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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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ist – am unteren Ende der weltweiten Nahrungskette freisetzen.
    Finden Sie es nicht irgendwie passend, daß ausgerechnet ich ein Vektor, ein ausführendes Organ sein werde?
    Das große Artensterben am Ende der Kreidezeit war ein Klacks gegen das, was wir in den nächsten Jahren erleben werden. Während jenes nur die Dinosaurier betraf und damit Platz für die Säugetiere schuf, werden die bevorstehenden Transformationen einen Einfluß auf alle Arten von Lebewesen haben. Und wer kann schon sagen, was danach kommen wird? Die Aussichten sind unglaublich spannend, finden Sie nicht?«
    »Sie sind ein kranker Mensch, Dr. Frock«, antwortete Margo, während eine eisige Kälte ihr Herz umschloß.
    Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, wie sehr Frock unter der Verkrüppelung seiner Beine gelitten hatte.
    Offenbar war sie die geheime Triebfeder für sein gesamtes Tun und Trachten gewesen. Nur so hatte er wohl von Anfang an die heilenden Kräfte in einer Droge erkennen können, die immerhin aus Greg Kawakita ein verunstaltetes Monstrum gemacht hatte. Dabei hatte er höchstwahrscheinlich die verheerenden Auswirkungen des Stoffes auf die Psyche entweder übersehen oder sogar bewußt in Kauf genommen. Daß er durch seine Arbeit an der Droge zwar ihre Heilungskräfte für den Körper entwickelt, aber gleichzeitig auch ihre aggressionsfördernde Wirkung auf Mensch und Tier enorm gesteigert hatte, würde er sich wohl nie eingestehen.
    Margo war sich vollkommen klar, daß nichts, was sie jetzt noch sagen oder mit konnte, ihn zur Einsicht bewegen würde.
    Die ganze Zeit über waren die Wrinkler nacheinander an die Kessel getreten, hatten sich einen Pokal mit der Flüssigkeit reichen lassen, den sie mit gierigen Zügen austranken. Margo sah, wie sie dabei unter ihren Umhängen erzitterten, konnte aber nicht erkennen, ob vor Wohlbehagen oder Schmerz.
    »Sie wußten also alles, was wir vorhatten, schon im voraus«, sagte Pendergast. »Mir kommt es sogar fast so vor, als hätten Sie im Hintergrund die Fäden gezogen.«
    »Gut beobachtet«, erwiderte Frock nicht ohne Stolz. »Schließlich ist unsere liebe Margo ja durch meine Schule gegangen. Ich wußte, daß sie sich – ebenso wie Sie, Pendergast – niemals mit simplen Erklärungen zufriedengeben würde. Irgendwann einmal würde sie die richtigen Schlußfolgerungen ziehen, das war klar.
    Als ich also dasAblassen des Reservoirs anregte, sorgte ich gleichzeitig dafür, daß der Vorgang nicht mehr abgebrochen werden konnte. Seit Sie hier unten im Kristallpavillon waren, Pendergast, und eines meiner armen Kinder verwundet haben, wußte ich, daß ich über kurz oder lang mit ungebetenem Besuch rechnen mußte. Das mit den Froschmännern war übrigens ein kluger Schachzug von Ihnen, aber zum Glück haben meine Kinder sie abgefangen, bevor sie diese Zeremonie stören konnten. Allerdings will mir nicht ganz einleuchten, wie ein so intelligenter Mann wie Sie glauben konnte, daß die Soldaten mit ihren lächerlichen Waffen etwas wirklich Entscheidendes gegen uns ausrichten könnten. Ich kann mir das nur so erklären, daß sie die Anzahl meiner Kinder grob unterschätzt haben. Wie so vieles andere übrigens auch..
    »Eines wußte ich noch gern, Dr. Frock«, meldete sich Margo zu Wort und versuchte, ihre Stimme so ruhig wie möglich klingen zu lassen. »Ich glaube nämlich, daß Sie uns noch nicht die volle Wahrheit erzählt haben.«
     
    Der Professor trat leichtfüßig auf sie zu. Seine ungewohnte Beweglichkeit verblüffte Margo noch immer und hinderte sie daran, einen klaren Gedanken zu fassen. Sie atmete tief durch und spürte, wie die faulig riechende Luft ihre Lungen füllte.
    »Ich glaube, daß Sie es waren, der Greg Kawakita getötet hat«, sagte sie dann. »Und dann haben Sie seine Leiche in den Regenwasserabflußkanal geschafft, so daß es aussah, als wäre er ein Mordopfer wie die anderen auch.«
    »So, das glauben Sie?« fragte Frock mit einem höhnischen Unterton. »Und warum hätte ich das, bitte schön, tun sollen?«
    »Aus zwei Gründen«, entgegnete Margo, die spürte, wie ihre Stimme kräftiger wurde. »Aus den Überbleibseln von Gregs Labortagebuch geht klar hervor, daß er starke Gewissensbisse hatte. So erwähnt er zum Beispiel Thyoxin, mit dem er wohl vorhatte, die Pflanzen im Reservoir zu vernichten. Ich glaube, er hat herausgefunden, daß Salzwasser das Virus aktiviert, und er wollte verhindern, daß die Samen in den Ozean gespült werden. Trotz seiner körperlichen und

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