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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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dichten Steinhagel ein. Er versuchte noch einmal, den Fuß in eine erträglichere Position zu verschieben.
    Wieder ein Feuerstoß. Er spürte, dass das Geschoss seinen Schuh gestreift hatte, und zog rasch das Bein ein. Sein Atem ging hektisch, er hatte das Gefühl, keine Luft zu kriegen, solange er an der Felswand klebte. Er hatte sich noch nie so hilflos und verloren gefühlt.
    Der Feuerzauber ging weiter, der Felsvorsprung, der ihm Deckung bot, fing an zu bröckeln.
    Sie schossen durch die dünne Kalkwand über ihm! Er war verloren, selbst wenn er sich nicht bewegte. Er spürte, dass ihm der Steinsplitt die Haut aufgerissen hatte, ein Rinnsal Blut lief ihm über die Wangen.
    Dann hörte er einen einzelnen Schuss, und der kam von unten. Ein Schrei, von oben stürzte eine reglose Gestalt an ihm vorbei, die Uzi flog in weitem Bogen durch die Luft.
    Pendergast! Er musste unten angekommen sein und sich die Waffe des Toten geschnappt haben.
    Er setzte alles auf eine Karte und kletterte in hektischer Eile nach unten. Er rutschte immer wieder ab, konnte aber jedes Mal in letzter Sekunde festen Tritt fassen. Wieder ein Schuss von unten, dann noch einer. Pendergast gab ihm Feuerschutz! Die Köpfe an der Abbruchstelle waren verschwunden. Foscos Männer wagten sich nicht mehr aus der Deckung. Der steile Fels flachte allmählich ab, D’Agosta kam schneller voran. Die letzten sechs Meter ließ er sich einfach hinunterrutschen. Dann lag der Schutzwall aus grünem Gebüsch vor ihm, er stemmte sich hoch. Durchgeschwitzt, mit hämmerndem Herzschlag und einem Gefühl, als hätte er Pudding in den Beinen, taumelte er los. Er hatte Blickkontakt mit Pendergast, der hinter einem Felsen kauerte und die Abbruchkante unter Feuer nahm.
    »Schnappen Sie sich die Apparatur, und dann nichts wie weg!«, rief der Agent ihm zu.
    D’Agosta kam hoch, stolperte auf das Dickicht zu und zog an der Waffe, bis er sie aus dem Gestrüpp gezerrt hatte. Eine der Rundungen sah leicht verbogen aus, das ganze Teil war schmuddelig und zerkratzt, schien aber im Wesentlichen unbeschädigt zu sein. Er hängte es sich über die Schulter und suchte im Gebüsch Deckung. Kurz darauf stieß Pendergast zu ihm.
    »Da runter, zur Straße nach Greve.«
    Sie rannten durch dichten Kastanienwald den Berg hinunter. Das Gewehrfeuer von der Burg wurde immer leiser und verstummte schließlich. Plötzlich blieb Pendergast abrupt stehen.
    In der eingetretenen Stille hörte D’Agosta ein Geräusch vom Tal heraufkommen. Es war das gleichmäßige Gebell einer Hundemeute.

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    Pendergast lauschte einen Augenblick, dann wandte er sich zu D’Agosta um. »Foscos Hundemeute für die Wildschweinhatz samt ihren Führern. Sie kommen den Berg herauf.«
    »O Gott!«
    »Sie sind darauf abgerichtet, in einer undurchdringlichen Linie auszuschwärmen, ihre Beute zu stellen und einzukreisen. Wir müssen zum Gipfel hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter. Das ist unsere einzige Möglichkeit, ihnen zu entkommen.«
    Sie kletterten durch das steil ansteigende Gehölz, achteten aber darauf, einen Bogen zu beschreiben, der von der Burg wegführte. Es war ein mühseliger, kräftezehrender Aufstieg: Der Kastanienwald war voller Gestrüpp und wilden Brombeerhecken, der Boden war feucht und glitschig. Das Bellen der Hunde hörte sich wie eine Kakophonie blutrünstiger Bestien an, es mussten Dutzende sein. Wenn das Echo aus dem Tal nicht täuschte, kamen sie immer näher. Sie überwanden eine besonders steil ansteigendes Stück, danach flachte das Gelände etwas ab. Vor ihnen lagen die ersten Weinberge, der Herbst hatte ihre Blätter schon gelb gefärbt. Stolpernd und im feuchten Erdreich stecken bleibend, bahnten sie sich einen Weg durch die Rebstockreihen. Es gab keinen Zweifel: Die Hunde schlossen auf. Am Ende des Weinbergs blieb Pendergast stehen und schnappte nach Luft. Sie waren in einer engen Schlucht angelangt. Rechts und links von ihnen erhoben sich steile Berghänge etwa siebenhundert Meter in die Höhe. Die Burg lag unter ihnen auf einem Felsvorsprung, dunkel und abweisend.
    »Kommen Sie, Vincent«, mahnte Pendergast, »wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    Der Weinberg ging in einen dicht mit Kastanien bewachsenen Steilhang über. Sie kämpften sich bergan, das dichte Gestrüpp setzte ihrer ohnehin zerschlissenen Kleidung zu. Ein Stück weiter oben stießen sie auf die Überreste einer steinernen Berghütte. Sie kletterten an der Ruine vorbei und kamen auf eine von Wildwuchs

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