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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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mehr Hitze verträgt als ein Kürbis. Ich habe an dem Gerät einige Verbesserungen vorgenommen und konnte bei Grove, der ohnehin nur noch ein Nervenbündel war, erfreuliche Resultate erzielen. Es reichte noch nicht aus, um Grove in Flammen aufgehen zu lassen, aber es tat seine Dienste. Dann präparierte ich den Tatort zu meiner Zufriedenheit, packte zusammen und ging, wobei ich sämtliche Türen abschloss und die Alarmanlage wieder einschaltete. Bei Cutforth war es noch einfacher. Wie ich schon sagte, hat Pinketts die Wohnung direkt nebenan gemietet und Renovierungsarbeiten vorgetäuscht. Er mimte einen hinreißend echten älteren englischen Gentleman.«
    »Das erklärt, warum wir auf den Überwachungsvideos keinen Verdächtigen ausmachen konnten«, sagte D’Agosta.
    »Pinketts hatte früher ein Engagement am Theater, was sich in bestimmten Situationen für mich auszahlt. Aber zur Sache, mein lieber Pendergast: Die Waffe wirkt hervorragend durch Wände, die in Trockenbauweise errichtet wurden und keine Metallnägel enthalten. Mikrowellen haben die wunderbare Eigenschaft, Trockenwände durchdringen zu können, so wie das Licht Glas durchdringt. Für die Mikrowellen gilt das allerdings nur, wenn sie nicht durch Feuchtigkeit oder Metall abgelenkt werden. Es dürfen beispielsweise keine Metallnägel in den Wänden stecken, die sich erhitzen und ein Feuer auslösen könnten. Also hat Pinketts alle Nägel in der Trennwand zwischen den beiden Apartments entfernt und durch Holzdübel ersetzt. Das Ganze lief unter dem Vorwand angeblicher Renovierungsarbeiten ab. Pinketts selbst hatte dann die Ehre, Cutforth zu erledigen, während wir beide in der Oper waren. Ich hätte mir kein besseres Alibi für die Mordnacht wünschen können.« Er konnte sich ein selbstzufriedenes Grinsen nicht verkneifen.
    »Und der Schwefelgeruch?«, fragte Pendergast.
    »Ich habe Schwefel mit Phosphor vermischt und durch die Risse in der Wand gespritzt.«
    »Und wie haben Sie die Abdrücke in die Wand gebrannt?«
    »Bei Grove habe ich den Pferdehuf durch die direkte Einwirkung von Mikrowellen eingebrannt. Bei Cutforth war das ein bisschen schwieriger. Pinketts hatte keine Möglichkeit, in das Apartment selbst zu gelangen. Also habe ich ihn eine Maske an den Brennstrahl der Mikrowelle halten lassen. Das war zwar ein wenig verzwickt, aber es ist gelungen. Einfach genial, finden Sie nicht auch?«
    »Sie sind geisteskrank!«, schnaubte D’Agosta.
    »Ich bin ein Bastler, mich reizt nichts so sehr wie die Lösung schwieriger Probleme.« Ein gemeines Grinsen huschte über sein Gesicht, als er nach der Apparatur griff. »Und nun, Sergeant, darf ich Sie bitten, ein Stück zurücktreten, ich muss die Entfernung des Brennstabs justieren. Wir wollen Sie ja nicht schmoren lassen wie den Kürbis.«
    Er stemmte die Waffe hoch, ließ den Lederriemen über seine Schulter gleiten, peilte den Kürbis an und stellte ein paar Schrauben nach. Dann zog er an einem Haken, der entfernt an den Druckpunkt einer Waffe erinnerte. D’Agosta hätte nicht sagen können, ob er während der Vorbereitungen eher Faszination oder Entsetzen verspürte. Die Waffe fing an zu summen – sonst geschah nichts.
    »Jetzt fängt die Vorrichtung zu arbeiten an«, erläuterte Fosco, »vorläufig noch auf der niedrigsten Stufe. Hätten wir es statt eines Kürbisses mit einem Menschen zu tun, würde der bereits ein grässliches Kribbeln im Gedärm und auf der Haut verspüren.«
    Der Kürbis schien unbeeinträchtigt. Fosco drehte den Regler etwas höher, das summende Geräusch schwoll an.
    »Jetzt würde unser Opfer bereits laut schreien, die Krämpfe im Unterleib wären unerträglich. Ich stelle mir das etwa so vor, als hätte sich ein Schwarm Wespen im Magen eingenistet, die unablässig zustechen. Die Haut trocknet aus, erste Brandblasen bilden sich. Die ständig ansteigende Temperatur führt zu einem Neutronenschock, bei dem die Muskeln spastisch zu zucken anfangen. Das Opfer kann sich nicht auf den Beinen halten, die Zuckungen werden immer hektischer. Nach wenigen Sekunden windet es sich vor Schmerzen und beißt sich vor Qual die eigene Zunge ab.«
    Wieder eine kleine Drehung am Stärkeregler. Jetzt zeichneten sich auch auf der Kürbishaut die ersten Bläschen ab. Der gelbe Fruchtkörper schien aufzuweichen, er sackte in sich zusammen. Es gab einen leisen Knall, Dampf stieg auf, der Kürbis riss der Länge nach auf.
    »Nun ist unser Opfer bewusstlos, nur Sekunden trennen es noch vom Tod.«
    Aus

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