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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Verhaltensweisen wusste, und verglich es schnell mit Bucks möglicher Motivation. Was hatte Wentworth gesagt? Möglicherweise Schizophrenie, gepaart mit einem Messias-Komplex.
    Unsinn, sie war zutiefst davon überzeugt, dass Buck nicht an Schizophrenie litt. Andererseits, der Messias-Komplex …? Stand Buck unter dem selbst auferlegten Zwang, der Messias seiner Gefolgsleute zu sein?
    Möglicherweise hatte Wentworth in diesem einen Punkt mehr Recht, als er selber ahnte.
    Und plötzlich wurde ihr alles klar: Bucks Hoffnungen und Sehnsüchte, sie lagen vor ihr wie ein offenes Buch. Wenn er von Rom sprach, war nicht die römisch-katholische Kirche gemeint, er meinte das heidnische Rom, die Soldaten, die Jesus gefesselt und vor Pilatus geführt hatten. Plötzlich verstand sie. Deshalb hatte er sie ignoriert, war zurück in sein Zelt gegangen. Sie passte nicht in seine Vision dessen, was passieren musste.
    Sie drehte sich um und schrie der Menge, so laut sie nur konnte, zu: »Eine Gruppe Soldaten wird kommen und Buck festnehmen!«
    Das wirkte wie ein Stromstoß auf die Menge. Alle schrien durcheinander, ihre Rufe pflanzten sich nach hinten fort, als habe ein Stein die Oberfläche eines flachen Tümpels geriffelt.
    »Habt ihr das gehört?«
    »Die Soldaten kommen!«
    »Oh ja, sie werden kommen!«, schrie Hayward aufmunternd.
    Die Menge griff ihren Schrei auf. »Die Soldaten kommen«, gellte es aus hunderten Kehlen. »Die Zenturien! Sie kommen!« Und genau darauf hatte Hayward gehofft, es war die einzige Möglichkeit, Buck wie mit einem Megaphon aus seiner weltentrückten Lethargie aufzuschrecken. Die Menge wogte hin und her, aus dem Geschrei war so etwas wie halb ersticktes Seufzen geworden. Buck war wieder vor sein Zelt getreten. Die Menge bebte vor Erwartung. Todd hob wieder seinen Stein und zögerte.
    Das war der Moment der Ruhe, den Hayward brauchte, um Rocker zu benachrichtigen. Augenblicklich zog sie ihr Funkgerät und schirmte die Sprechmuschel gegen die lauten Kommentare der Menge ab.
    »Commissioner?«
    Einen Augenblick lang knackte es in der Leitung, dann fing ihr winziger Empfänger Rockers Stimme ein.
    »Was zum Teufel ist bei euch los, Captain? Wir bereiten gerade den Sturm auf die Zeltstadt vor, bringen Sie schleunigst Ihren Arsch …«
    »Nein!«, fiel ihm Hayward scharf ins Wort. »Das endet mit einem Blutbad.«
    »Sie benutzt ihr Funkgerät!«, schrie Todd empört.
    »Sir, hören Sie auf mich! Schicken Sie dreiunddreißig Mann los, exakt dreiunddreißig. Dazu einen Ihrer Undercoverleute. Sie wissen schon: als Gefolgsmann von Buck getarnt – aber nur einen! «
    »Captain, ich kann mir absolut nicht vorstellen, was Sie damit erreichen …«
    »Halten Sie bitte die Luft an und hören Sie mir zu! Buck will die Passion Christi nachleben, er hält das für seine Berufung. Er sieht sich als New Yorks Opferlamm. Ihr Undercovermann muss die Rolle des Judas übernehmen, der Buck küsst. Haben Sie verstanden, Sir? Er muss Buck umarmen und küssen! Und dann kommen die uniformierten Cops und legen Buck Handschellen an. Tun Sie genau, was ich gesagt habe, dann wird es keinen Aufruhr geben, Buck wird friedlich mitgehen. Andernfalls …«
    »Aber dreißig Mann sind nicht genug!«
    »Dreiunddreißig«, korrigierte ihn Hayward. »Die Zahl einer römischen Kohorte.«
    »Nehmt ihr das Funkgerät weg!«. Ein paar der Umstehenden wollten es ihr aus der Hand reißen, aber Hayward schlüpfte unter ihren Händen durch und hielt es fest umklammert.
    »Und Sie wollen mir im Ernst einreden, dass Buck sich …«
    »Tun Sie’s einfach, Sir. Und zwar sofort!«
    Irgendjemand schubste sie von hinten, das Funkgerät rutschte ihr aus der Hand, sie bekam nur noch mit, wie es im hohen Bogen in die Menge geschleudert wurde.
    »Du verdammte Agentin Luzifers!«
    Hayward wusste nicht, wie viel Rocker noch mitbekommen hatte. Und auch nicht, wie die Menge reagieren würde, wenn der Commissioner sich an ihre Anweisungen hielt. Buck mochte sein Drehbuch haben, aber würde die aufgepeitschte Menge ihm folgen?
    »Macht Platz für die römischen Soldaten!«, rief sie Bucks Anhängern zu. »Gebt den Weg frei!« Sie zeigte nach Süden, in die Richtung, aus der das Einsatzkommando kommen musste.
    Es war verblüffend zu sehen, wie sich alle aus der Menge umdrehten und die Hälse reckten, sogar Buck schien auf das Einsatzkommando zu warten. Er stand ruhig und aufrecht da und wartete darauf, dass das Spektakel seinen Lauf nahm.
    »Sie kommen!«, riefen die

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