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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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»Warum verkriecht er sich in den Maisfeldern? Ist ihm Medicine Creek nicht gut genug?«
    Klick starrte ihren Mann verdutzt an. So hatte sie die Sache mit Gasparilla offenbar noch nie gesehen.
    Und dann ging ein Raunen durch die Menge, ein paar Hände rührten sich zum Beifall. Ludwig reckte den Hals. Art Ridder und der Sheriff eskortierten einen etwas klein geratenen, hageren Mann mit einem sauber gestutzten Bärtchen in den Gemeindesaal. Mrs. Bender Lang und ein paar andere Damen folgten der Dreiergruppe auf dem Fuße.
    Schließlich ergriff Art Ridder das Wort. »Meine Damen und Herren, liebe Freunde und Mitbürger von Medicine Creek, es ist mir eine große Ehre, Ihnen den diesjährigen Ehrengast unseres Festes vorstellen zu dürfen: Professor Dr. Stanton Chauncy von der Kansas State University.«
    Brausender Beifall, vermischt mit Entzückensschreien. Chauncy drehte sich kurz um und nickte den Anwesenden ohne erkennbaren Enthusiasmus zu. Als klar wurde, dass eroffenbar nicht die Absicht hatte, das Wort an die Bürger von Medicine Creek zu richten, sondern es vorzog, sein Gespräch mit Ridder fortzusetzen, verebbte der Applaus.
    Pendergast war inzwischen eine kleine Gruppe von Männern aufgefallen, die sich an dem Begrüßungsapplaus für Chauncy nicht beteiligt hatten und eher den Eindruck machten, als wollten sie unter sich bleiben. Er sprach Ludwig darauf an.
    »Ach, die«, sagte der Zeitungsmann, »das ist Dale Estrem mit dem Häuflein derer, die von der Farmergenossenschaft übrig geblieben sind. Die Einzigen, die unbedingt durchhalten wollen und ihre Felder nicht an die großen landwirtschaftlichen Firmen verkauft haben. Sie wollen selbstständige Farmer bleiben. Die Versuche mit gentechnisch verändertem Mais sind ihnen ein Dorn im Auge. Sie befürchten, dass die Veränderungen durch Pollenflug auf ihre Felder übertragen werden könnten und sie irgendwann auch keinen unverfälschten Mais mehr ernten.«
    Pendergast nickte, aber sein Interesse schien mehr der Vorstellungstour zu gelten, zu der Ridder den Professor von der Kansas State kreuz und quer durch den Saal schleppte: für den Agent eine einmalige Gelegenheit, unauffällig in Erfahrung zu bringen, wer zu den Honoratioren von Medicine Creek zählte. Und dabei kam ihm eine Idee.
    »Es gibt noch ein paar Leute, denen ich gern vorgestellt werden möchte, Mr. Ludwig. Dem Pfarrer zum Beispiel.«
    »Kein Problem.« Ludwig sah sich suchend um und entdeckte den Pastor in der Schlange vor dem kalten Buffet. »Da drüben. Kommen Sie einfach hinter mir her!«
    »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir vorher etwas über ihn erzählen könnten.«
    Ludwig zögerte, er redete ungern schlecht über andere. »Nun, Pastor Wilbur ist seit mindestens vierzig Jahren bei uns. Er…nun ja, er meint es sicher gut, nur…«
    »Ja?«, hakte Pendergast nach.
    »Ich will ihm nicht unrecht tun, aber ich denke, man kannsagen, dass er ein bisschen zu distanziert ist. Er kriegt kaum mit, was in Medicine Creek passiert. Oder
nicht
passiert. Etliche in der Gemeinde glauben, dass uns ein jüngerer, agilerer Pastor gut täte. Das würde neuen Schwung in die Gemeinde bringen, und dann kämen vielleicht auch wieder mehr Jugendliche in die Kirche.«
    »Ich verstehe. Gehen wir zu ihm rüber!«
    Als es für den Pastor keinen Zweifel mehr geben konnte, dass die beiden Männer zu ihm wollten, rückte er aus alter Gewohnheit die Lesebrille zurecht, die ständig auf seiner Nase saß, auch wenn es gar nichts zu lesen gab. Vielleicht hoffte er, sich dadurch ein gelehrsames Aussehen zu verleihen.
    »Pastor Wilbur, darf ich Sie mit Special Agent Pendergast vom FBI bekannt machen?«
    Wilbur und Pendergast gaben sich die Hand, und der Agent zögerte keine Sekunde, seinen unwiderstehlichen Südstaatencharme sprühen zu lassen.
    »Ich beneide Sie, Pastor. Es muss etwas Wunderbares sein, der Seelenhirt einer Gemeinde wie Medicine Creek zu sein.« Eine Bemerkung, die Wilbur mit sichtlichem Wohlwollen aufnahm. »Nun, mitunter ist das Wissen, dass viele hundert Gläubige zu mir aufblicken und voller Vertrauen an meinen Lippen hängen, eine Last, die meine schwachen Schultern kaum zu tragen vermögen. Aber ich tröste mich mit dem Bewusstsein, dass ich ihnen, wenn ich das in aller Bescheidenheit sagen darf, ein guter Hirte bin.«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass das Leben in Medicine Creek für einen Pastor nicht allzu viele Probleme mit sich bringt«, versuchte Pendergast, ihm ein paar Informationen über

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