Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
einer langen Reihe von Klär und Regenerierungsbecken vorbei, über denen wie giftiger Nebel der Gestank von Methangas und Fäulnis hing. Am anderen Ende der Becken blieb Snow vor einer knallgelben Metalltür stehen, deren Farbe einen starken Kontrast zum faden Grau der Betonwände darstellte. Auf der Tür stand mit roten Buchstaben: TÜR NICHT ÖFFNEN. ALARMGESICHERT. Rachlin schob Snow zur Seite und riß die Tür auf, hinter der ein leerer, von hellen Neonröhren erleuchteter Korridor zum Vorschein kam. Eine Sirene begann zu heulen.
    »Weiter!« sagte Rachlin zu Snow.
    Der Polizeitaucher ging voran zu einer Treppe, die zu einer weiteren, mit KONTROLLRAUM beschrifteten Tür führte.
    Rachlin trat in einen großen Raum, der nach fauligem Abwasser stank. An den Wänden waren Monitore und große Schalttafeln angebracht, in der Mitte saß an einer Konsole ein einzelner Mann, der offenbar das ganze Klärwerk überwachte. Er hatte zerzauste Haare, als wäre er gerade aus dem Schlaf gerissen worden, und legte einen Telefonhörer auf die Gabel. »Wissen Sie, wer das war?« fragte er und deutete auf das Telefon.
    »Das war der stellvertretende Direktor der Stadtwerke, und er wollte...«
    »Wunderbar«, unterbrach ihn Rachlin. »Bestimmt wollte er, daß Sie keine Zeit verlieren. Sie müssen sofort die Propellerpumpe am Hauptzufluß stoppen.«
    Der Mann sah Rachlin an, als wäre er eine Erscheinung aus dem Jenseits. Als er dann die anderen SEALs erblickte, riß er die Augen noch weiter auf.
    »Verdammt noch mal«, sagte er in einem fast andächtigen Ton und starrte auf Snows Harpune, »der Mann hat recht gehabt«
    »Beeilen Sie sich, Kleiner«, knurrte Rachlin, »oder wir werfen Sie in den Tank und verstopfen den Auslaß mit Ihrem fetten Bauch.«
    Der Mann sprang auf, ging zu einer Schalttafel und legte ein paar Hebel um. »Fünf Minuten, länger kann ich Ihnen nicht geben«, erklärte er. »Sonst staut sich die Scheiße bis zur Lennox Avenue.«
    »Fünf Minuten reichen uns«, sagte Rachlin mit einem Blick auf seine Uhr. »Und jetzt bringen Sie uns zum Hauptklärbecken.«
    Hörbar schnaufend führte der Mann die Gruppe zurück ins Treppenhags und ein Stockwerk tiefer, wo er einen langen Korridor entlangging. Am anderen Ende öffnete er eine Tür und stieg eine rotgestrichene Wendeltreppe aus Metall hinunter, die auf einen schmalen Laufsteg über einer blubbernden braunen Flüssigkeit führte.
    »Wollen Sie wirklich da drinnen herumtauchen?« fragte der Klärwerksangestellte und sah den Commander und seine Leute ungläubig an.
    Snow blickte hinab auf die schaumbedeckte Brühe und rümpfte unwillkürlich die Nase. Warum war ausgerechnet er an diesem Abend in der Einsatzzentrale gewesen, und warum nur hatte er diesen Einstiegspunkt vorgeschlagen? Erst der Humboldt Kill, und jetzt das ...
    »Ist das hier das Absetzbecken?« wollte der Commander wissen.
    Der Mann fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Der Haupteinlaß befindet sich etwa zwei Meter unter der Oberfläche an der Ostseite des Tanks«, sagte er. »Und passen Sie in der Propellerpumpe auf. Ich habe sie zwar abgeschaltet, aber der Wasserstrom dürfte sie immer noch drehen. Seien Sie also vorsichtig.«
    Rachlin nickte. »Und wo ist das erste Steigrohr?«
    »Genau hundertsieben Meter hinter dem Becken«, erwiderte der Angestellte. »Halten Sie sich links, wenn sich der Kanal verzweigt.«
    »Gut. Das ist alles, was wir wissen müssen«, meinte Rachlin.
    »Gehen Sie jetzt wieder hinauf, und schalten Sie wieder alles an, sobald Sie an Ihrem Arbeitsplatz sind.«
    Der Mann hielt inne und sah die Taucher zweifelnd an.
    »Nun machen Sie schon!« bellte Rachlin, und der Angestellte setzte sich in Richtung Treppe in Bewegung.
    Snow ließ sich als erster nach rückwärts in die blubbernde Flüssigkeit fallen. Als er vorsichtig die Augen öffnete, sah er zu seinem Erstaunen, daß sie relativ klar und bei weitem nicht so dickflüssig wie die im Humboldt Kill war. Er spürte, wie die Nässe seinen Anzug durchdrang und zwang sich, an etwas anderes zu denken.
    Snow schwamm gegen eine leichte Strömung auf die sich langsam drehenden Blätter der Propellerpumpe am Zulauf des Absetzbeckens zu, das den Eingang in den Kanal verschloß. Vor der Pumpe wartete er auf Rachlin und die sechs weiteren SEALs. Rachlin deutete auf Snow, der mit seinen Fingern bis drei zählte, bevor er und Donovan an den Blättern des Propellers vorbei in den Kanal schwammen. Als nächstes kam das Alpha-Team,

Weitere Kostenlose Bücher