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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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positive Wirkung entfalten konnte. Jetzt, da das Ziel erreicht ist, ist mir auch klar, daß nur ich dorthin gelangen konnte. Der Rollstuhl war das Kreuz, das ich zu tragen hatte, und deshalb wird er jetzt zu Recht als Symbol des neuen Zeitalters verehrt, das wir mit Hilfe des Reovirus schaffen werden.«
    »Zu diesem neuen Zeitalter zählen wohl auch die Mbwun-Lilien, die Sie im Wasserreservoir angebaut haben«, meinte Pendergast.
    »Das war Kawakitas Idee«, erwiderte Frock. »Aquarien sind teuer und brauchen sehr viel Platz. Aber das war, bevor ...«
    Frock führte den Satz nicht zu Ende.
    »Ich glaube, ich begreife langsam«, sagte Pendergast so ruhig, als unterhielte er sich mit einem alten Freund bei einer Tasse Kaffee. »Sie wollten des Reservoir selber ablassen«
    »Ganz genau. Kawakita hat die Pflanze gentechnisch so modifiziert, daß sie auch in einem gemäßigten Klima gedeihen kann. Wir hatten vor, genügend davon heranreifen zu lassen und sie dann mit dem Wasser aus dem Reservoir hierher in unsere Tunnels spülen zu lassen. Meine Kinder vertragen nämlich kein grelles Licht und sind deshalb gezwungen, hier unten zu leben. Freund Waxie hat uns schließlich die Arbeit abgenommen. Allerdings ist – oder besser war – er ein Mensch, der sich gern mit fremden Federn schmückt. Wenn Sie sich erinnern, war ich es, der die Möglichkeit, das Reservoir in die Tunnels abzulassen, zum erstenmal erwähnte.«
    »Dr. Frock«, sagte Margo, die Mühe hatte, ihre Stimme unter Kontrolle zu halten, »ist Ihnen eigentlich klar, daß die Samen der Pflanzen über das Entwässerungssystem in den Hudson gelangen könnten und von dort hinaus in den Ozean? Im Salzwasser würde das Virus aktiviert und so im Ökosystem des Meeres freigesetzt. Was das für die Nahrungskette der ganzen Welt bedeuten würde, brauche ich Ihnen ja wohl nicht zu erläutern.«
    »Aber meine liebe Margo, darum geht es doch gerade. Gut, ich gebe zu, es ist ein ziemlich drastischer evolutionärer Sprung, von dem niemand sagen kann, wozu er letztendlich führen wird. Aber als Biologin werden Sie sicher schon bemerkt haben, wie degeneriert die menschliche Rasse inzwischen ist. Sie hat ihre evolutionäre Kraft verloren und vermag sich immer schlechter den natürlichen Gegebenheiten anzupassen. Ich werde das ändern, denn ich bin dazu auserkoren, das Instrument zur Verjüngung der Spezies zu sein.«
    »Und wie wollten Sie während der Überflutung der Tunnels Ihren fetten Arsch retten?« fragte D'Agosta dazwischen.
    Frock lachte. »Sie sind offenbar der grundfalschen Auffassung, daß Ihre närrische kleine Expedition Ihnen einen auch nur annähernden Überblick über den Untergrund von New York geben könnte. Aber glauben Sie mir, Lieutenant, das unterirdische Manhattan ist sehr viel größer und ausgedehnter, als Sie es sich selbst in Ihren kühnsten Träumen auszumalen wagten. Seit ich meine Beine wieder gebrauchen kann, habe ich hier unten ausgiebig die Beweglichkeit genossen, die ich mir an der Oberfläche aus naheliegenden Gründen noch verwehren mußte. Dabei habe ich eine ganze Welt entdeckt: von unglaublich schönen Naturhöhlen bis hin zu den holländischen Schmugglertunnels aus einer Zeit, in der diese Stadt noch New Amsterdam hieß. Glauben Sie mir, es gibt hier genügend versteckte Orte, an denen man dem Wasser ausweichen und gemütlich abwarten kann, bis es ins Meer geflossen ist. Sie sind auf keinem Plan verzeichnet, aber vorhanden sind sie wohl, und wenn in wenigen Minuten eine halbe Million Kubikmeter Wasser hier durchrauschen und die heilbringenden Samen meiner Pflanze hinaus in alle Welt spülen wird, dann werden meine Kinder und ich schon Zuflucht finden. Später, wenn das Wasser dann abgeflossen ist, ke hren wir in unsere frisch gereinigte Welt zurück und sammeln die Blätter der lilicea mbwunensis ein, die uns die Flut frei Haus geliefert hat. So sind wir bestens für den Anbruch des neuen Zeitalters gerüstet, welches ich das der Holozänischen Diskontinuität nenne.«
    Margo starrte Frock ungläubig an, was er mit einem arroganten entrückten Lächeln quittierte, wie sie es noch nie an ihm gesehen hatte. Möglicherweise wußte er ja noch nichts von den Sprengladungen, die Pendergast und die SEALs angebracht hatten, denn sonst wäre er nicht so vollkommen von seinem Plan überzeugt. Ja, meine Liebe, das ist die Umsetzung meiner Theorie der Fraktalen Evolution in die Realität. Ich werde das Reovirus – oder Glaze, wenn Ihnen das lieber

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