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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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gut im Schuss. Und die Nähe der Columbia Universität machte sich allenthalben bemerkbar. Studenten mit ausgebeulten Hosen schlenderten an ihm vorbei und unterhielten sich ungeniert laut. Einen Augenblick lang ging ihm durch den Kopf, was wohl aus ihm geworden wäre, wenn seine Eltern die Möglichkeit gehabt hätten, ihn aufs College zu schicken. Vielleicht wären seine Bücher dann zu Bestsellern geworden. Oder die Rezensenten hätten sie besser besprochen. Wenn man aufs richtige College ging, kannte man später auch die richtigen Leute. Verdammt viele von diesen Literaturkritikern der New York Times hatten mal auf der Columbia studiert. Aber, gestand er sich kopfschüttelnd ein, das war aqua passata, wie sein italienischer Großvater bei solchen Gelegenheiten zu sagen pflegte – Schnee von gestern.
    An der 122nd Street angekommen, gönnte D’Agosta sich eine kurze Verschnaufpause. Er war am nördlichen Rand der Columbia angekommen, dahinter erstreckte sich sozusagen Niemandsland.
    Und die Hausnummern dümpelten immer noch im Fünfhunderterbereich herum.
    Mist! Er warf einen Blick auf die Uhr. Zehn nach acht. Er hatte einen Fußmarsch von mindestens einer Meile hinter sich. Eigentlich reichte das für heute. Er lag immer noch gut in der Zeit, aber er hatte keine Lust mehr. So weit im Norden bestand keine Chance mehr, vielleicht doch noch irgendwo ein Taxi aufzutreiben. Hin und wieder begegneten ihm auch jetzt ein paar Studenten, aber das Straßenbild wurde mehr und mehr von jungen Kerlen beherrscht, die auf den Treppenstufen der Häuser herumlungerten und sich, sobald sie ihn sahen, offensichtlich abschätzige Bemerkungen zuraunten. So viel war ihm inzwischen klar geworden: Riverside Drive 891 musste ungefähr auf der Höhe der 135th Street liegen, wenn er ganz großes Pech hatte, noch ein Stückchen weiter nördlich. Zehn Minuten, dann war er da. Aber es bedeutete, direkt in die Mitte von Harlem zu laufen. Trotzdem gab es keinen Grund, nervös zu werden. Er trug Uniform und hatte seine 9-Millimeter-Glock griffbereit am Koppel hängen. Als er weiterging, veränderte die Gegend abrupt ihr Gesicht. Kein pulsierendes Leben mehr, die Straßen waren wie ausgestorben, die Straßenlaternen durch Steinwürfe zerschmettert, aus den Vorgärten der schäbigen Mietshäuser stank es nach Abfällen und Urin – ein Eldorado für Junkies. Er kam an einem Gebäude vorbei, das sich auf einem Schild als ›Hotel‹ anpries. Die Bewohner saßen auf den Treppenstufen und kippten Bier in sich hinein. Als sie D’Agosta sahen, verstummte ihre Unterhaltung, sie starrten ihn aus glasigen Augen an. Irgendwo bellte hartnäckig ein Hund. An den Straßenrändern waren uralte Autos abgestellt, so zerbeult und verschrammt, dass man kaum feststellen konnte, welche Farbe sie ursprünglich gehabt hatten. Bei einigen fehlten sogar die Reifen samt den Felgen. Verkehrstüchtige Fahrzeuge schien es so gut wie gar nicht zu geben. Einmal tuckerte ein schrottreifer Honda vorbei, und kurz darauf tauchte ein goldfarbener Chevy Impala mit getönten Scheiben auf. Der Fahrer schien das Tempo zu verlangsamen, als er auf D’Agostas Höhe war, und bog an der nächsten Kreuzung rechts ab.
    Ein goldfarbener Impala. Davon musste es tausende in der Stadt geben. Verdammt, langsam wurde er paranoid. Das lag wohl am bequemen Leben in Southampton … Er ging zügig weiter, den Blick wegen des Hundekots meist auf den Boden gerichtet. Fast alle Häuser, an denen er jetzt vorbeikam, standen leer, einstige Herrenhäuser, die irgendwann mal zu Miet- oder Sozialwohnungen umgebaut worden waren. Kaum eine Straßenlaterne tat noch ihren Dienst – sie gaben bevorzugte Zielscheiben für die Schießübungen hiesiger Gangmitglieder ab. Und weil die Stadtverwaltung diesen Stadtteil schon lange sich selbst überlassen hatte, dauerte es eine Ewigkeit, bis sie ersetzt wurden. Es gab keinen Zweifel: D’Agosta steuerte unaufhaltsam auf den finstersten Teil von West-Harlem zu. Er konnte immer weniger glauben, dass Pendergast sich ausgerechnet hier eine Wohnung genommen haben sollte. Der FBI-Mann war zwar exzentrisch, aber doch nicht verrückt!
    Der nächste Block lag in völliger Dunkelheit. Keine Straßenlampe funktionierte, sogar die auf der Parkseite waren zerschossen worden. Die letzten beiden Häuser, die hier noch standen, waren verlassen und die Fenster mit Brettern vernagelt. Es war der perfekte Ort für einen Überfall. Nur würde niemand mit einem Funken Verstand nach

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