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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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ist zweifellos ein gefährlicher Mensch, deshalb mussten wir versuchen, so viel wie möglich über ihn in Erfahrung zu bringen, sei’s auch nur für alle Fälle. Erinnern Sie sich, wie der Colonnello von Geheimbünden gesprochen hat? Er hat gesagt, unter den florentinischen Adligen seien sie besonders beliebt. Da begann ich mich zu fragen, ob Fosco auch einem solchen angehörte. Der florentinische Adel ist einer der ältesten in Europa, seine Stammbäume reichen bis ins zwölfte Jahrhundert zurück. Die meisten ihrer alten Titel haben etwas mit geheimen Orden und Gilden zu tun, manche stammen noch aus der Zeit der Kreuzfahrer. Oft haben sie geheime Regeln, Riten und dergleichen. Einige dieser Bünde nehmen sich selbst furchtbar ernst, auch wenn ihre ursprüngliche Funktion längst überholt ist und nichts als sinnentleerte Zeremonien und Regeln übrig geblieben sind. Da der Graf aus einer der ältesten italienischen Familien stammt, ist er wahrscheinlich von Geburt an Mitglied mindestens eines solchen Geheimbundes. Ich habe Constance eine E-Mail geschickt, und sie hat bei ihren Recherchen prompt verschiedene Möglichkeiten zu Tage gefördert. Einige davon habe ich anhand meiner eigenen Kontakte hier in Italien weiter verfolgt.«
    »Wann?«
    »Vorgestern Nacht.«
    »Und ich dachte, Sie schlafen wie ein Murmeltier in Ihrer Hotelsuite!«
    »Schlaf zählt leider zu den biologischen Notwendigkeiten, ist aber ansonsten Zeitverschwendung und verleitet zu mangelnder Wachsamkeit. Wie auch immer, ich konnte erste Einblicke in die ominöse Bruderschaft der Zehn gewinnen, auch Comitatus Decimus genannt. Im streitsüchtigen dreizehnten Jahrhundert war es eine Bande von Mordbuben, bis die Medici das Heft an sich gerissen haben. Einer der Ordensgründer war der französische Baron Hugo d’Aquilanges, der im Reisegepäck einige obskure Handschriften mitführte, in denen es um die schwarzen Künste ging. Getreu den Schriftrollen hat die Bruderschaft Teufelsbeschwörungen – oder was sie dafür hielt – zelebriert, um danach ihre berüchtigten Mitternachtsmorde zu begehen. Sie besiegelten mit ihrem Blut das Versprechen, ihr Geheimnis zu wahren, Eidbruch wurde mit dem sofortigen Tod bestraft. Der Cavaliere Mantun de Ardaz da Fosco gehörte ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern, die Mitgliedschaft und der Titel wurden an die Kinder und Kindeskinder vererbt, also auch an den heutigen Grafen Fosco. Der Sippe oblag anscheinend das Amt des Hüters der geheimen Schriftrollen. Und eine dieser Schriftrollen hat Fosco bei der Teufelsbeschwörung, die er für Bullard und die drei anderen inszenierte, benutzt. Ich bin mir nicht sicher, ob er das von Anfang an so geplant hatte. Aber irgendwann wird er herausgefunden haben, dass Beckmann des Italienischen mächtig war und Grove bereits als Student sich mit alten Schriftstücken auskannte. Fosco konnte nicht irgendein altes Manuskript verwenden – es musste schon das echte sein. Ich vermute, für ihn war das alles nur Spaß. Ihm war zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht klar, was es bedeutete oder welche Strafe ihn wegen seines Bruchs der Verschwiegenheit erwartete. Mitglieder wurden erst mit dem vollendeten dreißigsten Lebensjahr in den Bund aufgenommen, müssen Sie wissen.«
    »Aber Sie haben mir immer noch nicht verraten, woher Sie wussten, dass Fosco dem Orden angehört.«
    »Nach meinen Recherchen wurden die Bewerber bei der Einführung in die Bruderschaft mit einem schwarzen Punkt markiert, einer Art Tattoo, für das eine Flasche mit der Asche des Mantun de Ardaz verwendet wurde. Mantun de Ardaz war der Häresie bezichtigt, gevierteilt und schließlich auf der Piazza della Signoria verbrannt worden. Der schwarze Punkt befindet sich direkt über dem Herzen.«
    »Und wann haben Sie das gesehen?«
    »Als ich ihn in seinem Hotel befragt habe. Er trug ein weißes Hemd, das am Hals weit offen stand. Ich wusste seinerzeit natürlich noch nicht, was es mit dem schwarzen Punkt für eine Bewandtnis hat. Ich dachte, es wäre ein großer Leberfleck.«
    »Trotzdem erinnern Sie sich daran?«
    »Manchmal ist ein fotografisches Gedächtnis recht hilfreich.«
    Plötzlich bedeutete Pendergast D’Agosta, sich still zu verhalten. Etwa eine Minute saßen sie reglos da und lauschten. Dann hörten sie Schritte, jemand klopfte an der Tür.
    »Herein«, rief Pendergast.
    Fosco schlüpfte durch den Einlass, hinter ihm folgten das halbe Dutzend bewaffneter Männer. Der Graf raffte sich zu einer angedeuteten

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