Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
Vom Netzwerk:
in der vordersten Reihe. »Da kommen sie!«
    Unruhe und Verwirrung breiteten sich aus, einige Männer griffen zu Steinen und Stöcken, aber das laute Geschrei war verebbt.
    »Das ist es, was geschehen soll!«, rief Buck seinen Anhängern zu. »Es ist an der Zeit, dass sich erfüllt, was die Propheten vorhergesagt haben. Macht Platz, Brüder und Schwestern, gebt ihnen den Weg frei!«
    Die Menge griff den Ruf auf, anfangs zögerlich, dann laut und überzeugt: »Macht den Weg frei!«
    »Greift sie nicht an!«, rief Buck ihnen zu. »Legt eure Waffen nieder, macht Platz für die römischen Soldaten!«
    »Macht Platz für die römischen Soldaten!«, wiederholte die Menge gebetsmühlenartig.
    Buck breitete die Arme aus, die Menge teilte sich, um ihn durchzulassen.
    Hayward verfolgte das Spektakel wie gebannt, eine Welle der Erleichterung durchlief sie. Es hatte gewirkt! Die Aufmerksamkeit der Menge war von ihr gefallen. Nur Todd schien nicht bereit, sich mit dem unerwarteten Stimmungswandel abzufinden. Sein Blick pendelte zwischen ihr und Buck hin und her, als rätselte er unschlüssig an der Frage herum, zu wessen Vorteil sich das Blatt gewendet habe.
    »Verräterin!«, fauchte er.
    Und in diesem Moment, wie aufs Stichwort, brach die Phalanx der Cops aus dem Sichtschutz der Bäume hervor und kam im Laufschritt auf sie zugerannt. Ihr letzter Funkspruch hatte Rocker doch erreicht, und er hatte ihren Plan begriffen. Der Einsatztrupp bahnte sich mit Schutzschilden seinen Weg durch den Außenbereich der Zeltstadt. Aber die Menge verhielt sich eingedenk Bucks mahnender Worte passiv und machte den Einsatzkräften Platz.
    »Lasst sie durch!«, rief Buck ihnen ein ums andere Mal zu.
    Die Cops waren inzwischen in das offene Gelände vorgedrungen, sie trampelten Zelte nieder und drängten jeden unsanft beiseite, der sich ihrem Sturmlauf widersetzen wollte. Als sie sich Bucks Zelt näherten, brach einen Augenblick lang noch einmal Panik und Verwirrung aus. Todd hob drohend den Stein und schrie Hayward unflätig an: »Das hast du uns eingebrockt, du verdammte Schlampe!«
    Und schon flog der Stein. Sie taumelte, knickte in den Beinen ein und spürte die heiße Blutspur, die sich an ihrer Schläfe entlangzog.
    Buck war im Nu bei ihr, legte schützend die Arme um sie und gebot seinen Gefolgsleuten durch eine Geste, sie in Ruhe zu lassen. »Steck dein Schwert in die Scheide! Sie sind gekommen, um mich zu verhaften, und ich werde friedlich mit ihnen gehen. Denn das ist der Wille Gottes.«
    Hayward, noch leicht benommen, starrte ihn irritiert an. Er tupfte ihr mit einem schneeweißen Taschentuch das Blut von der Wange. »Selig, die um meinetwillen leiden«, murmelte er vor sich hin.
    Natürlich, dachte sie benommen, auch das ist Teil seines Drehbuchs. Ihre Verwirrung nahm groteske Züge an. Irgendjemand umarmte Buck, und sie hörte den Reverend sagen: »Judas, wirst du mich mit diesem Kuss verraten?« Dann wimmelte es plötzlich rings um sie von Cops, die Buck beiseite drängten. Die Wunde an ihrem Kopf blutete immer noch, sie spürte ein leichtes Schwindelgefühl.
    »Captain Hayward?«, hörte sie jemanden vom Einsatzkommando rufen. Und Sekunden später: »Captain Hayward ist verwundet! Sie braucht einen Arzt! Captain, alles in Ordnung? Hat er Sie angegriffen?«
    »Mit mir ist alles in Ordnung«, sagte sie und versuchte das Schwindelgefühl abzuschütteln, als immer mehr Polizisten sich um sie scharten. »Ist nur ein Kratzer. Und Buck hat nichts damit zu tun.«
    »Sie bluten!«
    »Vergessen Sie’s, das ist nicht der Rede wert. Lassen Sie mich gehen.«
    »Wer war das? Wer hat Sie angegriffen?«
    Todd starrte sie stumm an. Es traf ihn wie ein Schock, als ihm klar wurde, was er getan hatte.
    Hayward schaute weg. Noch eine Festnahme hätte die Stimmung gefährlich aufheizen können. »Ich weiß nicht, wer es war. Der Stein kam von irgendwoher geflogen. Ich weiß nicht, woher. Und das spielt auch keine Rolle mehr.«
    »Wir werden eine Ambulanz anfordern.«
    »Vergessen Sie’s, ich kann doch laufen«, sagte sie und wies den Officer, der sie stützen wollte, brüsk ab. Sie kam sich vor wie auf dem Präsentierteller. Schläfenwunden bluten immer besonders stark. Sie sah hoch. Die Stille, die plötzlich überall herrschte, hatte etwas Unheimliches. Die Cops hatten Buck Handschellen angelegt, ihn durch einen Halbkreis abgeschirmt und warteten nur noch auf den Befehl, ihn abzuführen. Die Menge stand wie erstarrt da, während Buck auf sie einredete

Weitere Kostenlose Bücher