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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Pendergast der Gruppe, daß sie nachkommen solle.
    Als Margo den Raum hinter der Metallwand betrat, hörte sie die Geräusche aus dem Untergrund auf einmal viel deutlicher.
    Es war ein lautes Trommeln, in das sich leiser, murmelnder Gesang mischte.
    An den Wänden des Raumes sah Margo Hebel und Instrumente aus von Grünspan überzogenem Messing, auf den zerbrochenen Skalen lag eine dicke Staubschicht. In einer Ecke standen eine massive Winde sowie ein verrosteter Generator.
     
    Pendergast ging rasch in die Mitte des Raumes und kniete neben einer großen Metallplatte nieder. »Das hier ist die Schaltzentrale für die Astortunnels«, erklärte er. »Wenn ich mich nicht irre, dann befinden wir uns hier direkt über dem Kristallpavillon, einem privaten Wartesaal unter dem alten Knickerbocker Hotel. Von hier aus müßte man eigentlich hinunter in den Pavillon schauen können.«
    Der FBI-Agent wartete ab, bis die anderen absolut still waren, dann löste er ein paar verrostete Klammern und schob die Metallplatte vorsichtig zur Seite. Ein schwaches flackerndes Licht drang von unten herauf, begleitet von dem ziegenartigen Gestank, an den nicht nur Margo so viele schreckliche Erinnerungen hatte. Das Geräusch von Trommeln und gedämpftem Gesang wurde lauter. Pendergast beugte sich vor und spähte in das Loch, wobei das trübe Licht aus dem Kristallpalast sein Gesicht in einen rötlichen Schimmer tauchte.
    Nachdem er eine Weile so verharrt hatte, wandte er sich ab. »Vincent«, flüsterte er. »Sie sollten sich das einmal ansehen.«
    D'Agosta trat vor, schob die Nachtsichtbrille auf die Stirn und schaute nach unten. Margo bemerkte, wie sich in seinen Augenbrauen dicke Schweißtropfen formten. Seine Hand glitt unwillkürlich an den Gürtel, wo sein Dienstrevolver steckte.
    Dann trat er wortlos zurück.
    Als nächster ging Smithback an das Loch und sah hinab. Dabei atmete er pfeifend durch die Nase und bewegte sich nicht von der Stelle.
    »Der Schreiberling schnauft ja wie ein brunftiger Hirsch«, hörte Margo Mephisto mit leiser Stimme sagen.
    Smithbacks Hände begannen erst kaum merklich, dann immer stärker zu zittern. Als D'Agosta ihn schließlich von dem Loch wegführte, beherrschte ein Ausdruck höchsten Entsetzens sein erstarrtes Gesicht.
    Pendergast winkte jetzt Margo heran. »Dr. Green, ich wüßte gerne, was Sie davon halten«, flüsterte er und deutete nach unten.
    Margo ging in die Knie, nahm ihre Nachtsichtbrille ab und schaute in den riesigen Raum hinab. Sie befand sich genau über den Trümmern eines zerstörten Lüsters, der in der Mitte eines gewaltigen Gewölbes baumelte. Darunter befand sich ein kreisrunder Saal, an dessen schmutzstarrenden Wänden sie große Mosaiken aus bemalten Kacheln sah. Neben zerbröselnden dorischen Säulen hingen noch die schlammverkrusteten Reste zerrissener Samtvorhänge wie stumme Zeugen längst vergangener Eleganz. Direkt unter den zum Teil abgebrochenen Armen des Lüsters, an denen sich immer noch einige erblindete Kristallplättchen befanden, war die Schädelhütte, von der Pendergast ihr erzählt hatte. Rings um das makabre Gebäude standen mindestens hundert in weite Mäntel mit großen Kapuzen gehüllte Gestalten, die sich zum Schlagen unsichtbarer Trommeln rhythmisch bewegten und einen monotonen, unverständlichen Gesang von sich gaben. Von allen Seiten strömten weitere Wesen der Versammlung zu und fielen, nachdem sie sich hinter ihren Artgenossen eingereiht hatten, ebenfalls in den Gesang ein. Das müssen die Wrinkler sein, dachte Margo mit einer Mischung aus Faszination und Grauen. »Sieht aus, als wäre das eine Art Ritual«, flüsterte sie.
    »Genau«, antwortete Pendergast aus der Dunkelheit hinter ihr.
    »Ohne Zweifel ist das auch der Grund dafür, daß keiner der Morde in einer Vollmondnacht verübt wurde. Bei dem Ritual – oder was auch immer es sein mag – müssen offenbar alle Kreaturen anwesend sein. Die Frage ist nur, wer jetzt, da Kawakita tot ist, den Ritus zelebriert.«
    »Vielleicht hat es unter den Wesen eine Art Putsch gegeben«, sagte Margo. »In primitiven Gesellschaften kommt es nicht selten vor, daß ein Schamane von einem Rivalen getötet wird, der sich dann selbst an die Spitze der Gruppe setzt.« Trotz der Angst und der Abscheu, die sie empfand, folgte Margo fasziniert dem fremdartigen Spektakel unter ihr. »Mein Gott, wenn Dr. Frock das nur sehen könnte.«
    »Sie haben recht«, pflichtete Pendergast ihr bei. »Wenn eine dieser Kreaturen nach

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