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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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das da.« Er nickte in Richtung einer Tür, die in einen Nebenraum führte, der aussah wie eine alte Fleischkammer.
    In diesem Moment hörten sie Schritte. Sie drückten sich hinter der Tür flach an die Wand. Stimmen wurden laut, Männer, die sich auf Italienisch unterhielten und allmählich näher kamen.
    »Halten Sie die Augen offen«, sagte Pendergast nach einer Weile. »Wir müssen jeden Moment damit rechnen, dass jemand Alarm schlägt.«
    Sie huschten in die ehemalige Fleischkammer, einen kühlen Raum, voll gestopft mit Schinken und Salami, die Regale an den Wänden bogen sich unter dem Gewicht der Käseräder. Pendergast ließ den Schein der Taschenlampe kreisen. In einem der oberen Regalfächer schimmerte etwas metallen.
    »Da!« D’Agosta wollte den Karton vom Regal ziehen.
    »So ist das zu sperrig«, hielt ihn Pendergast zurück. »Wir müssen den Karton loswerden und dann die Waffe zusammensetzen.«
    Sie rissen den Karton auf, und tatsächlich, da lagen die Einzelteile. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten hatten sie alles recht und schlecht zusammengesetzt. Der Agent drückte D’Agosta die Apparatur in die Hand, der warf sie sich über die Schulter.
    Sie eilten zurück in die Küche. Wieder Stimmen – diesmal aus dem Speisezimmer. Ein Funkgerät krächzte, eine aufgeregte Stimme rief: »Sono scappati!« Dann schien Panik auszubrechen, ein paar Männer hasteten hin und her.
    »Sie haben Funkkontakt«, murmelte Pendergast, und nach einer Bedenksekunde hastete er – den Sergeant im Schlepptau – durch die Küche und den Speisesaal zu der Ahnengalerie, die Fosco ihnen gezeigt hatte. Wieder gedämpfte Stimmen, dicht vor ihnen.
    »Da rüber!« Pendergast zeigte auf die schmale offene Tür, die in die alte Waffenkammer führte. Er griff nach einem rostigen Schwert, wog es in der Hand und entschied sich für ein anderes.
    Die Stimmen wurden lauter, eine Gruppe von Männern rannte hastig Richtung Speisesaal und Küche. Pendergast riskierte vorsichtig einen Blick und winkte D’Agosta, ihm zu folgen. Sie huschten die Ahnengalerie entlang, bogen in eine lange Flucht eleganter Salons ein und waren schließlich in einem der kleinen, feuchten, fensterlosen Zimmer in der Nähe des alten Bergfrieds angelangt.
    D’Agosta lauschte angestrengt. Außer ihren eigenen waren weit und breit keine Schritte zu hören. Es schien, als hätten sie kurzzeitig einmal Glück. Niemand vermutete sie hier, nahe dem Zentrum der Burganlage; die Suche nach ihnen konzentrierte sich auf die Randbereiche. Kaum hatte er das gedacht, hörte er ganz in der Nähe eine Stimme. Verdammt, ausgerechnet hier, wo es keine Deckung gab! Pendergast huschte hinter die Tür, D’Agosta folgte seinem Beispiel. Ein Mann tauchte im Bogengang auf, er hatte offenbar Probleme mit seinem Funkgerät, er schüttelte es ungeduldig hin und her.
    Pendergast zögerte nicht lange, hob das Schwert und schlug es dem Mann über den Schädel. Der stöhnte, dann kippte er der Länge nach um, auf dem Boden bildete sich eine Blutlache. Pendergast nahm dem Mann die Beretta ab, drückte dem Sergeant das Schwert in die Hand und winkte ihm, sich dicht hinter ihm zu halten.
    Vor ihnen lag die in Dunkel gehüllte steinerne Wendeltreppe. Sie hasteten – immer zwei Stufen auf einmal – die Treppe hinunter. Aber plötzlich hob der Agent die Hand. Von unten waren energische Schritte zu hören, irgendjemand kam auf sie zugerannt.
    »Wie viele Schlägertypen hält sich der fette Sack denn eigentlich?«, murmelte D’Agosta deprimiert.
    »So viele er will, vermute ich«, flüsterte Pendergast zurück.
    »Aber nur mit der Ruhe, wir haben den Vorteil des Überraschungsmoments. Außerdem muss er uns von unten angreifen, während wir es leichter haben.« Er wartete mit der Waffe im Anschlag ab, bis der Mann – es war einer der Bauernburschen – um die Biegung kam, zielte sorgfältig, drückte ab, kniete sich über das leblos daliegende Bündel, nahm ihm die Waffe weg und warf sie D’Agosta zu.
    Der Spuk war noch nicht vorbei, von unten rief jemand: »Carlo! Cosa c’è?«
    Pendergast spurtete mit flatterndem Jackett die steilen Stufen hinunter, stürzte sich auf den völlig überraschten Bauernburschen und versetzte ihm einen so wuchtigen Tritt, dass er rückwärts die Treppe hinunterrollte. Zwei, drei große Schritte und der Agent hatte abermals eine Waffe einkassiert. D’Agosta war Pendergast gefolgt, Rufe und Schreie wurden laut. Sie bogen eilends in den stockdunklen Kellergang ein.

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