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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Pflicht, ihr getreulich gerecht zu werden.
    Durch die einfache Mahlzeit gestärkt und gesättigt, setzte er seine Wanderung mit neuem Elan fort. Und als er an einem Zeitungskiosk vorbeikam, fiel sein Blick auf die Schlagzeile der neuesten Ausgabe der Post:
     
    DAS ENDE IST NAHE
    Satanisten, Pfingstler und Propheten des Untergangs treffen sich weiterhin täglich am Ort des Teufelsmordes.
    Aus Gewohnheit ließ er die Hand in die Tasche gleiten, bis ihm einfiel, dass er ja kein Geld mehr hatte. Er überlegte, was er tun könne. Diese Schlagzeile war zweifellos ein Fingerzeig des Herrn, denn auf der Welt geschah nichts, wenn es nicht zu Gottes Plan gehörte. Denn stand nicht in der Bibel geschrieben, dass ohne göttliche Fügung nicht einmal ein Spatz vom Himmel fällt?
    Er brauchte Geld, ein Bett für die Nacht und frische Wäsche, und all das würde Gott ihm zuteil werden lassen, daran glaubte Buck unbeirrbar.
    Aber manchmal schien Gott zu zögern, den Seinen zu Hilfe zu eilen, vielleicht weil er wollte, dass sie sich selbst halfen. Buck sah sich um. Er stand vor einem großen, von zwei steinernen Löwen bewachten Gebäude: der öffentlichen Bibliothek von New York. Ein Sündenbabel, angefüllt mit pornografischen und unmoralischen Romanen, dahin konnte Gott ihn nicht geführt haben. Aber als er um die Ecke bog, kam er in einen kleinen, gepflegten Park. Auf den Bänken saßen sich viele Leute an einem Schachbrett gegenüber. Und auf manchen Bänken saßen Männer, die offensichtlich auf einen Spielpartner warteten. Buck schlenderte zu einem hinüber.
    »Ein Spielchen?«
    Buck blieb stehen.
    »Fünf Dollar«, sagte der Mann.
    »Wofür?«, fragte Buck verdutzt.
    »Für ein Spielchen Blitzschach.«
    Buck wollte schon weitergehen, er hielt nichts davon, um Geld zu spielen, in seiner gegenwärtigen Lage schon gar nicht. Aber dann blieb er doch stehen. War das vielleicht ein Wink Gottes, mit dem er ihm aus der Patsche helfen wollte? Und was hatte er schon zu verlieren?
    Kaum saßen sie sich gegenüber, eröffnete der Mann das Spiel. Buck konterte. Zehn Sekunden für jeden Zug. Zehn Minuten später saß er auf einer Parkbank und las die Post. Der Artikel berichtete von einer kleinen Ansammlung von Menschen vor dem Gebäude, in dem der Teufel jenen Cutforth geholt hatte. Sogar die Adresse war angegeben: Fifth Avenue 842.
    Fifth Avenue. Die legendäre Fifth Avenue, das glitzernde, aber unbarmherzige Herz von New York City. Es passte alles zusammen. Er riss den Artikel heraus, faltete ihn zusammen und steckte ihn zu dem anderen in seine Hemdtasche. Er würde nicht sofort dorthin gehen. Das konnte warten. Wie David, so musste auch er seine Lenden schürzen, sich spirituell vorbereiten. Er war nicht gekommen, um zu predigen. Er war gekommen, das Böse zu bekämpfen. Er zählte die Münzen, die ihm vom Preisgeld des Schachspiels geblieben waren: vier Dollar und fünfzig Cent. Mit Sicherheit zu wenig für ein Bett. Aber Jesus, der am See Genezareth auf wunderbare Weise die Brote und die Fische vermehrt hatte, würde ihm schon unter die Arme greifen. Es blieben noch ein paar Stunden, bis die Sonne unterging. Und bis dahin würde Jesus ihm helfen, da war Buck sicher.

46
    Beckmanns letzter bekannter Aufenthaltsort lag nicht weit von dem Armenfriedhof entfernt, auf dem er begraben war. Pendergast fuhr langsam an dem heruntergekommenen sechsstöckigen Gebäude entlang und parkte ein paar Meter abseits. Drei Männer in zerlumpter Kleidung – unverkennbar Alkoholiker – saßen auf der Eingangstreppe und ließen den Rolls keinen Moment lang aus den Augen.
    »Anheimelndes Zuhause«, sagte D’Agosta und richtete den Blick auf die verrostete Feuertreppe, die zum Trockenplatz für kurz durchs Wasser gezogene, dabei freilich nicht sonderlich sauberer gewordene Wäsche umfunktioniert worden war. Er deutete mit dem Kopf auf die drei Männer, die die Flasche kreisen ließen. »Ein Hochprozentiger. Ich bin gespannt, ob wir aus denen was Vernünftiges rausbringen.«
    »Das hängt von Ihnen ab, Vincent«, sagte Pendergast, und als der Sergeant ihn verblüfft ansah: »Sie kennen sich mit solchen Jungs aus und finden bestimmt die richtigen Worte.«
    »Na schön, wenn Sie’s sagen«, murmelte D’Agosta, sah sich suchend um, entdeckte schließlich in der Nähe einen Spirituosenladen und trottete missmutig darauf zu. Nach ein paar Minuten kam er mit einer eingewickelten Flasche in der Hand zurück, steuerte zielstrebig die Treppenstufen an und baute

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