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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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sah, daß eine ganze Armee von schmutzigen, abgerissenen Gestalten von hinten auf sie zukam, rutschte ihr fast das Herz in die Hose. Sie waren in eine perfekt geplante Falle gegangen! Im trüben Licht der Taschenlampen war es unmöglich, die wutentbrannten, schwere Winkeleisen, Bleirohre und Flaschen schwingenden Angreifer zu zählen, aber Hayward schätzte sie auf einige hundert.
    »Abteilung kehrt!« schrie Miller und richtete seine Schrotflinte auf die Angreifer. »Und Feuer!« Obwohl der Lärm der Salve ohrenbetäubend laut durch den Tunnel hallte, glaubte Hayward, das feuchte Klatschen zu hören, mit denen die Gummigeschosse auf menschliches Fleisch trafen. Mehrere Angreifer in der ersten Reihe brachen zusammen und wälzten sich laut schreiend am Boden.
    »Macht die Scheißbullen fertig!« brüllte ein hagerer, dreckverschmierter Mann mit schlohweißen Haaren, der offenbar der Artführer der Obdachlosen war. Sofort stürzten sich diese mit frischer Wut auf die Polizisten.
    Hayward sah, wie Miller Schutz in der Mitte seiner Männer suchte und in einem fort einander widersprechende Befehle brüllte. Immer wieder wurden Schrotflinten abgefeuert, aber im wild umherhuschenden Licht der Taschenlampen war es fast unmöglich, einen gezielten Schuß abzugeben. Die Maulwürfe stießen ein schrilles, wildes Kampfgeheul aus, das Hayward durch Mark und Bein ging.
    »Scheiße«, war alles, was sie herausbrachte, als nun auch von der anderen Seite des dunklen Tunnels ein wüster Mob auf sie und ihre Kollegen losging.
    »Dreht euch um!« schrie sie, während sich bereits die ersten Angreifer gegen die Schilde warfen. »Sie kommen von der anderen Seite!«
    Immer mehr Taschenlampen gingen zu Bruch und wurden zertreten, so daß der Kampf schließlich in fast völliger Finsternis ablief, die nur ab und zu vom Mündungsfeuer der Schrotflinten in ein gelblich aufblitzendes Licht getaucht wurde.
    Hayward hörte heiseres Gebrüll und gellende Schmerzensschreie und nahm, so gut es mit dem schweren Plexiglasschild ging, eine Karate-Verteidigungsstellung ein. Als sie spürte, wie sie von hinten eine Hand am Kragen ihrer Uniform packte, ließ sie den Schild fallen, griff den Angreifer am Arm und warf ihn über ihre Schulter zu Boden, wo sie ihm mit ihrem schweren Kampfstiefel so fest wie möglich in den Unterleib trat. Der Mann jaulte vor Schmerz auf, während sich eine weitere, nur undeutlich erkennbare Gestalt auf Hayward stürzte. Die Polizistin grätschte ihre Beine diagonal, verlagerte ihr Gewicht so weit wie möglich nach hinten und hielt sich den linken Unterarm schützend vors Gesicht. Als sie im Aufblitzen eines Mündungsfeuers sah, wie der neue Angreifer mit einem Stück Eisenrohr ausholte, duckte sie sich und ließ den Schlag ins Leere gehen, bevor sie den Mann mit einem gewaltigen Halbmondtritt ihres rechten Beines niederstreckte.
    »Nicht schlecht!« sagte Carlin, der ihr gerade zu Hilfe kommen wollte, anerkennend.
    Hayward, der klar war, daß die Polizisten in der Dunkelheit gegen die Maulwürfe keine Chance hatte, nestelte eine Magnesiumfackel von ihrem Gürtel und zog die Zündschnur. Sofort gab der Stab ein helles rötliches Licht von sich. Hayward hielt ihn in die Höhe und beleuchtete das Kampfgeschehen. Die Abteilung war von beiden Seiten von einer Horde wütender Angreifer eipgeschlossen, die mit allen möglichen und unmöglichen Waffen auf die Beamten eindroschen. Hayward hörte ein Zischen neben sich und stellte befriedigt fest, daß Carlin ihrem Beispiel gefolgt war und ebenfalls eine Fackel entzündet hatte.
    Fieberhaft überlegte sie, was zu tun sei. Von Miller war nichts mehr zu hören und zu sehen. Hayward vermutete, daß er sich irgendwo zwischen seinen Männern versteckt hatte. Sie steckte die Magnesiumfackel in einen Spalt in der Tunnelwand, nahm ihren Schild wieder auf und zog den langen Gummiknüppel aus dem Gürtel. Dann machte sie ein paar Schritte auf ihre Gegner zu, von denen zwei sofort einen Angriff auf sie starteten, dann aber doch vor dem geschickt geschwungenen Knüppel zurückwichen. Als Hayward zur Seite blickte, sah sie, daß Carlin sich neben ihr aufgebaut hatte und ihr Flankendeckung gab. Hayward wußte zwar, daß die meisten Untergrundbewohner aufgrund ihrer schlechten Ernährung und ihres langjährigen Drogenmißbrauchs nicht gerade über Bärenkräfte verfügten, war sich aber auch im klaren, daß sie in so großer Anzahl selbst für gut ausgerüstete Polizeikräfte nicht zu

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