margo trat ans Fenster und blickte auf den im Licht des Sonnenuntergangs gelbgrün schimmernden Park, unter dessen Bäumen sich schon lange Schatten abzeichneten. Rechts, von Central Park South her, drang das Geräusch unzähliger Autohupen zu ihr herauf, und ein Strom von Menschen ergoß sich langsam wie dickflüssiger Sirup auf die Grand Army Plaza. »Da findet wohl schon wieder eine Demonstration statt«, sagte Margo.
    »Und was für eine«, brummte D'Agosta. »Die wollen dem Bürgermeister Saures geben.«
    »Ich hoffe bloß, daß Dr. Frocks Wagen nicht igendwo in diesem Verkehrschaos steckengeblieben ist«, murmelte Margo. »Er haßt Menschenmengen.«
    Sie blickte von den Demonstranten hinüber auf das stille Oval des Wasserreservoirs. Um Mitternacht würden sich aus diesem künstlichen See fünfhunderttausend Kubikmeter Wasser in den tiefsten Untergrund von Manhattan ergießen und alles Leben dort ertränken. Einen Augenblick lang taten Margo die Wrinkler, die dort unten in der Falle saßen, fast leid. Es war bestimmt kein schöner Tod, in einem finsteren Tunnel jämmerlich ersaufen zu müssen. Aber dann dachte sie an die blutverschmierten Mäusekäfige, an die erschreckende Angriffslust, die selbst der harmlose Einzeller B. meresgerii unter dem Einfluß der seltsamen Droge an den Tag gelegt

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