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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Henker. Kein Wunder, dass den braven Bürgern von Medicine Creek eine Gänsehaut über den Rücken läuft,dachte Ludwig. Wie auch immer, Ludwig beschloss, Maisie allein zum Tranchiertisch gehen zu lassen und sich lieber zu Pendergast zu gesellen.
    »Ich bin beglückt, Sie zu sehen, Mr. Ludwig. Außer Ihnen und dem Sheriff kenne ich niemand. Ich brauche aber jemand, der mich mit den Leuten bekannt macht. In meiner Heimat gilt es als unschicklich, sich selber vorzustellen, dazu nimmt man immer die Hilfe eines Dritten in Anspruch. Und Sie als Herausgeber und Chefredakteur des
Cry County Courier
kennen sicher alle Anwesenden.«
    »Ja, ich denke schon.«
    »Ausgezeichnet. Wollen wir mit Mrs. Melton Rasmussen anfangen? Wie ich gehört habe, gehört sie dem Kirchenvorstand an.«
    Ludwig schluckte. Ausgerechnet Klick Rasmussen, die er gerade erst losgeworden war! Er sah sich suchend um. Aha, sie stand drüben am kalten Buffet, zusammen mit Gladys Cahill und der ganzen Creme der selbst ernannten feinen Gesellschaft von Medicine Creek.
    »Also gut«, sagte Ludwig gottergeben, »folgen Sie mir!«
    Als sie näher kamen, verstummte das lebhafte Geplapper der Damen abrupt. Ludwig glaubte, in dem Blick, mit dem Klick Pendergast maß, eindeutige Abneigung zu lesen.
    »Wenn Sie gestatten, möchte ich die Damen gern mit…« Weiter kam Ludwig nicht.
    »Ich weiß sehr gut, wer dieser Gentleman ist«, fiel Klick ihm ins Wort, »und wenn es unbedingt sein muss, ist das Einzige, was ich ihm zu sagen habe…«
    Den Rest brachte sie nicht mehr über die Lippen, weil Pendergast sie nicht nur mit einer anmutigen Verbeugung verblüffte, sondern überdies mit der Grandezza eines Franzosen nach ihrer Hand griff und sie an seine Lippen führte.
    Ein ächzender Laut entrang sich Klicks Kehle, sie glaubte zu spüren, wie ihre Hand förmlich zu schmelzen begann.
    »Wenn ich richtig gehört habe, Mrs. Rasmussen, haben wir diegeschmackvolle Ausschmückung des Gemeindesaales Ihnen zu verdanken.«
    Ludwig kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Woher wusste der Agent denn das schon wieder? Und wie raffiniert er Klick mit seinem Gesäusel um den Finger wickelte!
    Klick errötete sanft. »Ja, das stimmt.«
    »Ganz bezaubernd. Überaus gelungen!«
    »Danke, Mr. Pendergast.«
    Der Agent deutete, ohne ihre Hand freizugeben, wieder eine Verbeugung an. »Ich habe schon so viel über Sie gehört, dass ich mich glücklich schätze, endlich Ihre Bekanntschaft zu machen.«
    Das Rot auf Klicks Wangen nahm eine zusehends intensivere Färbung an.
    Das und Klicks linkische Unbeholfenheit riefen Melton Rasmussen auf den Plan, der die Szene aus nächster Nähe verfolgt hatte. »Hallo!«, begrüßte er Pendergast mit polternder Freundlichkeit und schaffte es, seine Frau unauffällig in den Hintergrund zu drängen. »Herzlich willkommen in Medicine Creek! Ich bin Mel, Melton Rasmussen. So misslich die Umstände auch sind, die Sie zu uns geführt haben, ich hoffe sehr, dass Sie überall der herzlichen Gastfreundschaft begegnen, für die unsere Stadt und ganz Kansas bekannt sind.«
    »Das habe ich bereits bemerkt, Mr. Rasmussen«, versicherte ihm Pendergast, als sie sich die Hand schüttelten.
    »Woher kommen Sie, Agent? Ich habe ein bisschen Schwierigkeiten, Ihren Akzent einzuordnen.«
    »Aus New Orleans.«
    »Ah, aus der schönen Stadt New Orleans! Sagen Sie, stimmt es, dass man da unten Alligatoren isst? Sollen wie Hühnchen schmecken, hab ich gehört.«
    »Meine Geschmacksnerven signalisieren mir eher einen Echsen- oder Schlangengeschmack.«
    »Na, dann bleiben wir lieber bei unseren Truthähnen«, dröhnte Rasmussen lachend. »Übrigens, Sie müssen gelegentlichmal mein Geschäft besuchen. Sie sind jederzeit willkommen.«
    »Sehr freundlich von Ihnen, Mr. Rasmussen.«
    Der Textilhändler rückte ein Stück näher an Pendergast heran. »Was ich noch fragen wollte – gibt’s in diesem Mordfall neue Erkenntnisse? Neue Spuren?«
    »Der Arm des Gesetzes ruht nie, Mr. Rasmussen«, sagte Pendergast vieldeutig.
    »Na ja, ich hab da meine eigene Theorie. Möchten Sie sie hören?«
    »Es wäre mir ein Vergnügen.«
    »Der Bursche, der unten am Bach kampiert, der ist es. Dieser Gasparilla ist mir schon immer verdächtig vorgekommen.«
    »Nun mach aber einen Punkt, Mel!«, mischte Klick sich empört ein. »Der kommt doch seit Jahren her und hat noch nie auch nur den geringsten Ärger gemacht.«
    »Bei so einem weiß man nie, was er insgeheim ausheckt«, widersprach ihr Mel.

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