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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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noch etwas. Es hat mir gefallen, wie Sie Bullard wie einen ganz gewöhnlichen Kriminellen ins Polizeipräsidium geschleppt haben. Dafür braucht man Nerven. Sie haben damit einigen Leuten ziemlich weit oben ganz schön ans Bein gepinkelt.«
    »Das ist bedauerlich. Und ich fürchte, es war nicht das erste Mal«, sagte Pendergast.
    »Hauptsache, Sie passen gut auf sich auf.«
    »Das werde ich.«
    »Bullard hat seine Spuren gut verwischt. Sie werden noch mal ganz von vorn anfangen müssen.«
    Der CIA-Agent ließ den Motor an, schaltete die Scheinwerfer ein, wendete und fädelte sich in den dichten Verkehr Richtung Süden ein. Erst als er vom Highway abfuhr, sprach er wieder.
    »Sie haben nie von mir gehört, ich nie von Ihnen, und auch dieses Gespräch hat nie stattgefunden. Sämtliche Vermerke, die in diesem Ordner in irgendeiner Weise auf mich hindeuten könnten, sind getilgt, sodass, selbst wenn die CIA ihn wieder in die Finger bekäme, niemand feststellen könnte, von wem er stammt.«
    »Wird der Verdacht nicht trotzdem auf Sie fallen? Schließlich war es Ihr Fall.«
    »Kümmern Sie sich um Ihren Arsch, auf meinen passe ich schon selber auf.«
    Er ließ Pendergast ein paar Querstraßen nördlich von dessen Haus aussteigen. Als Pendergast die Wagentür öffnete, beugte der CIA-Agent sich zu ihm hinüber.
    »Agent Pendergast?«
    Pendergast drehte sich zu ihm um.
    »Wenn Sie den Bastard nicht überführen können … Tun Sie mir den Gefallen und knallen Sie ihn ab.«

32
    Der Mann, der sich Vasquez nannte, schaute sich aufmerksam in der kleinen Kammer um, in der er die nächsten Tage verbringen würde. Vor ein paar Minuten noch hatte er angespannt auf eine sich überraschend bietende Gelegenheit reagiert, als sich die Tür unter dem überdachten Hauseingang gegenüber unvermittelt geöffnet hatte. Ein rascher Blick durch das Teleskop hatte ihm bestätigt, was er ohnehin schon wusste: Das Zielobjekt verließ das Haus. Allerdings war ein anderer Mann bei ihm gewesen. Vasquez hatte das Gewehr zur Seite gelegt, nach seinem Logbuch gegriffen und notiert: 22:30.04. Die beiden Männer waren zu einem ein Stück weiter unten geparkten Chevy gegangen, den er sofort als Regierungsfahrzeug identifiziert hatte.
    Als sie losfuhren, machte Vasquez einen kurzen Augenblick lang unter der Tür eine in feierliches Schwarz gekleidete Gestalt aus, offenbar ein Butler. Was Vasquez ein neues Rätsel aufgab: Wer hielt sich in dieser heruntergekommenen Gegend einen Butler?
    Vasquez sah keinen Anlass, einer verpassten Gelegenheit nachzutrauern. Kniffelige Aufträge ließen sich sehr selten in einem so frühen Stadium erledigen. Schon gar nicht, wenn man mit der Vorsicht zu Werke gehen wollte, die für Vasquez oberstes Gebot war. Er legte das Logbuch weg und machte sich daran, das Nest für den geplanten Mordanschlag weiter auszustatten. Das leere Zimmer in dem ehemaligen Obdachlosenwohnheim machte einen völlig verlotterten Eindruck. Überall lagen benutzte Nadeln und Kondome herum, und der große dunkle Fleck auf einer Matratze ließ vermuten, dass hier jemand gestorben war. Als er den abgeschirmten Lichtstrahl seiner Stablampe über den Boden wandern ließ, traten ganze Legionen von Kakerlaken, Kellerasseln und anderem Ungeziefer erschrocken die Flucht an. Vasquez nickte zufrieden. Er hatte selten auf Anhieb einen so idealen Unterschlupf gefunden. Das Fenster lag nach Norden und garantierte einen freien Blick auf das heruntergekommene Herrenhaus am Riverside Drive 891. Die beiden oberen Stockwerke waren anscheinend nicht bewohnt, und auch auf der alten Wagenauffahrt, die im Bogen um das Haus herum lief, hatte er keinerlei Bewegung beobachtet, aber darauf konnte sich Vasquez, da er sich erst seit zwölf Stunden hier aufhielt, nicht verlassen. Bisher war überhaupt nur eines sicher: Die Zielperson musste verrückt sein, sich ausgerechnet in diesem alten Schuppen einzunisten.
    Trotzdem, es war ein idealer Arbeitsplatz. In diesem Teil von Harlem gab es weder neugierige Portiers noch versteckte Videokameras und schon gar keine alten Damen, die beim Schreien einer Straßenkatze bereits die Polizei verständigen würden. Hier würden wahrscheinlich noch nicht einmal Gewehrschüsse die Bewohner veranlassen, die Polizei zu rufen. Vasquez hätte kein besseres Fleckchen für sein Vorhaben finden können.
    Die Zielperson, ein FBI-Agent, schien ein Mann mit festen Gewohnheiten zu sein – was natürlich während der nächsten Tage einer sorgfältigen

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