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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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hatte, einen abschätzigen Artikel über Grove zu veröffentlichen. Daraufhin hat Grove mit Hilfe einflussreicher Freunde dafür gesorgt, dass Frederick gefeuert wurde. Der arme Kerl hat erst nach etlichen Jahren einen neuen Job gefunden.«
    »Wann sind die Gäste aufgebrochen?«
    »Nach Mitternacht.«
    »Wer hat den Anfang gemacht?«
    »Ich. Ich brauche viel Schlaf. Die anderen machten ebenfalls Anstalten, sich zu verabschieden, aber Grove hat sie geradezu angefleht, wenigstens noch auf einen Kaffee zu bleiben. Es lag ihm offenbar viel daran, dass wir noch nicht gingen.«
    »Wissen Sie, warum?«
    »Der Gedanke, allein zu sein, schien ihm panische Angst einzujagen.«
    »Können Sie sich an seine genauen Worte erinnern?«
    »So ungefähr.« Fosco stimmte eine ungeheuer gelungene Imitation des Ostküsten-Oberschichten-Akzents an: » Ihr werdet doch nicht schon gehen wollen, meine Freunde? Es ist gerade Mitternacht! Kommt, lasst uns einen Abschiedstrunk nehmen und auf unsere Versöhnung anstoßen. Adieu zu den Zeiten, als ich mich von meinem Stolz zu solch törichtem Verhalten habe hinreißen lassen. Ich habe einen exzellenten Portwein, mein lieber Graf Fosco, einen Graham Tawny, Jahrgang 1972. « Fosco seufzte vernehmlich. »Ich muss gestehen, als ich das gehört habe, war ich versucht, doch noch länger zu bleiben.«
    »Sind Sie letztendlich gemeinsam gegangen?«
    »So könnte man es formulieren. Wir haben uns voneinander verabschiedet und taumelten über den Rasen davon.«
    »Wann war das? Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir die Uhrzeit so präzise wie möglich nennen könnten.«
    »Zwölf Uhr fünfundzwanzig«, antwortete der Graf, und dann musterte er Pendergast neugierig. »Haben Sie nicht die wichtigste Frage vergessen, Mr Pendergast?«
    »Und welche Frage wäre das, Graf Fosco?«
    »Die Frage, warum Jeremy Grove in der letzten Nacht seines Lebens ausgerechnet seine erbittertsten Todfeinde zu sich geladen hat.«
    Pendergast sagte lange nichts. Sorgfältig wog er die Frage ab und die Position des Mannes, der sie gestellt hatte. Schließlich sagte er möglichst neutral: »Eine gute Frage. Nehmen Sie an, ich hätte sie Ihnen gestellt.«
    »Es war die Frage, die Grove selbst aufgeworfen hat, als wir uns alle an seiner Tafel versammelt hatten. Und er hat sie gleich selbst beantwortet: Wie er auf seiner Einladungskarte bereits geschrieben habe, wolle er diesen Abend in der Gesellschaft derjenigen Menschen verbringen, denen er das größte Unrecht angetan habe – und er wolle es wieder gutmachen.«
    »Haben Sie zufällig eine Kopie der Einladung bei sich?«, hakte Pendergast nach.
    Fosco lächelte nachsichtig, zog aus der Hemdtasche eine handgeschriebene Karte und händigte sie dem Agent aus.
    »Er hatte ja bereits mit der Wiedergutmachung begonnen, und zwar mit einer Lobeshymne auf Vilnius’ Werk.«
    »Eine vorzügliche Kritik, meinen Sie nicht? Ich habe gehört, Vilnius habe eine neue Galerie gefunden, die seine Werke ausstelle und verkaufe – zum doppelten Preis wie zuvor.«
    »Und wie war das mit Lady Milbanke und Jonathan Frederick? Ist ihm für diese beiden auch eine angemessene Wiedergutmachung eingefallen?«
    »Nun, die Ehe von Lady Milbanke war nicht wieder herzustellen, also musste er sich etwas anderes ausdenken. Er hat ihr einfach bei Tisch vor aller Augen ein exquisites Smaragdkollier überreicht. Vierzig Karat der schönsten Smaragde Sri Lankas im Wert von mindestens einer Million Dollar, würde ich sagen. Sie konnte ihr Glück kaum fassen und wäre fast in Ohnmacht gefallen. Und was Frederick angeht, der war schon lange auf den Posten des Präsidenten der Edsel Foundation erpicht, hatte aber eigentlich keine Chance. Nun, Grove hat das kurzerhand für ihn eingefädelt.«
    »Überaus einfallsreich. Und was hat er für Sie getan, wenn ich fragen darf, Graf Fosco?«
    »Ich nehme an, dass Ihnen die Antwort bekannt ist.«
    Pendergast nickte. »Der Artikel, den er für das Burlington Magazine geschrieben hat. ›Eine Neubewertung von George de la Tours Die Erziehung der Jungfrau. ‹ Eine Art Echtheitszertifikat für Ihr Gemälde.«
    »Genau. Er hat seinen Irrtum eingestanden, sich an dem besagten Abend in Gegenwart aller Gäste zerknirscht für seinen Irrtum entschuldigt und uns seinen Artikel vorgelesen.«
    »Eine Kopie lag neben seinem Computer. Unsigniert.«
    »Das ist leider allzu wahr, Mr Pendergast«, bestätigte Fosco seufzend. »Ich bin der Einzige von uns vieren, für den sein Tod zu früh

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