Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
zweite Skelett ist wirklich interessant.
    Möglicherweise ist es sogar die Fahrt von Mendham herein in die Stadt wert Trotzdem dürfen Sie nicht vergessen, daß ich im Ruhestand bin.«
    Margo hörte ihm stirnrunzelnd zu. Eigentlich hätte den Professor ein Rätsel wie dieses bei weitem mehr faszinieren müssen. Unwillkürlich fragte sie sich, ob Frock sich vielleicht – genau wie sie selbst auch – an die Vorgänge vor achtzehn Monaten erinnerte und deshalb zögerte. Die Erinnerungen an diese schreckliche Zeit waren nämlich wahrlich nicht dazu angetan, einen harmonischen Ruhestand zu garantieren.
    Olivia Merriam ergriff das Wort. »Dr. Frock«, sagte sie, »wir haben eigentlich gehofft, Sie würden uns bei der Untersuchung dieses Skeletts ein wenig unter die Arme greifen. Wegen der außergewöhnlichen Umstände habe ich mich entschlossen, sie hier in diesem Labor durchführen zu lassen. Wenn Sie dabei mithelfen wollen, würden wir Ihnen gerne ein Büro im fünften Stock und eine Sekretärin zur Verfügung stellen.«
    Frock hob die Augenbrauen. »Aber das Gerichtsmedizinische Institut der Stadt New York hat doch sicher sehr viel modernere Einrichtungen als das Museum. Ganz zu schweigen von dem überragenden medizinischen Talent eines Dr. Brambell.«
    »Mit dem überragenden Talent haben Sie sicher recht, Dr. Frock«, entgegnete Brambell. »Aber in Bezug auf die technischen Einrichtungen irren Sie sich leider gewaltig. Die Haushaltskürzungen der letzten beiden Jahre haben uns schwer getroffen. Darüber hinaus ist die Gerichtsmedizin im Augenblick kein passender Ort für derart delikate Untersuchungen. Zur Zeit wimmelt es dort nur so von Reportern und Fernsehteams.«
    Brambell hielt einen Augenblick inne, bevor er mit einem gewinnenden Lächeln hinzufügte: »Vor allem aber fehlt dort eine Kapazität vom Kaliber eines Dr. Whimey Cadwalader Frock.«
    »Danke für die Blumen«, brummte Frock und deutete auf das zweite Skelett. »Aber ist es denn wirklich so schwer, jemanden zu identifizieren, der, diesen Knochen nach zu schließen, wie das Missing Link ausgesehen haben muß?«
    »Wir haben alles versucht, das können Sie uns glauben«, sagte Lieutenant D'Agosta. »In den vergangenen vierundzwanzig Stunden haben wir sämtliche Vermißtenakten in New York, New Jersey und Connecticut durchforstet und nichts gefunden. Wenn man danach geht, dann hat es so einen deformierten Burschen nie gegeben, geschweige denn einen, der verschwunden ist und in der Kanalisation angeknabbert wurde.«
    Frock schien die Antwort auf seine Frage nicht zu hören, sondern blieb mit auf die Brust gesunkenem Kinn mehrere Minuten lang schweigend in seinem Rollstuhl sitzen. Bis auf ein gelegentliches ungeduldiges Zungenschnalzen von Dr. Bramhell herrschte in dem Labor Totenstille. Schließlich richtete Frock sich auf, seufzte tief und sagte mit einer Stimme, in der tiefe Resignation mitschwang: »Na schön. Ich werde Ihnen eine Woche lang zur Verfügung stehen, weil ich ohnehin in der Stadt einiges zu erledigen habe. Vermutlich wollen Sie, daß Dr. Green mich bei meiner Arbeit unterstützt, habe ich recht?«
    Zu spät erkannte Margo, daß sie sich bisher noch keine Gedanken darüber gemacht hatte, weshalb sie zu dieser geheimen Zusammenkunft gebeten worden war. Jetzt wußte sie es. Und sie wußte auch, daß Frock ihr rückhaltlos vertraute. Schließlich hatten sie vor eineinhalb jahren gemeinsam das Geheimnis um die Museumskreatur gelüftet. Sie müssen gewußt haben, dachte sie, daß Frock nur mit mir und niemandem sonst zusammenarbeiten würde. »Moment mal«, platzte sie heraus. »Das kann ich unmöglich machen.«
    Als alle Köpfe sich in ihre Richtung drehten, wurde Margo klar, daß sie einen schärferen Ton angeschlagen hatte als beabsichtigt. »Ich wollte sagen, daß ich im Augenblick überhaupt keine Zeit habe«, stammelte sie.
    Frock sah sie verständnisvoll an. Mehr als alle anderen wußte er, daß dieser Auftrag in ihr angstvolle Erinnerungen wachrufen würde.
    Olivia Merriams Augenbrauen schossen in die Höhe. »Ich werde mit Dr. Hawthorne sprechen«, verkündete sie. »Er wird Sie so lange freistellen, wie die Polizei Ihre Dienste benötigt.«
    Margo öffnete den Mund, um zu protestieren, aber dann schwieg sie doch. Sie wußte, daß sie noch nicht lange genug als Kuratorin für das Museum tätig war, um der Direktorin widersprechen zu dürfen.
    »Wunderbar«, sagte Brambell mit einem trockenen Grinsen auf seinen dünnen Lippen. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher