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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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seelischen Veränderungen muß er also irgendwo noch einen Funken von Verantwortungsbewußtsein gehabt haben.«
    »Meine Liebe, Sie verstehen rein gar nichts. Sie können es auch gar nicht verstehen«, erwiderte Frock.
    »Sie haben Greg getötet, weil er wußte, daß die von der Droge bewirkten Veränderungen irreversibel sind.
    Das habe ich übrigens auch bei meinen eigenen Experimenten herausgefunden. Sie können diese Wesen hier nicht heilen, Dr. Frock, das wissen Sie genauso gut wie ich. Aber wissen es auch Ihre sogenannten ›Kinder‹?«
    Der Gesang der Wrinkler in Margos unmittelbarer Nähe wurde merklich leiser, und Frock blickte sich rasch um. »Diese Be hauptungen sind nichts weiter als wilde Spekulationen einer verzweifelten Frau«, sagte er so laut, daß die Wrinkler es hören konnten. »Das ist weit unter Ihrem Niveau, meine Liebe«, fügte er leise hinzu.
    Die Wrinkler hören mir zu! dachte Margo. Vielleicht kann ich sie ja überzeugen.
    »Eine interessante Zeremonie, Dr. Frock«, sagte Pendergast.
    »Kawakita hat sie sich wohl ausgedacht, um die Droge in geordnetem Rahmen an die Süchtigen abgeben zu können. Vermutlich sollte sie die armen Opfer bei Laune halten. Ich allerdings glaube, daß er das Ritual nie richtig ernstgenommen hat und daß erst Sie als Anthropologe die Chance, Ihren eigenen Kult zu begründen, mit beiden Händen ergriffen haben. Sie haben sich alles geschaffen, was dazugehört: Ministranten, die primitive Steinmesser schwingen, eine Schädelhütte als Allerheiligstes und sogar ein Reliquiar für Ihren Rollstuhl, das Symbol Ihrer Transformation.«
    Frock stand stocksteif da und sagte kein Wort.
    »Das ist der wahre Grund, weshalb die Morde zugenommen haben, nicht die Knappheit der Droge, die ja jetzt, seit Sie sie im Reservoir anbauen, ausreichend vorhanden ist. Nein, Ihr Hunger nach Schädeln hat nichts mehr mit dem Hypothalamus zu tun. Sie brauchen sie als Baumaterial, habe ich recht? Sie wollten damit den Tempel Ihrer neuen Religion errichten, einer Religion, deren Gott Sie sind.«
    Frock sah Pendergast an. »Und warum nicht?« entgegnete er mit bebenden Lippen. »Ein neues Zeitalter braucht auch eine neue Religion.«
    »Und die Gläubigen werden durch Zeremonien wie dieser unter Kontrolle gehalten, nicht wahr? Aber wird das auch funktionieren, wenn die Kreaturen erst erkennen, daß die Veränderungen an ihren Körpern nicht wieder rückgängig gemacht werden können? Werden sie Ihnen dann noch immer folgen?«
    Die Wrinkler in der Nähe begannen aufgeregt zu murmeln.
    »Genug jetzt!« rief Frock und klatschte in die Hände. »Das Plauderstündchen ist vorbei. Bereitet sie vor!«
    Margo spürte, wie sie abermals von hinten an den Armen gepackt und auf die Füße gehievt wurde. Während einer der Wrinkler ihr ein Messer an den Hals hielt, sah Frock sie mit einem seltsamen Ausdruck des Bedauerns an. »Ich wünschte, Sie könnten diese unglaubliche Veränderung am eigenen Leib spüren, Margo«, sagte er, »denn dann würden Sie mich verstehen. Bedauerlicherweise können aber nicht alle den Anbruch der neuen Zeit erleben. Es tut mir aufrichtig leid.«
    Smithback sprang auf und wollte sich auf Frock stürzen, wurde aber von den Wrinklern zurückgerissen.
    »Dr. Frock!« rief Pendergast. »Margo war Ihre Studentin. Erinnern Sie sich denn nicht mehr, wie wir zu dritt im Museum gegen die Mbwun-Kreatur gekämpft haben? Selbst jetzt kann man Sie für das Geschehene nicht voll verantwortlich machen. Vielleicht gibt es für Sie auch noch einen Weg zurück in die Gesellschaft. Wir werden Ihnen die besten Psychiater des Landes besorgen ...«
    »Ich brauche keinen Psychiater«, erwiderte Frock und beugte sich hinunter zu dem FBI-Agenten. »Und weshalb sollte ich zurück in Ihre Gesellschaft wollen?« fragte er im Flüsterton.
    »Um wieder ein abgehalfterter ehemaliger Kurator zu sein, den manche als Witzfigur betrachten und dessen verbleibende Lebenszeit rapide abnimmt? Margos Versuche haben Ihnen sicher eine der interessantesten Nebenwirkungen der Droge enthüllt ihre Fähigkeit, die Konzentration freier Radikale in einer Zelle drastisch zu reduzieren. Und das bedeutet, daß sie das Leben verlängern kann! Sie können doch nicht von mir verlangen, daß ich meine wiedergewonnene Bewegungsfreiheit und mein Leben aufgebe, oder?« Frock sah auf seine Uhr.
    »Aber jetzt ist es zwanzig Minuten vor zwölf. Wir haben keine Zeit mehr.«
     
    Auf einmal spürte Margo einen Windstoß und sah, wie an den

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