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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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wie hübsch! Ich hatte als Kind eine Corgi-Sammlung.«
    »Und wo ist die jetzt?«
    Pendergast beantwortete die Frage nicht. Ein dunkler Schatten war über sein Gesicht gefallen. Corrie war so betroffen, dass sie sich fest vornahm, ihn nie wieder über seine Kindheit zu befragen.
    Aber Pendergast fuhr schon wieder in ganz normalem Ton fort: »Auf den ersten Blick scheint unser Mörder zu den organisierten Tätern zu gehören. Aber es gibt ein paar Dinge, die nicht ins Bild passen. Erstens, bei praktisch allen organisierten Tätern spielt die sexuelle Komponente eine entscheidende Rolle. Manche Mörder fallen Prostituierte an, manche Homosexuelle, andere haben es auf Pärchen in geparkten Autos abgesehen. Nicht selten kommt es zu sexuellen Verstümmelungen, oder die Täter vergewaltigen ihr Opfer und bringen es anschließend um. Es gibt sogar Fälle, in denen der Mörder lediglich den nackten Körper des Opfers küssen will und am Schluss Blumen auf die Leiche legt.«
    Corrie überlief ein Schauder.
    »Bei den Morden, mit denen wir es zu tun haben, ist dagegen keine wie auch immer geartete sexuelle Komponente zu erkennen. Dazu kommt, dass organisierte Mörder in der Regel einem Modus Operandi folgen, den die Forensiker als Ritual bezeichnen. Die Rituale können ganz verschiedener Natur sein. Es gibt Täter, die bei jedem Mord dieselbe Kleidung tragen wollen, dieselbe Waffe oder dasselbe Messer benutzen und den Mord immer in der gleichen Weise begehen. Danach liegt dem Mörder oft daran, die Leiche in einer ganz bestimmten Pose zu arrangieren, und zwar aus rituellen Erwägungen. Das Ritual ist häufig nicht sofort zu erkennen, aber es spielt immer eine Rolle. Es ist unverzichtbarer Teil des Mordes.«
    »Eben!«, sagte Corrie. »Das entspricht doch genau dem Vorgehen unseres Kandidaten.«
    »Im Gegenteil! Es stimmt, unser Mörder vollzieht ein Ritual, aber der springende Punkt ist, dass es jedes Mal ein völlig anderes ist. Und vergessen Sie nicht: Er tötet nicht nur Menschen,er tötet auch Tiere. Die Art, wie er den Hund umgebracht hat, bleibt völlig rätselhaft. Ein Ritual ist nicht zu erkennen. Die Begleitumstände weisen die typische Handschrift eines nicht organisierten Täters auf. Er hat ihn getötet und ihm den Schwanz ausgerissen. Warum? Und bei dem Überfall auf John Gasparilla war es ähnlich. Er scheint kein Ritual zu brauchen und es auch nicht unbedingt darauf anzulegen, dass das Opfer stirbt. Seine Gewaltakte weisen sowohl Elemente eines organisierten wie auch solche eines nicht organisierten Serienmörders auf. Das ist ein absolutes Novum.«
    Er wurde durch ein geradezu markerschütterndes Heulen des Detektors unterbrochen. Sie waren fast am Ende ihrer Teststrecke angekommen, vor ihnen erstreckte sich eine leicht abfallende Grasfläche, die nahtlos in das Dickicht der Maisfelder überging. Pendergast war wieder in de Knie gegangen, schabte die Erde weg, stieß aber auf kein Metallteil. Er schob den Detektor genau über die vermutete Fundstelle und adjustierte die Skalen. Prompt heulte der Detektor wieder laut auf. »Was es auch ist, es muss mindestens sechzig, siebzig Zentimeter tief liegen«, murmelte er, kramte eine kleine Klappschaufel aus seinem Jackett und fing an zu graben.
    Nach wenigen Minuten gähnte bereits ein großes Loch im Boden. Pendergast ging nun vorsichtiger vor, er benutzte die Schaufel nur noch dazu, die Ränder des ausgehobenen Lochs abzuschaben. Und plötzlich stieß er auf etwas Festes.
    Ein Griff in die Tiefen des Jacketts genügte, und schon hielt er einen kleinen, borstigen Pinsel in der Hand. Nach wenigen Pinselstrichen waren die Umrisse des Objekts zu erkennen: ein einzelner Cowboystiefel, dessen Sohle mit Hartholznägeln gespickt war.
    Pendergast zog ihn vorsichtig aus dem gelockerten Erdreich und drehte ihn um. Der Schaft war an der Rückseite aufgeschnitten, offenbar mit einem scharfen Messer.
    Er zeigte Corrie die Schnittstelle und sagte trocken: »Es maguns unwichtig erscheinen, aber nun wissen wir immerhin, dass Harry Beaumont die Schuhgröße elf hatte.«
    Im selben Augenblick hörten sie hinter sich jemanden laut rufen. Eine Gestalt kam von den Hügeln auf sie zugerannt. Als sie näher kam, sahen sie, dass es der Deputy Sheriff Tad Franklin war.
    »Mr. Pendergast! Mr. Pendergast!«
    Der Agent richtete sich auf und winkte den schnaufenden, in Schweiß gebadeten Deputy herbei.
    »Mr. Pendergast…Gasparilla…Er ist im Krankenhaus aus der Bewusstlosigkeit aufgewacht

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