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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Gedichte.«
    Paulson nickte hilflos. Als das Telefon klingelte, griff er danach, als wär’s der ersehnte Rettungsanker. »Darlene? Großartig! Bringen Sie’s mir bitte rein!«
    Wenige Sekunden später kam die Sekretärin mit einem langen, wie eine Fahne hinter ihr herflatternden Computerausdruck herein. Sie gab ihn Jim, der es so einzurichten wusste, dass seine Hand – zufällig, versteht sich – ihre Finger streifte. Der wahr gewordene Traum von einer Sekretärin, dachte Hazen, und sein Blick huschte unwillkürlich über das Familienfoto auf Paulsons Schreibtisch. Ein hübsches Weibchen, konstatierte er. Nicht schlecht, wenn man so ein Schnuckelchen zu Hause und zur Abwechslung auch noch eins im Büro hat.
    Paulson überflog den Ausdruck und pfiff leise durch die Zähne. »Der Bursche hat was vorzuweisen!«, murmelte er anerkennend, geriet aber gleich darauf bei dem Versuch, Pendergasts Vornamen laut zu lesen, hilflos ins Stottern. »Al…Al…– mein Gott, den Namen kann ich nicht mal aussprechen! Erster beim internationalen Pistolenschießen 2002, FBI-Bronzemedaille für herausragende Verdienste 2001, dasselbe 1999 und 2000 in Gold, 1997 und 1998 Verdienstadler in Gold, vier Purple Hearts in Würdigung seiner im Dienst erlittenen Verwundungen und so weiter und so weiter. Auszeichnungen für vorbildliche Ermittlungen in New York City, vorher bereits etliche Orden und Ehrenzeichen – und zwar bei Militäreinsätzen, wie ich gerade sehe. Zum Teufel, wer ist dieser Tausendsassa?«
    »Das habe ich mich auch schon gefragt«, warf Hazen ein. Jim Paulson kochte vor Wut. »Und was bildet er sich eigentlich ein, so mir nichts, dir nichts, auf eigene Faust in Kansasaufzutauchen, als wäre er der gottgesandte Rettungsengel? Obwohl das FBI in dem Fall nicht mal eine Beobachterrolle beansprucht hat.«
    Hazen saß stocksteif in seinem Sessel und verkniff sich jeden Kommentar.
    Paulson versetzte dem Computerausdruck einen wütenden Handkantenschlag. »Niemand in dieser Dienststelle hat ihn dazu autorisiert! Und er ist natürlich auch nicht auf die Idee gekommen, uns vorher einen Höflichkeitsbesuch abzustatten und seine Legitimation vorzulegen!« Er schüttelte empört den Kopf. »Darlene«, rief er ins Vorzimmer, »stellen Sie eine Verbindung zu Talmadge in Kansas City her!«
    »Sofort, Mr. Paulson«, flötete die Sekretärin zurück.
    Kurz darauf klingelte das Telefon. Paulson wollte schon zum Hörer greifen, aber dann zögerte er. »Sheriff, würde es Ihnen etwas ausmachen, ein paar Sekunden im Vorzimmer Platz zu nehmen?«
     
    Aus den angekündigten Sekunden wurden Minuten, was Hazen Gelegenheit gab, sich unauffällig, aber intensiv mit dem überaus erfreulichen Anblick von Miss Katzenauge zu beschäftigen. Hinter der albernen Brille verbarg sich ein hübsches, keck geschnittenes Gesicht, und weiter unten gab es appetitliche Rundungen zu bewundern. Eigentlich schade, dass Paulson nach fünf Minuten unter der Tür seines Büros auftauchte. Er wirkte ruhig und gelöst, sein Lächeln hatte wieder den alten Glanz.
    »Sheriff, wären Sie so freundlich, meiner Sekretärin Ihre Faxnummer zu geben? In ein, zwei Tagen faxen wir Ihnen eine Abmahnung zu, mit der Bitte, sie Special Agent Pendergast auszuhändigen. Er hat in New Orleans niemanden über seine Absichten unterrichtet, in New York sind alle davon ausgegangen, dass er sich auf einer Urlaubsreise befindet. Selbstverständlich kann er sich in Kansas aufhalten, aber er darf hier nicht dienstlich tätig werden. Er scheint nicht gegen irgendwelcheRegeln verstoßen zu haben, aber sein Verhalten ist…sagen wir mal: äußerst ungewöhnlich. Und wir müssen heutzutage streng darauf achten, dass kein Agent sich eine Eigenmächtigkeit herausnimmt.«
    Hazen brachte es fertig, bekümmert und schuldbewusst auszusehen, obwohl er am liebsten in lautes Freudengeheul ausgebrochen wäre.
    »Der Bursche hat ein paar einflussreiche Freunde im Bureau of Investigation, aber es sieht so aus, als habe er sich in unserer Zentrale auch einige einflussreiche Feinde gemacht. Also, sagen Sie vorläufig gar nichts, warten Sie einfach auf unser Fax. Und seien Sie höflich, wenn Sie es ihm aushändigen. Falls es irgendwelche Probleme gibt, hier ist meine Karte. Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie sich vertrauensvoll an mich gewandt haben, Sheriff.«
    Hazen steckte die Karte ein. »Keine Ursache, Jim.«
    Schnell noch ein Blick auf Miss Katzenauge, dann räumte Hazen das Feld. Er hatte auf der ganzen Linie

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