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Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Titel: Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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ich gehört. Wir suchen bereits nach ihm, aber er ist wie vom Erdboden verschluckt. Sie wissen nicht zufällig, wo er sich aufhalten könnte – oder doch?«
    »Natürlich nicht.«
    »Natürlich.« Custer schlenderte zum Schreibtisch und vertiefte sich in den Anblick des Glaswürfels mit den Edelsteinen.»Und dann auch noch dieser FBI-Agent, Mr. Pendergast. Ebenfalls das Opfer einer Attacke des ›Chirurgen‹. Und ebenfalls ziemlich lästig.«
    Diesmal hüllte Brisbane sich in Schweigen.
    »Ich muss zugeben, dass ich ihn nicht gern in meiner Nähe habe. Und wie geht es Ihnen, Mr. Brisbane?«
    »Nun, bei uns hat es sowieso von Polizisten gewimmelt, weshalb musste da noch ein FBI-Agent mitmischen? Und da wir gerade von herumwimmelnden Polizisten sprechen …«
    »Nur, Mr. Brisbane, etwas finde ich merkwürdig …« Custer ließ den Rest in der Luft schweben.
    »Was finden Sie merkwürdig, Captain?«
    Auf dem Flur vor dem Büro stapften Stiefel, die Tür wurde aufgestoßen, ein Police Officer kam schwitzend und staubverschmiert hereingestürmt. »Captain«, brachte er atemlos heraus, »wir waren gerade dabei, diese Frau zu vernehmen – Sie wissen schon, diese Kuratorin –, und plötzlich ist sie uns abgehauen und hat …«
    Custer sah den Sergeant – O’Grady, erinnerte er sich – strafend an. »Nicht jetzt, Sergeant! Sie sehen doch, dass ich mitten in einer Unterredung bin.«
    »Aber sie hat die Tür von außen abgeschlossen und …«
    »Sie haben gehört, was der Captain sagt!«, griff Noyes ein und schob den Sergeant ungeachtet seiner Proteste aus Brisbanes Büro.
    Custer wartete, bis die Tür zu war, dann wandte er sich wieder an den Vizepräsidenten. »Ich will Ihnen sagen, was ich merkwürdig finde: Ihr reges Interesse an diesem Fall.«
    »Das gehört zu meinen Aufgaben.«
    »O ja, ich weiß, dass Sie Ihren Aufgaben hingebungsvoll nachgehen. Sie kümmern sich sogar um Dinge, die normalerweise von der Personalabteilung erledigt werden. Stellen Leute ein oder feuern sie …«
    »Das ist richtig.«
    »Reinhart Puck, zum Beispiel.«
    »Was ist mit ihm?«
    Custer zog sein Notizbuch zu Rate. »Weshalb haben Sie versucht, Mr. Puck zu feuern? Und zwar ausgerechnet zwei Tage bevor er ermordet wurde?«
    Brisbane wollte etwas erwidern, aber dann zögerte er, als sei ihm gerade etwas anderes eingefallen.
    »Ein seltsamer Zufall, würden Sie mir da zustimmen, Mr. Brisbane?«
    Brisbane lächelte schmallippig. »Captain, ich war der Ansicht, dass wir die Stelle streichen können. Sehen Sie, das Museum hat mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Und Mr. Puck war nicht gerade … sagen wir: Er hat sich nicht sonderlich kooperativ gezeigt. Aber mit dem Mord hat das selbstverständlich absolut nichts zu tun.«
    »Nur, die Personalabteilung hat der Kündigung nicht zugestimmt, nicht wahr?«
    »Nun ja, er war über zwanzig Jahre bei uns beschäftigt. Es gab Befürchtungen, dass das der allgemeinen Arbeitsmoral abträglich sein könnte.«
    »Ärgerlich, so ein Querschuss, oder?«
    Brisbanes Lächeln erstarrte. »Captain, ich hoffe, Sie wollen damit nicht andeuten, dass ich irgendetwas mit dem Mord zu tun haben könnte?«
    Custer hob mit gespieltem Erstaunen die Augenbrauen. »Halten Sie das für denkbar?«
    »Wenn das eine rein rhetorische Frage sein soll, habe ich keine Probleme damit, sie zu beantworten.«
    Custer grinste. Er wusste nicht genau, was man unter einer rhetorischen Frage versteht, merkte aber, dass er blindlings ins Schwarze getroffen hatte. Seine Hand fuhr streichelnd über den Glaswürfel mit den Edelsteinen. »Aber dass es überhaupt Widerspruch gab, das hat Sie geärgert, nicht wahr?« »Niemand reagiert erfreut darauf, wenn ihm ein anderer die Suppe verhagelt«, erwiderte Brisbane eisig. »Ich meine, der Mann war ein lebender Anachronismus, ohne jedes Gespürfür effiziente Arbeit. Denken Sie nur an diese uralte Schreibmaschine, von der er sich partout nicht trennen wollte.«
    »Ja – diese Schreibmaschine, auf der der Mörder seine Notiz getippt hat – das heißt, eigentlich zwei Notizen. Sie wussten also von dieser Schreibmaschine?«
    »Jeder wusste davon. Puck hat ein Computerterminal stur abgelehnt, er wollte keine E-Mails verschicken.«
    »Aha.« Custer nickte, kehrte zu dem Regal zurück, blieb nachdenklich vor dem schmalen Schrank stehen und zog schließlich behutsam die Tür auf.
    Wie aufs Stichwort fiel ein altmodischer schwarzer Bowler heraus, drehte ein paar Pirouetten auf der Hutkrempe und

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