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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Wortführer seiner drei Begleiter um. »Ich hatte diesen Mann entlassen. Martinetti hielt sich unerlaubt im Gebäude auf.« Er wandte sich an einen der Wachleute. »Ich bedauere es sehr, dass er Sie tätlich angegriffen hat, und spreche Ihnen gleichzeitig meine Anerkennung für Ihre mutige Reaktion bei der Überwältigung des Angreifers aus, Officer.«
    »Danke, Sir«, sagte der Wachmann mit unverkennbar amerikanischem Akzent.
    »Lassen Sie den Mann fortschaffen und erstatten Sie Anzeige wegen Hausfriedensbruchs.«
    Bullard stieg über die reglos am Boden liegende Gestalt und blickte selbst in die Sicherheitsvorrichtung. Mit einem Klicken öffnete sich die Tür. Er trat in einen kleinen Tresorraum. Auf der einen Seite stapelten sich transparente Kunststoff-Container mit Computerfestplatten, auf der anderen, umgeben von unzähligen hochkomplizierten Geräten, stand eine kleine rechteckige Schachtel aus poliertem Walnussholz. Bullard ging zu der Schachtel hinüber und nahm sie vorsichtig vom Tisch. Dann drehte er sich zu seinen Begleitern um.
    »Gehen wir.«
    »Mr Bullard«, wandte einer von ihnen zögernd ein, »wollen Sie sich denn nicht davon überzeugen, dass die Dinge, an denen Ihnen gelegen ist, vollständig vorhanden sind?«
    Bullard sah ihn kühl an. »Ich werde das schon früh genug untersuchen. Und falls es nicht da ist, wäre Ihre fristlose Entlassung Ihr kleinstes Problem. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?«
    »Ja, Sir.«
    Die Anspannung im Raum war unerträglich. Die Männer traten unsicher von einem Bein aufs andere. Bullard drängte sich an ihnen vorbei. Ohne noch ein Wort an sie zu richten, legte er im Sturmschritt den Weg zurück, den sie gekommen waren, und stieg in den Mercedes, der mit laufendem Motor auf ihn gewartet hatte.
    »Zur Villa«, wies er den Fahrer an und hielt die hölzerne Schachtel sehr vorsichtig auf seinem Schoß.

50
    D’Agostas Blick fiel aus dem Fenster der Suite im Hotel Lungarno auf das dunkle Grün des Arno, die in blassem Gelb gehaltenen Paläste auf beiden Uferseiten und die Ponte Vecchio mit ihren malerischen Häuschen, die allesamt aussahen, als wären sie mit dem Brückenrand verschmolzen. Er fühlte sich merkwürdig, ja sogar ein bisschen benommen und war sich nicht sicher, ob das am Jetlag, an der opulenten Umgebung oder einfach nur daran lag, dass er zum ersten Mal in seinem Leben in dem Land war, aus dem seine Familie stammte. D’Agostas Vater hatte mit seinen Eltern Neapel 1944 verlassen, um der schrecklichen Hungersnot in Italien zu entrinnen. Sie bezogen eine Wohnung in der Carmine Street in New York City. Sein Vater Vito fand die immer dreisteren Machenschaften der Mafia so empörend, dass er als junger Mann beschloss, Polizist zu werden. Und er wurde ein verdammt guter Cop, seine Dienstplakette und die Auszeichnungen standen immer noch wie Reliquien in einem Glaskästchen auf dem Kaminsims in D’Agostas Elternhaus. Vincent wuchs unter Immigranten aus Neapel und Sizilien auf, war eingebunden in ihre Sprache, ihre Religion, den Rhythmus ihrer kirchlichen Feiertage. Seit frühester Kindheit war Italien für ihn ein Ort der Sehnsucht gewesen. Und nun war er hier, in dem Land, in dem seine Vorfahren seit Jahrhunderten gelebt hatten und das so viele berühmte Architekten, Bildhauer, Musiker, Wissenschaftler und Astronomen hervorgebracht hatte. Kaiser Augustus, Cicero, Ovid, Dante, Christopher Kolumbus, Leonardo da Vinci, Michelangelo, Galilei … D’Agosta war sich sicher, dass kein anderes Land der Erde so viel zur Kulturgeschichte der Menschheit beigetragen hatte.
    Er riss das Fenster auf und atmete tief durch. Der Stolz auf seine Herkunft war stets etwas gewesen, was seine Frau nicht verstehen konnte, sie machte sich sogar lustig darüber. Nun, sie war eben Engländerin, und was hatten die Engländer schon außer ihrem Shakespeare und einigen Dichtern vorzuweisen? Verglichen mit Italien, der Wiege der westlichen Kultur, so gut wie nichts! Eines Tages würde er seinen Sohn Vinnie mit hierher nehmen …
    Ein Klopfen an der Tür riss D’Agosta aus seinen Tagträumen: Es war der Hausdiener mit dem Gepäck. »Wo soll ich es abstellen, Sir?«, fragte er auf Englisch. D’Agostas großer Auftritt war gekommen. Er deutete mit ausholenden Gesten auf das Bett und nutzte die Gelegenheit, seine Sprachkenntnisse an den Mann zu bringen. Der Hausdiener schien von seinem Sermon lediglich buon giorno und grazie zu verstehen. Entsprechend verdutzt sah er D’Agosta an,

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