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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Einbruch der Dunkelheit hier herumlaufen.
     
    D’Agosta machte sich Mut. Er trug seine Uniform, eine Waffe und konnte jederzeit über Funk Verstärkung anfordern. Was war er doch für ein Weichei geworden! Mit festen Schritten ging er in die Dunkelheit.
    In diesem Augenblick bemerkte er ein Auto, das ihm langsam folgte. Viel zu langsam. Als es unter dem Schein der letzten Straßenlaterne dahinglitt, erkannte D’Agosta denselben goldfarbenen Impala, der ihn an der U-Bahn-Station fast überfahren hätte.
    D’Agosta mochte das System der Straßennummerierung vergessen haben, aber das Gespür für eine lauernde Gefahr war ihm während seiner Jahre in Kanada nicht abhanden gekommen. Der Wagen fuhr gerade so schnell, dass er D’Agosta genau in der Mitte des dunklen Häuserblocks eingeholt haben würde. Das war kein Zufall. Ganz im Gegenteil. Es roch nach einem Hinterhalt.
    Der Sergeant fasste einen tollkühnen Entschluss. Er sprintete los und rannte nach links über die Straße. Mit quietschenden Reifen nahm der Wagen die Verfolgung auf, doch D’Agostas Ausbruch war für den Fahrer offenbar zu überraschend gekommen. Der Sergeant tauchte bereits in die Dunkelheit des Riverside Park, als der Wagen links ranfuhr und mit kreischenden Bremsen anhielt. Aus den Augenwinkeln nahm er gerade noch wahr, dass beide Türen des Impala gleichzeitig aufflogen.

13
    Die Tür zur Suite im zehnten Stock des Sherry Netherland Hotels wurde von einem Butler geöffnet, der in seiner makellosen Livree und dem untadeligen Auftreten die leibhaftige Auferstehung einer Gestalt aus einem Roman von P.G. Wodehouse zu sein schien.
    »Wenn der Gentleman mir bitte folgen möge«, bat er Pendergast und führte ihn in einen Salon, in dessen Kamin ein anheimelndes Birkenholzfeuer brannte. »Der Graf wird Ihnen in wenigen Augenblicken zur Verfügung stehen. Darf ich dem Gentleman inzwischen einen Amontillado servieren?«
    »Ja, gern«, sagte Pendergast und nahm, da er sich stets von Wärme angezogen fühlte, auf einem roten Ledersessel in der Nähe des Kamins Platz.
    Der Butler verschwand lautlos, tauchte nach höchstens dreißig Sekunden mit einem Tablett wieder auf, auf dem er ein Kristallglas, halb gefüllt mit einer blass goldenen Flüssigkeit, balancierte. Er setzte das Tablett auf einem Tischchen neben dem Ledersessel ab und zog sich sodann abermals diskret zurück.
    Pendergast nippte an seinem köstlichen Sherry und sah sich interessiert um. Die erlesene Einrichtung des Salons zeugte von Geschmack und dem durch viele Generationen hindurch erworbenen Reichtum alter Familien. Das Gemälde über dem Kaminsims versetzte Pendergast in Erstaunen. Es schien ein Vermeer zu sein und zeigte eine Frau an einem Bleiglasfenster, die ein Stück Spitze in Händen hielt und studierte. Das kühle Licht Flanderns fiel durch die Scheibe und zeichnete einen Schatten der Spitze auf ihr Kleid. Pendergast war vertraut mit allen fünfunddreißig Gemälden, die Vermeer zugeschrieben wurden. Dies war keines davon. Und doch war es unmöglich eine Fälschung: Selbst der beste Fälscher scheiterte an Vermeers Darstellung des Lichts. An der gegenüberliegenden Wand hing eine unvollendete Arbeit, die des Thema von Caravaggios Bekehrung des Saulus aufnahm. Es war kleiner und zeigte eine noch intensivere Darstellung der Szene als das berühmte Gemälde in Santa Maria del Popolo in Rom. Doch je länger Pendergast das Bild betrachtete, umso sicherer war er sich, dass es sich dabei nicht um eine Kopie oder etwas Ähnliches handelte, sondern um eine Studie aus des Meisters eigener Hand. Und auch an der rechten Wand hing ein Gemälde. Es zeigte ein kleines Mädchen, das in einem dunklen Zimmer bei Kerzenlicht ein Buch las, und Pendergast fühlte sich an eine ganze Serie ähnlicher Bilder erinnert: Die Erziehung der Jungfrau von George de la Tour. Konnte auch dieses Werk echt sein? Diese drei waren die einzigen Bilder an den Wänden – jedes für sich ein atemberaubendes Meisterwerk. Doch wurden sie nicht mit Pomp ausgestellt, vielmehr gehörten sie zur Ausstattung des Raumes und dienten eher dem privaten Vergnügen als der öffentlichen Zurschaustellung. Sie trugen noch nicht einmal ein Etikett.
    Pendergasts Neugier auf den Grafen wuchs von Minute zu Minute, aber der Augenblick der Audienz war offenbar noch nicht gekommen. Er hörte aus dem benachbarten Raum Vogelgezwitscher, auf und ab gehende Schritte und die sonore Stimme des Grafen, der dem Vogel anscheinend einige Kunststücke

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