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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Bucks Refugium versammelt hatten.
    »Sehen Sie, Reverend, wir haben da ein Problem. Ihre Leute ruinieren den Park, sie zertrampeln die Büsche und treten das Gras platt. Wobei erschwerend hinzukommt, dass sie das ganze Umfeld als öffentliche Toilette benutzen. Die Nachbarschaft beschwert sich darüber. Außerdem ist so was ein Gesundheitsrisiko, vor allem für Sie und Ihre Leute.«
    Sie wartete. Hatte er ihr überhaupt zugehört?
    »Reverend, können Sie uns bei der Lösung des Problems behilflich sein?«
    Buck verharrte in Schweigen.
    »Ich brauche Ihre Hilfe!«
    Sie hörte deutlich das anhaltende Gemurmel in ihrem Rücken. Die Menge hatte sich um Bucks Zelt herum ausgebreitet. Sie war praktisch von allen Seiten umzingelt.
    »Hören Sie, ich habe Ihnen einen Deal anzubieten. Einen fairen Deal.«
    Nun frag schon, was es ist, du Arschloch! Sie musste ihn zum Reden bringen. Er sollte Fragen stellen. Irgendwas. Aber er blieb stumm. Er schaute sie weiterhin an, nein, er schaute durch sie hindurch. Herrgott, sie hatte ihn ganz schön falsch eingeschätzt – oder war etwas passiert, das ihn so sehr verändert hatte? Der Mann war jedenfalls nicht mehr der, den sie gestern erlebt hatte.
    Zum ersten Mal beschlich sie die Angst, ihr Plan könne fehlschlagen.
    »Wollen Sie nicht wenigstens wissen, worum es geht?«
    Keine Antwort.
    »Denken Sie an das Gesundheitsrisiko, wir wollen nicht, dass Sie oder Ihre Anhänger krank werden. Außerdem glauben wir, dass es Ihren Leuten gut täte, mal einen Tag auszuspannen. Sie sollen zu Hause duschen und eine warme Mahlzeit zu sich nehmen. Als Gegenleistung dürfen Sie mit Ihren Leuten einen polizeilich genehmigten, von der Stadtverwaltung abgesegneten Demonstrationszug durchführen. Das wäre doch was ganz anderes, als den Park zu verschmutzen und die Anrainer und die halbe Stadt gegen sich aufzubringen. Hören Sie, ich habe Ihre Ansprachen gehört, ich weiß, dass Sie eine ehrliche, anständige Haut sind, jemand, der seine Zuhörer mitreißen kann. Ich zeige Ihnen eine Möglichkeit auf, sich korrekt zu verhalten, den Respekt ordnungsliebender Bürger zu gewinnen und dennoch Ihre Botschaft verkünden zu können.«
    Sie brach ab. Rede nicht so viel, jetzt soll er sich mal dazu äußern. Die angespannte Erwartung der Versammelten war förmlich mit Händen zu greifen, sie warteten ungeduldig darauf, dass der Reverend endlich das Wort an sie richtete. Und so hing nun alles von Buck ab.
    Und schließlich ließ er sich tatsächlich dazu bewegen. Er trat vor und hob langsam, fast roboterhaft die Hand. Es wurde so still, dass Hayward die Vögel in den Zweigen zwitschern hörte.
    Buck senkte die Hand und deutete auf sie. »Zenturion«, sagte er mit so leiser Stimme, dass es kaum zu vernehmen war. Es war, als hätte sich die Anspannung nach einem jähen Druckabfall gelöst. »Zenturion!«, schrie die Menge. »Römisches Söldnerweib!«, und sofort drängte die Menge unter lauten Beschimpfungen wie ein Mann nach vorn. Hayward verspürte zum ersten Mal einen Anflug von Angst. Ihre Mission drohte zu scheitern, ihr Ruf beim NYPD stand auf dem Spiel. Aber das war angesichts der eindeutig feindseligen Haltung der Menge eine ihrer kleineren Sorgen.
    »Reverend, wenn Ihre Antwort Nein ist …«
    Aber Buck hatte sich abgewandt, ging zu ihrem namenlosen Entsetzen auf sein Zelt zu, hob die Planen an und verschwand in seinem Refugium.
    Er hatte sie auf Gnade oder Verderb der gereizten Masse ausgeliefert.
    Hayward drehte sich langsam um. Schon auf den ersten Blick war ihr klar, dass es Zeit wurde, das Weite zu suchen. »Also gut, Leute, ich weiß, wann ich verloren habe, und denke …«
    »Halt’s Maul, du Judashure!«
    Und schon wurden drohend die ersten Stöcke geschwungen. Es war verblüffend, wie feindselig die Menge in so kurzer Zeit geworden war. Sie hatte fraglos kläglich versagt und sich ihre Karriere gründlich vermasselt. Doch viel wichtiger war die Frage, ob sie mit heiler Haut davonkommen würde …
    »Ich gehe jetzt«, rief sie der Menge laut zu. »Ich gehe und erwarte, dass ihr mich in Frieden ziehen lasst. Ich bin ein Vertreter des Gesetzes.«
    Sie bewegte sich auf die Menschenwand zu, aber diesmal öffnete sich keine Gasse für sie. In der Hoffnung, dass die Menge im letzten Moment zur Vernunft kam, ging sie langsam weiter. Aber die Leute ließen sie nicht durch, einige drängten sie sogar unsanft zurück.
    »Ich bin in friedlicher Absicht gekommen!«, sagte sie laut und hoffte, dass niemand

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