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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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kommen. Er lächelte.
    »Nicht direkt. Aber es wird nicht mehr lange dauern, bis ich mich mit einem Sohn schmücken kann. Ich habe nämlich die denkbar charmanteste Frau kennen gelernt. Ihr einziger Makel besteht darin, dass sie Engländerin ist. Aber sie kann immerhin einen italienischen Urgroßvater geltend machen.«
    Sein Lächeln wurde breiter.
    D’Agosta beobachtete, wie Pendergast blass wurde. »Sie müssen völlig von Sinnen sein, wenn Sie glauben, dass sie Sie heiraten wird«, brachte der Agent vor Wut bebend heraus.
    »Ich weiß, ich weiß. Graf Fosco ist ein bisschen aus dem Leim gegangen, von mir aus sogar mehr als ein bisschen. Aber unterschätzen Sie die Wirkung einer charmanten Zunge nicht, wenn es darum geht, das Herz einer Frau zu gewinnen. Lady Maskelene und ich haben einen wundervollen Nachmittag auf ihrer Insel verbracht. Wir sind eben beide von Adel – wir verstehen einander.« Er klopfte sich auf den Bauch. »Ich könnte mich ihr zuliebe sogar zu einer Diät durchringen.«
    Einige Sekunden lähmender Stille, dann sagte Pendergast: »Sie haben uns die Violine gezeigt. Würden Sie uns jetzt die kleine Gerätschaft zeigen, von der Sie gesprochen und mit der Sie mindestens vier Männer umgebracht haben?«
    »Mit dem größten Vergnügen, ich bin sehr stolz darauf. Ich werde sie Ihnen nicht nur zeigen, sondern sogar ihre Wirkungsweise demonstrieren.«
    D’Agosta überlief ein kaltes Schaudern. Demonstrieren? Fosco gab Pinketts einen Wink, woraufhin dieser die Violine nahm und den Raum verließ. Kurz darauf kam er mit einem großen Aluminiumkoffer zurück. Fosco öffnete den Koffer, hob den Deckel an und legte ein halbes Dutzend in grauen Schaumgummi gebettete Metallteile bloß. Er nahm sie einen nach dem anderen aus dem Koffer und schraubte sie zusammen. Dann nickte er D’Agosta zu.
    »Würden Sie sich bitte dorthin stellen, Sergeant?«

78
    »Buck!«, schrie Laura Hayward noch einmal und kämpfte zugleich gegen ihre steigende Panik an. »Lassen Sie das nicht zu!« Aber sie hätte sich die Mühe sparen können, ihre Stimme ging im immer lauter werdenden Geschrei unter. Buck saß im Zelt, stellte sich taub und hatte die gewöhnlich tagsüber offenen Planen am Eingang heruntergeklappt. Die Menge zog den Kreis um sie immer enger, wie eine Schlinge, die ihr die Luft abschnürte. Der Mann, der bei dem bösen Spiel Regie führte – Todd, Bucks Vertrauter und Bodyguard –, heizte die Stimmung durch den drohend gereckten Stein, den er in der Faust hielt, von Sekunde zu Sekunde mehr auf. Hayward konnte es an seinen Augen und den bebenden Nasenflügeln ablesen: Jemand mit diesem irren Blick will Blut fließen sehen.
    »Tun Sie’s nicht!«, rief sie ihm zu. »Sie wollen das doch eigentlich gar nicht, es passt nicht zu Ihrer religiösen Überzeugung!«
    »Still, Zenturion!«, schrie Todd zurück. Sie stolperte, fing sich aber schnell wieder. Selbst in diesem Augenblick höchster Gefahr war ihr klar, dass sie keine Angst zeigen durfte. Sie richtete ihren Blick fest auf Todd, denn er war es, von dem die Gefahr ausging. Er war die Lunte dieses Pulverfasses.
    Ihre rechte Hand näherte sich unauffällig der Dienstwaffe. Natürlich würde sie sie nur benutzen, wenn es gar nicht mehr anders ging. Denn wenn sie abdrückte, hatte sie ihr eigenes Ende besiegelt. Aber sie würde sich auch nicht wie eine Katze vor einer Meute wütender Hunde verkriechen. Irgendetwas stimmte hier nicht. Die schreiende Menge, die merkwürdigen Beschimpfungen – sie konnte keinen Sinn darin erkennen. Zenturion, Soldaten Roms – was sollte das? Hatte Buck sie in seinen letzten Predigten unterschwellig dazu veranlasst? Und überhaupt: Weshalb hatte er so enttäuscht gewirkt, als er sie kommen sah? Und warum hatte er sie einfach stehen lassen? Warum dieses glasige, erwartungsvolle Flackern in seinem Blick? Etwas musste ihn seit gestern verändert haben. Aber was?
    »Gotteslästerer!«, schrie Todd. Er trat noch einen Schritt näher.
    Sofort zog die Menge den Ring enger, Hayward blieb kaum noch genug Raum, sich umzudrehen. Sie spürte den Atem der Meute im Nacken. Ihr Herz klopfte wie verrückt, unwillkürlich schob sie die Rechte noch näher an ihre Dienstwaffe heran.
    Das alles folgte einem Muster. Wenn sie es doch bloß erkennen würde! Es musste eins geben!
    Sie ermahnte sich zur Vernunft. Wenn ihr jemand hier heraushelfen konnte, dann war es Buck, sonst keiner. Sie versuchte, sich alles ins Gedächtnis zu rufen, was sie über extreme

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