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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Letzt auf einen mürbe gewordenen Maschendrahtzaun und ein Wachhäuschen stießen. Gemessen an der Trostlosigkeit der Industrievorstädte, schien sich plötzlich ein Paradies vor ihnen aufzutun. Jenseits des Zauns erstreckten sich schattige Wälder und sanfte Hügel. Die Papiere des Mercedes wurden kurz überprüft, dann winkte der Wachmann den Wagen weiter.
    Aus der Ferne nahmen sich die graugrünen Umrisse fast wie Klippen aus, doch bei näherer Betrachtung wurde klar, dass es sich dabei um die Ruinen abgerissener Industriebauten aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert handelte. Das einzige Erinnerungsstück war ein kaum zu entzifferndes Schild, das auf die frühere Zufahrt zur Nobel AG hinwies. Die Sicherungsanlagen befanden sich in einem erbärmlichen Zustand, der Maschendrahtzaun hing so schlaff herunter, dass eine Gruppe von Jugendlichen ihn ohne Mühe hätte überwinden können. Und doch offenbarte die Anlage keine Zeichen dafür, dass sich in ihr Menschen herumtrieben, die dort nichts zu suchen hatten. Es gab keinen Abfall, keine Graffiti, keine zerbrochenen Weinflaschen, nichts, was auf ein Lagerfeuer hätte schließen lassen.
    Der Mercedes bahnte sich langsam seinen Weg durch die von Gras und Unkraut überwucherte ehemalige Industriestraße, vorbei an riesigen, jetzt leer stehenden Lagerhallen, bis er schließlich an einem neuen, stabil aussehenden Zaun ankam. Besucher mussten einen erzwungenen Zickzackkurs passieren, der zusätzlich mit Bewegungsmeldern ausgerüstet war. Dieses Mal wurde der Wagen gründlich überprüft, bevor sich der elektronisch gesteuerte Schlagbaum lautlos öffnete. Der Kontrast zu dem Gelände, das hinter ihnen lag, hätte nicht krasser sein können. Vor ihnen erstreckte sich eine gepflegte, von sauber gestutzten Büschen umrahmte Rasenfläche. Der Wasserbogen einer automatischen Sprinkleranlage malte einen glitzernden Regenbogen an den von der Sonne verwöhnten florentinischen Himmel. Vor dem ersten Gebäude warteten drei Männer auf die angemeldete Luxuslimousine. Einer von ihnen eilte geflissentlich herbei und riss die Wagentür auf. » Bentornato, Signor Bullard « , säuselte er.
    Bullard wuchtete seinen muskulösen Körper aus dem Mercedes, ignorierte die hingestreckte Hand und betrachtete angelegentlich das nahe gelegene Gebäude. Die drei Männer schienen Luft für ihn zu sein.
    Einer von ihnen räusperte sich. »Sir, es wäre uns eine Ehre, mit Ihnen zu Mittag zu essen, bevor Sie …«
    »Wo ist es?«, fiel ihm Bullard barsch ins Wort. Die Männer sahen sich bestürzt an.
    »Hier entlang, Sir.«
    Bullard folgte ihnen über einen gepflasterten Gehweg ins klimatisierte Innere des Gebäudes. Sie durchschritten einen langen Korridor, dessen Türen elektronisch gesichert waren und vom Anführer der Gruppe durch einen Iris-Scan geöffnet werden konnten.
    Bullard war den Männern bisher stumm gefolgt, bis er auf einmal seitlich in einen Raum abbog. Es sah wie ein mit Geräten voll gestopftes Labor aus, etliche Schautafeln waren mit Formeln bekritzelt. Auf einem Tisch waren die spitz zulaufenden Modelle von Flugzeugnasen aufgebaut, jedes in einer anderen Farbe gehalten und mit einem Schildchen versehen, auf dem irgendwelche chemischen Formeln standen. Bullard starrte einen Moment lang auf die Anordnung, dann überkam ihn heiße Wut. Mit einer heftigen Armbewegung wischte er die Modelle vom Tisch. Ohne die entsetzten Blicke seiner Begleiter zu beachten, wandte er sich abrupt um und stürmte weiter den Flur hinunter.
    Nach einer Weile erreichten sie eine dritte Sicherheitstür. Sie war kleiner als die vorangegangenen, und massiver, aus Edelstahl und Kupfer.
    Irgendjemand rief sie scharf von hinten an. Bullard und seine drei Begleiter drehten sich um. Ein elegant gekleideter Mann kam sichtlich verärgert auf sie zu. »Keinen Schritt weiter!«, fuhr er sie an. » Io domando una spiegazione, Signor Bullard, anche da Lei. Ich verlange eine Erklärung! Und das gilt auch für Sie, Signor Bullard!« Der Mann, der Bullard kaum bis an die Schultern reichte und weniger als die Hälfte von ihm wiegen mochte, verstellte ihnen den Weg.
    Für die Umstehenden mochte es wie eine hastige, unwillige Bewegung aussehen, aber in Wirklichkeit war es Bullards blitzschnell angezogenes und in den Unterleib gerammtes Knie, das den elegant gekleideten Manager von den Beinen holte. Der harte, vom Geräusch brechender Knochen begleitete Tritt in die Rippen war nur eine Zugabe. Bullard drehte sich zu dem

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