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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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die Stradivari hingeblättert hat – Locke Bullard. Ich habe leider erst drei Monate nach Abschluss des Vertrages von der Sache Wind bekommen.«
    Foscos finstere Miene hellte sich erst auf, als Pinketts den nächsten Gang servierte: eine bistecca fiorentina, am offenen Herd gebrutzelt. Der Graf schnitt ein Stück von dem fast rohen Fleisch ab, schob es sich in den Mund und begann genüsslich zu kauen.
    »Ich war sofort bereit, Bullard die Violine abzukaufen. Ich hätte sogar einen ansehnlichen Preis dafür gezahlt, obwohl die Stormcloud von Rechts wegen ohnehin mir gehörte, aber ich bekam nie Gelegenheit, ihm ein Angebot zu machen. Wissen Sie, Bullard hatte vor, die Violine zu zerstören.«
    »Um Stradivaris Geheimformel ein für alle Mal entschlüsseln zu können«, murmelte Pendergast.
    »Genau. Und wissen Sie, warum?«
    »Nun, die Herstellung von Musikinstrumenten gehörte nicht zu seinen Geschäftsinteressen, und ein ausgesprochener Musikliebhaber war er auch nicht.«
    »Sie sagen es. Aber vielleicht wissen Sie, welche Geschäfte er über seine Firma BAI mit China abgewickelt hat.«
    Der Agent hüllte sich in Schweigen.
    »Raketen, mein lieber Pendergast! Er arbeitete an der Entwicklung neuer Raketen. Dafür brauchte er die Violine.«
    »Blödsinn!«, fiel ihm D’Agosta grob in die Parade. »Was soll denn eine dreihundert Jahre alte Violine mit modernen Raketen zu tun haben?«
    Fosco ignorierte ihn und wandte sich ostentativ Pendergast zu. »Nun, wie auch immer, ich habe einen Maulwurf in die BAI eingeschleust. Der arme Kerl musste das mit einem zerschmetterten Schädel büßen. Aber vorher konnte er mich noch darüber informieren, was Bullard mit der Violine vorhatte.« Er beugte sich vor, in seinen Augen flackerte Verachtung. »Die Chinesen hatten eine Rakete entwickelt, die theoretisch in der Lage gewesen wäre, den geplanten Raketenabfangschirm der Vereinigten Staaten zu überwinden. Aber sie hatten ein Problem: Ihre Raketen sind beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre aufgrund unkontrollierbarer Vibrationen zerborsten. Um eine Rakete für die Radarerfassung unsichtbar zu machen, darf sie keine gekrümmte oder schimmernde Oberfläche haben. Schauen Sie sich nur die merkwürdig eckige Form Ihres Tarnkappenbombers an. Aber hier ging es nicht um ein Flugzeug, das vielleicht tausend Kilometer pro Stunde machte. Nein, hier ging es um eine Rakete, die beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre die zehnfache Geschwindigkeit entwickelte.«
    Pendergast nickte kaum wahrnehmbar.
    »Bullards Wissenschaftler kamen zu der Erkenntnis, dass die Lösung des Problems möglicherweise in Stradivaris Geheimformel für den Firnis seiner Instrumente lag. Hätten Sie das für möglich gehalten? Sehen Sie, das Besondere an Stradivaris Firnis ist, dass es zu Milliarden mikroskopisch kleiner, mit bloßem Auge nicht zu erkennender Risse und Schrunden kommt, wenn die Violine einige Jahre gespielt worden ist. Diese Risse sind ungeheuer effektiv, sie dämpfen und wärmen den Klang des Instruments. Das ist übrigens auch der Grund dafür, dass eine Stradivari regelmäßig gespielt werden muss, sonst verkleben die Risse wieder. Bullard war dabei, eine hoch wirksame Ummantelung für die chinesischen Raketen zu entwickeln, die dasselbe bewirken sollte, nämlich die Schwingungen beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zu dämpfen. Aber er musste herausfinden, wie es exakt funktionierte, warum diese Risse und Schrunden bewirkten, was sie bewirkten. Er musste herausfinden, wie sie sich über den Firnis verteilten, wie breit, lang und tief sie waren, auf welche Weise sie miteinander verbunden waren.« Fosco machte eine kleine Pause, um etwas Steak zu essen und an seinem Weinglas zu nippen. Dann fuhr er fort: »Um all das tun zu können, musste Bullard eine Stradivari der Goldenen Periode zerstören. Jede wäre ihm recht gewesen, aber niemand wollte sein Instrument verkaufen, schon gar nicht an ihn. Und auf einmal tauchte auf dem schwarzen Markt die Stormcloud auf. Ein Geschenk des Himmels!«
    D’Agosta sah angeekelt zu, wie Fosco eine riesige Serviette an die roten, fettverschmierten Lippen tupfte. Diese Geschichte war ungeheuerlich, geradezu unmöglich!
    »Jetzt verstehen Sie vielleicht, warum ich so weit ausholen musste, Pendergast. Bullard würde allein mit dem Geschäft mit den Chinesen eine Milliarde Dollar Gewinn machen. Und noch mehr wäre möglich gewesen, die Interessenten für eine solche Ummantelung standen Schlange. Ich musste

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