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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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werde natürlich eng mit Ihnen beiden zusammenarbeiten. Bevor wir aber auseinandergehen, möchte ich noch einmal nachdrücklich daraufhinweisen, daß diese Angelegenheit äußerste Diskretion verlangt. Es ist schlimm genug, daß der Fund von Pamela Wishers Leiche in die Schlagzeilen gelangt ist. Wenn nun auch noch herauskommen sollte, daß jemand an unserem Society-Girl herumgenagt hat – egal, ob vor oder nach ihrem Tod, dann ...«
    Brambell brachte den Satz nicht zu Ende und fuhr sich mit der Hand über seinen glänzenden Glatzkopf.
    Frock warf dem Gerichtsmediziner einen scharfen Blick zu.
    »Wollen Sie damit etwa andeuten, daß die Bißspuren Ihrer Meinung nach nicht post mortem erfolgt sind?«
    »Das, verehrter Dr. Frock, ist eine der Fragen, deren Beantwortung den Herrn Bürgermeister wie auch den Polizeipräsidenten brennend interessiert.«
    Als Frock daraufhin nichts sagte, war allen klar, daß die Besprechung zu Ende war. Alle Anwesenden schienen froh, endlich dem Anblick der beiden bräunlichen Skelette entkommen zu können. Beim Hinausgehen wandte sich die Museumsdirektorin an Margo und sagte: »Wenn ich Ihnen mit irgend etwas behilflich sein kann, lassen Sie es mich bitte wissen.«
    Dr. Brambell warf Frock und Margo einen letzten kritischen Blick zu und verließ hinter der Direktorin das Labor.
    Lieutenant D'Agosta ging als letzter. Auf der Türschwelle blieb er noch einmal stehen. »Und bewahren Sie absolutes Stillschweigen. Wenn Sie mit irgend jemandem über die Sache reden müssen, dann nur mit mir«, knurrte er und öffnete den Mund, als wolle er noch etwas sagen, überlegte es sich dann aber doch anders.
    Nachdem er sich mit einem kurzen Nicken verabschiedet hatte, drehte er sich um und verschwand. Als sich die Tür hinter ihm schloß, war Margo mit Dr. Frock, Pamela Wisher und dem grotesk deformierten Skelett allein.
    Frock setzte sich in seinem Rollstuhl auf. »Bitte verschließen Sie die Tür, Margo«, sagte er, »und schalten Sie die restlichen Lichter ein.« Dann rollte er näher an den Tisch heran. »Am besten ziehen Sie sich Ihre Laborsachen an.«
    Margo sah erst zu den beiden Skeletten und dann zu ihrem alten Doktorvater. »Dr. Frock?« fragte sie mit leiser Stimme.
    »Erinnert Sie das nicht an ...«
    Der Professor drehte sich ruckartig in ihre Richtung. Mit einem seltsamen Ausdruck in seinem rötlichen Gesicht sah er Margo direkt in die Augen. »Nein, Margo!« zischte Frock in scharfem Flüsterton und schüttelte den Kopf. »Sagen Sie nichts, bevor wir uns nicht vergewissert haben.«
    Margo hielt seinem Blick eine Weile stand, dann nickte sie und ging hinüber zu den Lichtschaltern. Das, was zwischen ihr und Dr. Frock nicht zur Sprache gekommen war, beunruhigte sie noch mehr als die beiden grausigen Skelette.
     

6
    In einem rauchgeschwängerten Winkel der Cat's Paw Bar zwängte sich Smithback in eine winzige Telefonzelle. Er hielt seinen Whiskey in der einen Hand, während er mit der anderen auf dem schlecht beleuchteten Tastenfeld die Nummer seines Büros eintippte. Dabei fragte er sich, wie viele Nachrichten wohl diesmal für ihn eingegangen waren.
    Bill Smithback zweifelte nicht im geringsten daran, daß er einer der besten Journalisten in New York war, wenn nicht sogar der beste überhaupt. Vor eineinhalb Jahren hatte er die Welt mit seiner aufsehenerregenden Story über die Museumskreatur beglückt, die geradezu eine Revolution gegenüber dem reservierten blutleeren Geschreibsel gewesen war, das man sonst überall las. Rein Wunder übrigens, denn schließlich war Smithback damals zusammen mit D'Agosta und einer Gruppe von Ausstellungsbesuchern durch die Katakomben des Museums geirrt und hatte die Angst vor dem Monster hautnah am eigenen Leib verspürt. Der überwältigende Erfolg seines aufgrund dieser Erfahrungen verfaßten Buches hatte ihm seine jetzige Stellung als Polizeireporter der Post verschafft. Nun arbeitete er an dem Fall Wisher, der ihm wie ein Geschenk des Himmels vorkam. Spektakuläre Geschichten waren nämlich sehr viel seltener, als Smithback es sich vorgestellt hatte, und außerdem lauerten Konkurrenten wie dieser unsägliche Bryce Harriman von der Times nur darauf, sie einem vor der Nase wegzuschnappen. Smithback wußte, daß der Fall Wisher mindestens dasselbe Potential hatte wie die Museumsmorde vor achtzehn Monaten, wenn nicht gar mehr. Er mußte ihn nur richtig angehen.
    Ein großer Journalist, dachte Smithback, während er dem Klingelton im Hörer lauschte,

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