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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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die Handschrift ein und desselben Täters aufweisen?«
    D'Agosta nickte.
    »Okay. Nun sind wir natürlich alles andere als begeistert, wenn in unserer Stadt Obdachlose ermordet werden. Das ist zweifelsohne ein Problem und wirft kein gutes Licht auf New York. Aber wenn jemand aus der besseren Gesellschaft umgebracht wird, dann haben wir ein wirkliches Problem. Verstehen Sie, was ich damit sagen will?«
    »Voll und ganz«, erwiderte Waxie.
    D'Agosta schwieg.
    »Es ist doch so, meine Herren: Natürlich berühren uns die Morde an den Obdachlosen, und wir wollen auch versuchen, sie aufzuklären. Aber mal ehrlich, D'Agosta, Obdachlose sterben nun mal jeden Tag, und, unter uns gesagt: es kräht kein Hahn nach ihnen. Hingegen ist wegen der enthaupteten Pamela Wisher die ganze Stadt in hellem Aufruhr. Der Bürgermeister verlangt von uns, daß wir diesen Fall lösen, und zwar schnell!«
    Horlocker beugte sich vor, die Ellenbogen auf den Tisch gestützt. Sein Gesicht nahm auf einmal einen gönnerhaften Ausdruck an. »Passen Sie auf, D'Agosta, ich weiß genau, daß Sie in diesem Fall etwas Hilfe gebrauchen können. Und deshalb werde ich Ihnen Captain Waxie zur Unterstützung zuteilen. Jemand anders wird ihn derweil auf dem vierundzwanzigsten Revier vertreten.«
    »Jawohl, Sir«, stimmte Waxie zu.
    D'Agosta hatte das Gefühl, als würde die Welt einstürzen. Eine lebende Katastrophe wie dieser Waxie war nicht gerade das, was er sich unter Verstärkung vorgestellt hatte. Anstatt zusätzliche Männer zur Verfügung zu haben, würde er nun darauf achten müssen, daß dieser unfähige Captain keinen Schaden anrichtete. Am besten teilte er ihn für irgendeine unbedeutende Aufgabe ein, wo er ihm möglichst wenig in die Quere kam.
    Darüber hinaus warf der Vorschlag des Polizeipräsidenten noch ein ganz anderes Problem auf: Waxie war Captain und mußte nun von einem Lieutenant Befehle annehmen. Ob das wohl gutging?
    »Lieutenant D'Agosta!« sagte Horlocker scharf.
    D'Agosta blickte auf. »Was ist?«
    »Ich habe Sie soeben gefragt, wie die Untersuchungen im Museum vorankommen.«
    »Die Tests am Skelett von Pamela Wisher sind abgeschlossen, und ihre Leiche wurde der Familie übergeben«, antwortete D'Agosta.
    »Und was ist mit dem anderen Skelett?«
    »Das konnte noch immer nicht identifiziert werden.«
    »Gibt es schon Erkenntnisse über die Bißspuren?«
    »Dr. Frock und Dr. Brambell sind sich nicht einig, von wem oder was sie stammen.«
    Chief Horlocker schüttelte den Kopf. »Großer Gott, D'Agosta, Sie haben mir doch gesagt, daß diese Leute wissen, was sie tun. Langsam frage ich mich, ob es wirklich so gut war, Ihren Rat zu befolgen und die Skelette ins Museum bringen zu lassen.«
    »Was soll daran falsch sein? Immerhin arbeitet der oberste Gerichtsmediziner von New York zusammen mit hochkarätigen Wissenschaftlern des Museums an diesem Fall. Ich kenne diese Leute persönlich und weiß, daß es keine besseren ...«
    Horlocker unterbrach ihn mit einem lauten Seufzer und machte eine ungeduldige Handbewegung. »Es ist mir egal, wie gut oder schlecht diese Leute sind. Ich will Ergebnisse, sonst nichts. Jetzt, wo ich Ihnen Captain Waxie zugeteilt habe, erwarte ich, daß Sie schneller vorankommen als bisher. Bis morgen abend möchte ich Resultate sehen, haben Sie mich verstanden, D'Agosta?«
    D'Agosta nickte. »Jawohl, Sir.«
    »Gut, dann machen Sie sich an die Arbeit. Sie können beide gehen.«
     

14
    Es war die seltsamste Demonstration, die Smithback in den zehn Jahren, die er nun schon in New York lebte, je gesehen hatte. Die Transparente waren von Profis gemalt, das Soundsystem war von allerbester Qualität, und Smithback fühlte sich so schlecht gekleidet wie schon lange nicht mehr.
    Die Teilnehmer an der Demonstration stammten ganz klar aus besseren Kreisen: Schmuckbehangene feine Damen aus Central Park South und der Fifth Avenue waren in ihren Designerklamotten ebenso auf die Straße gegangen wie Banker, Börsenmakler und abenteuerlustige junge Leute aus besserem Hause, die geradezu darauf brannten, ihre Zivilcourage unter Beweis zu stellen. Was Smithback aber am meisten erstaunte, war die Anzahl der Demonstranten. Er schätzte sie auf mindestens zweitausend.
    Wer auch immer die Demonstration angemeldet hatte, mußte über beträchtlichen politischen Einfluß verfügen, denn sonst hätten die Behörden niemals die Grand Arrny Plaza für die Schlußkundgebung freigegeben und das an einem Werktag mitten in der Rush hour. Hinter den

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