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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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kamen mit der üblichen Verspätung, zwischen halb acht und acht. Ich selbst war an besagtem Abend sein erster Gast.«
    »In welchem mentalen Zustand haben Sie Grove angetroffen?«
    »Um der Wahrheit die Ehre zu geben: in einem erbärmlichen. Er kam mir hochgradig nervös und innerlich angespannt vor. Nicht etwa, dass er sich nicht um seine Gäste gekümmert hätte, oh nein. Obwohl er eigens für diesen Abend einen Koch engagiert hatte, ließ er es sich nicht nehmen, die Hauptspeisen selbst zuzubereiten. Die gegrillte Seezunge war schlichtweg köstlich. Der zweite Gang bestand aus …«
    »Danke, bemühen Sie sich nicht«, sagte Pendergast, »ich kenne die Speisenfolge. Gab es irgendwelche Anzeichen für den Grund seiner Nervosität?«
    »Nein. Irgendetwas schien ihn sehr zu quälen, aber er hat sich angestrengt bemüht, sich nichts anmerken zu lassen. Nach jedem neuen Gast hat er sorgfältig die Türen wieder abgesperrt. Er hat kaum etwas getrunken, was für ihn äußerst ungewöhnlich war. Uns hat er es jedoch an nichts mangeln lassen. Sein 90er Chateau Petrus war superb. Und der Castello di Verrazzano, den er später gereicht hat, war zweifellos ein Spitzenwein – um nicht zu sagen eine Rarität.«
    »Kannten Sie die anderen Gäste?«
    Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Hausherrn. »Nun, Lady Milbanke kenne ich sehr gut. Auch Vilnius war ich schon einige Male begegnet. Jonathan Frederick war mir bis zu diesem Abend nur von seinen Zeitungsartikeln ein Begriff.«
    »Worüber haben Sie während des Dinners gesprochen?«
    Das Lächeln des Grafen wurde breiter. »Tja, das war tatsächlich bemerkenswert.«
    »Ach ja?«
    »Anfangs drehten sich die Tischgespräche ausschließlich um George de la Tours Gemälde, das Sie in meinem Salon gesehen haben. Was halten Sie davon, Mr Pendergast?«
    Der Agent runzelte die Stirn. »Ich wüsste es sehr zu schätzen, wenn wir beim Thema bleiben könnten.«
    »Oh, wir sind beim Thema, das versichere ich Ihnen. Glauben Sie, dass es tatsächlich ein de la Tour ist?«
    »Ja.«
    »Und warum?«
    »Der Pinselstrich an der Stelle, an der er die Spitzenstickerei darstellt, ist sehr charakteristisch. Genau wie der zarte Widerschein des Kerzenlichts.«
    Der Graf musterte Pendergast interessiert. Nach einer langen Pause sagte er sehr leise und in ernstem Ton: »Sie überraschen mich, Mr Pendergast. Ich bin durchaus beeindruckt.«
    Sein leichter Plauderton war auf einmal wie weggewischt. Wieder machte er eine Pause, um nach einer Weile fortzufahren: »Vor zwanzig Jahren befand ich mich in gewissen finanziellen Nöten. Ich musste mich dazu durchringen, das Gemälde zum Verkauf anzubieten, bei Sotheby’s. Am Tag vor der Auktion schrieb Grove einen kleinen Artikel für die Times, in dem er behauptete, es handle sich dabei um eine um die Jahrhundertwende entstandene Fälschung. Obwohl ich ein Echtheitszertifikat beibringen konnte, wurde das Gemälde kurzerhand aus der Auktion genommen. Eine absolut unangemessene Reaktion, durch die ich fünfzehn Millionen Dollar verloren habe.«
    Pendergast dachte nach. »Und darüber haben Sie sich bei Tisch unterhalten? Über Groves Behauptung, dass es sich bei dem de la Tour um eine Fälschung handelt?«
    »Ja, jedenfalls am Anfang. Später ging es um Vilnius und seine Arbeiten. Grove kam auf Vilnius’ erste große Ausstellung Anfang der achtziger Jahre in SoHo zu sprechen. Damals hatte er eine vernichtende Kritik über Vilnius’ Bilder geschrieben. Ein Schlag, von dem sich der Ärmste nie ganz erholt hat.«
    »Eine für eine Dinnerparty ungewöhnliche Konversation.«
    »Sie sagen es. Anschließend kam Grove auf Lady Milbanke und die Affäre zu sprechen, die er ein paar Jahre zuvor mit ihr gehabt hatte.«
    »Langsam gewinne ich den Eindruck, dass es sich um eine überaus lebhafte Party gehandelt haben muss.«
    »Ja, ich hatte dergleichen auch noch nicht erlebt.«
    »Und wie hat Lady Milbanke reagiert?«
    »Was glauben Sie? Immerhin ging durch die Affäre ihre Ehe in die Brüche. Im Übrigen hat sich Grove ihr gegenüber äußerst schäbig verhalten, als er ihr nach ein paar Monaten wegen eines jungen Mannes den Laufpass gab!«
    »Das hört sich ganz danach an, als hätte jeder Einzelne von Ihnen allen Grund gehabt, Grove unter die Erde zu wünschen.«
    Fosco seufzte. »So war es. Wir haben ihn alle gehasst, einschließlich Frederick. Im Laufe des Abends habe ich erfahren, dass er vor einigen Jahren als Herausgeber des Art and Style die Stirn gehabt

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